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Padfoot |
"Taps-Fuß" oder "Pfoten-Fuß" - das ist der Spitzname von Sirius Black, wenn er in seiner Animagus-Gestalt als großer schwarzer Hund auftritt. Zur Tarnung benutzt Sirius außerdem den Namen Snuffles. Auch seine drei alten Freunde haben Spitznamen: Moony, Prongs und Wormtail. |
Paracelsus |
Natürlich darf auch er auf den Schokofrosch-Sammelkarten nicht fehlen: Theophrastus Bombastus von Hohenheim, auch Paracelsus genannt (1493-1541). Die Werke dieses Arztes und Naturforschers sind aber keine abgehobenen magischen Spinnereien, wie Du jetzt vielleicht denkst. Im Gegenteil, viele Elemente von Paracelsus' Lehre sind auch heute noch wichtig: Ein Arzt darf nicht nur aus Büchern lernen, sondern muß Erfahrungen am Krankenbett sammeln; es gibt nicht nur körperliche, sondern auch seelische Krankheiten usw. Paracelsus gilt als Begründer der pharmazeutischen Chemie. |
Parkinson, Pansy |
Ein Mädchen, mit dem Draco Malfoy auf den Yule Ball geht, kann kein netter Mensch sein ... Tatsächlich ist Pansy eine Slytherin, wie sie im Buche steht - obwohl ihr Vorname eigentlich die schöne Bedeutung "Stiefmütterchen" hat! Anders als die schlichte kleine Blume bevorzugt Pansy aber ein aufgedonnertes rosa Rüschenkleid für ihren Ballauftritt. Darüber hinaus wird "pansy" im Englischen auch als Schimpfwort benutzt: "Weichling!" (Daß das Wort in diesem Sinn auch verwendet wird, um Homosexuelle zu beschimpfen, macht es nicht sympathischer ...) Ähnlich abstoßend wirkt auch Pansys Familienname: Er läßt an die schreckliche Parkinson-Krankheit denken, eine Nervenkrankheit, die sich u. a. im Zittern der Gliedmaßen äßert. Na, ich denke, bei Pansys Anblick würde es uns wohl ohnehin schütteln ... Was macht so ein Ekelpaket wie Pansy einmal im späteren Leben? Vielleicht folgt sie dem satirischen Parkinsonschen Gesetz, das ihr Namensvetter Cyril Northcote Parkinson (1909-1993), ein britischer Historiker aufgestellt hat: "Work expands to fill the time available for its completion." - "Arbeit zieht sich in die Länge um die Zeit auszufüllen, die zu ihrer Vollendung nötig ist." Aha. Daher also blähen sich bürokratische Verwaltungsapparate immer so weit auf, bis effektive Arbeit unmöglich wird - hört sich an wie eines der Grundgesetze im Zaubereiministerium. |
Parselmouth |
Ein "Parselmund" kann die Schlangensprache sprechen und verstehen. Schlangen haben ja eine zweigeteilte, gespaltene Zunge, und im übertragenen Sinne gilt das eben auch für die Zauberer mit dieser Begabung: Das englische "parcel" bedeutet nämlich "teilen". Zum Teil eines Grundstücks sagt man ja auch im Deutschen "Parzelle"! Da steckt das lateinische Wörtchen "pars" (Teil) mit drin. An Parselmündern bis jetzt kennengelernt haben wir Harry, Voldemort und Salazar Slytherin. |
Patil, Parvati & Padma |
Padma und Parvati Patil sind Zwillingsschwestern, die zur selben Jahrgangsstufe wie Harry gehören. Padma bedeutet "Lotos" (eine Art Seerose). So heißt der heilige Fluß Ganges im letzten Abschnitt vor seiner Mündung in den Golf von Bengalen. Die Göttin Ganga aber, die nach dem Glauben der Hindus für den Ganges zuständig ist, ist die Schwester von Parvati, der Berggöttin und Gattin Schiwas. Tatsächlich erscheinen die hübschen Schwestern geradezu göttlich schön, als sie mit Harry und Ron auf den Winterball gehen ... "Patel" ist ein gebräuchlicher indischer Nachname. |
Patronus |
Mit dem Zauberspruch Expecto Patronum kann Harry sich schützen, wenn er in Gefahr gerät. Tatsächlich ist ein "Patron" ein Schutz- oder Schirmherr. Das lateinische Wort "patronus" aber leitet sich von "pater" (Vater) ab. Kein Wunder also, daß Harrys Patronus die (Tier-)Gestalt seines Vaters annimmt: Prongs. |
Peakes, Jimmy |
Hat wohl tatsächlich etwas mit "peak" (Spitze, Gipfel) zu tun, aber auch mit "to peek" (spähen). |
Peasegood, Arnold |
Peasegood ist ein Obliviator, d. h. er muß das Gedächtnis von Muggeln modifizieren, wenn ein Zauberer in aller Öffentlichkeit Unfug getrieben hat. Eigentlich ist "pease" ein dialektaler Plural von "Erbse" ("pea cod" oder "peascod" heißt "Erbsenschote"). Aber es gibt noch eine andere Übersetzungsmöglichkeit: Wenn man den Namen von Mister Peasegood mit einem stimmlosen S ausspricht, klingt er wie "Peacegood" - "Friede-gut". Und genau das ist doch die Aufgabe eines Obliviators: für ein friedliches Zusammenleben von Muggeln und Zauberern zu sorgen ... |
Peeves |
Der chronisch schlechtgelaunte Poltergeist von Hogwarts hat nichts Besseres zu tun, als die Nerven der anderen Schloßbewohner zu strapazieren. Kein Wunder bei dem Namen, den er mit sich herumschleppt: "Peeves" ist abgeleitet von den englischen Wörtern "peevish" (übellaunig, verdrießlich) und "peeve" (ärgern). |
Pensieve |
ÜS-Vorschlag: Sorgensieb, Gedankensieb Das Pensieve ist ein Becken, in dem Schuldirektor Albus Dumbledore all die Erinnerungen ablegen kann, die ihn bedrücken. So kann er belastende Gedanken aus seinem Gehirn herausfiltern und hat den Kopf frei für andere Dinge. "Pensieve" ist ein besonders schönes Beispiel dafür, wie Joanne K. Rowling sich neue Wörter bastelt: Sie hat es nämlich zusammengeschoben aus "pensive" (gedankenvoll) und "sieve" (Sieb). |
Peskipiksi Pesternomi |
Nachdem Gilderoy Lockhart eine Horde Pixies (chaotische Elfen) im Klassenzimmer freigelassen hat, versucht er vergeblich, sie mit diesem Spruch wieder unter Kontrolle zu bringen. Kunststück, Lockhart verwendet ja auch keinen richtigen Zauberspruch, sondern nur einen verballhornten englischen Satz: "pesky pixies, pester no me!" Wenn man das grammatikalisch ein bißchen korrigiert und dann übersetzt, heißt es: "Verflixte Pixies, nervt mich nicht!" |
Petrificus totalus |
Ein Zauber, mit dem man seinen Gegner am ganzen Körper erstarren lassen und lähmen kann. Das griechische Wort "petra" oder "petros" bedeutet "Stein, Fels", das lateinische "facere" bedeutet "machen". Daher kommt das englische "petrify" (versteinern). Und "totalus" ist nochmal Latein, von "totalis" (gänzlich, völlig). Also befiehlt man mit diesem Zauber eigentlich: Du sollst ganz und gar zu Stein erstarren! |
Pettigrew, Peter |
Dieser hinterhältige Zauberer ist Voldemorts enger Vertrauer. Getarnt als Ratte Scabbers ist er nach Voldemorts Sturz bei den Weasleys untergetaucht. Er ist nämlich nicht der feste Fels (griechisch "petros"), der in seinem Vornamen steckt, sondern nur ein mieser, kleiner Feigling: In seinem Nachnamen verbergen sich die englischen Wörter "petty" (unbedeutend, klein) und "grew" (Vergangenheit von "grow", wachsen). Kleingewachsen ist Peter ja wirklich ist jeder Beziehung, sowohl körperlich als auch moralisch ... Zu seiner Lebensgeschichte paßt auch die Folge englischer Wörter, die sich ergibt, wenn man die Buchstaben seines Nachnamens mal auseinanderschreibt: "pet-I-grew", "Haustier-ich-wurde". Man sollte ihn aber auf keinen Fall unterschätzen, weil "-grew" nämlich auch noch eine andere Bedeutung haben kann. Wenn man es ein bißchen anders schreibt (aber genauso ausspricht!) wird daraus "grue". Und "gruesome" bedeutet "grausig, grauenhaft". |
Peverell, Antioch |
Der griechische Name Antiochos begegnet in der Antike vor allem in der Herrscherdynastie des Seleukidenreiches (einer der Nachfolgestaaten des gewaltigen Imperiums Alexanders des Großen). Nach einem dieser "Antiochen" wurde die Stadt Antiochia (=Antakya) in der heutigen Türkei benannt. Daß Rowling dem ersten der drei Peverell-Brüder ausgerechnet diesen Namen gibt, dürfte damit zu tun haben, daß auch die Stadt Antiochia mit einem legendären "stockförmigen" Gegenstand verbunden ist: Auf dem ersten Kreuzzug fand hier im Jahr 1098 der französische Mönch Petrus Bartholomäus die "Heilige Lanze", also angeblich jene Lanze, mit der der Leichnam Christi am Kreuz durchstochen wurde, um seinen Tod zu prüfen. |
Peverell, Cadmus |
Der Phönizier Cadmus - eigentlich griechisch: Kadmos - begegnet in der griechischen Mythologie als sagenhafter Gründer der Stadt Theben. Kadmos machte sich, gemeinsam mit seinen Brüdern, auf die Suche nach seiner Schwester Europa, die von Göttervater Zeus entführt worden war. Auf Weisung des delphischen Orakels beendete er schließlich seine Suche und folgte einer Kuh mit weißgezeichnetem Fell, die ihn an die Stelle führte, an der er seine Stadt gründen sollte. Vorher mußte er aber noch einen Drachen töten - und dessen Zähne aussäen, so daß Krieger daraus wuchsen. Ich nehme an, daß diese ausgesäten Männer Rowling zu ihrer Namenswahl angeregt haben: Vom Drachenzahn zum Auferstehungsstein scheint der Weg nicht allzu weit. |
Peverell, Ignotus |
Wieder einmal Latein, diesmal in Gestalt des Vornamens: "Ignotus" bedeutet "der Unbekannte, Fremde", bezeichnet aber auch einen Menschen von niedriger Geburt. Also einen, der keinen großartigen Stammbaum hat - aber vielleicht einen begründen könnte! Damit wären wir beim Nachnamen: William Peverel, angeblich ein unehelicher Sohn Wilhelms des Eroberers, nahm 1066 an der Schlacht von Hastings teil, die die normannische Eroberung Englands besiegelte. Er begründete ein Adelsgeschlecht ... |
Philological Stone |
Neville Longbottom, für solche Versprecher könnte ich dich knuddeln ... Der Stein der Weisen heißt auf Englisch "philosopher's stone", also wörtlich "Stein des Philosophen" - siehe erster Potter-Band. Bei Neville wird ein "Philologenstein" daraus - ein Kommentar zur Pottermania auch in der Literaturwissenschaft? Philologie, zusammengesetzt aus den griechischen "philos" (Freund) und "logos" (Wort) ist nämlich der Sammelbegriff für alle Wissenschaften, die sich um das Verständnis und die Vermittlung literarischer Werke und ihrer Zusammenhänge bemüht. Hat zwar auch viel mit Philosophie - der Wissenschaft von der Weisheit (griech. "sophia") zu tun, ist aber nicht dasselbe. |
Philpott, Arkie |
Opfer der stark verschärften Sicherheitsvorkehrungen bei Gringotts. Arkie mußte offenbar eine peinliche Ganzkörperuntersuchung über sich ergehen lassen, die darin gipfelte, daß man ihm einen Redlichkeitssensor (probity probe) in eine gewisse Körperöffnung steckte. Deshalb vielleicht "Philpott" - sowas wie "das Maß ist voll" (von "to fill" und "pot")? Wahrscheinlicher ist ein Zusammenhang mit dem schrulligen Vornamen Philbert, der sich aus den germanischen Bestandteilen "fila" (viel) und "berht" (hell, berühmt) zusammensetzt. Tja, viel Ruhm, aber eben leider zweifelhafter Ruhm ... Die nicht ganz ernstzunehmenden etymologischen Spielereien des Mittelalters und der Frühen Neuzeit verbinden das "Phil" von "Philbert" auch mit der griechischen Wurzel "phil", die auf Liebe und Freundschaft hindeutet. |
Phlegm |
Fieser Spitzname für ein so bezauberndes Wesen wie Fleur Delacour. In der antiken Viersäftelehre wird ein Überschuß an Phlegma (Schleim) für eine langsame, träge Persönlichkeit verantwortlich gemacht. Deshalb läßt sich dieses Wort auch als "Trägheit" übersetzen. |
Piertotum locomotor |
Mobilisiert Statuen und Ritterrüstungen zum großen Kampf. Der Grundzauber "Locomotor" funktioniert in altbekannter Art und Weise: Lateinisch "locus" (Ort, Platz, Stelle) und "motor" (Beweger, von "movere"). "Vom-Ort-Beweger" also. In "piertotum" steckt das lateinisch "totus" (ganz, vollständig). Und "pier-"? Ich denke, da hat sich vielleicht in französisches Wort eingeschlichen (das allerdings vom Griechischen auf dem Umweg übers Lateinische in die französische Sprache gelangt ist): "pierre", Stein. Denn woraus bestehen die meisten der Statuen in Hogwarts? Siehste! Andere Möglichkeit: Statuen sind Kunstgegenstände. Zuständig für die Künste waren im antiken Götterkosmos die neun Musen. Und die hießen als Töchter des Pieros auch "Pieriden". |
Pigwidgeon |
Ron Weasley ist mit dem Namen seiner neuen Mini-Eule überhaupt nicht zufrieden - seine kleine Schwester Ginny hat ihn ausgesucht ... Er selbst nennt sein Haustier nur "Pig", also "Ferkel". Dabei ist Pigwidgeon doch eigentlich ein ganz lustiger Name. "Pigwidgin" heißt nämlich eigentlich irgendetwas sehr Kleines, wie eine Fee oder ein Zwerg. In dieses Wort hinein kann man dann noch ein paar andere Sachen mixen, zum Beispiel eine Brieftaube (pigeon) oder eine Schwimmente (widgeon) - leider bedeutet beides außerdem noch "Tölpel, Dummkopf" ... |
Pillsworth, Bernie |
Wie Reg Cattermole offenbar für Wartungsarbeiten im Magieministerium zuständig. Und anscheinend ständig unter Streß, wenn man seinem Nachnamen glauben darf: Ein Pillenschlucker? |
Pince, Irma |
Die dürre Bibliothekarin von Hogwarts sieht ein bißchen wie ein unterernährter Geier aus. Ihr scharfer Blick entdeckt jeden Schüler, der sich an verbotenen Büchern zu schaffen macht. Dementsprechend auch ihr Name: "pince-nez" ist ein Klemmer oder Kneifer, also so eine kleine altmodische Brille ohne Bügel, die man auf der Nase balancieren muß. (Die Briten haben dieses Wort von den Franzosen geklaut.) Der Vorname "Irma" dagegen weist darauf hin, daß alle Schüler (und sicher auch Lehrer) einen gehörigen Respekt vor der strengen Bibliothekarin haben. "Irm" bedeutet in Vornamen nämlich immer "groß, mächtig". Wenn Madam Pince mit drakonischen Strafen für die Mißhandlung von Büchern droht, sollte man sie also unbedingt ernst nehmen!!! |
please-men |
Als die Mülltonnen vor Mad-Eye Moodys Haus verrückt spielen, rücken die Muggle-Polizisten an - auf englisch "policemen". Als Amos Diggory von dem Vorfall erzählt, läßt er allerdings versehentlich den Buchstaben "O" unter den Tisch fallen und macht damit aus den strengen Gesetzeshütern nette "Gefall-" und "Bitte-Männer" - eben "please-men". |
Plimpy |
Die kugelrunden Plimpys sind Unterwassertiere, die einen ziemlich aufgeblasenen Eindruck machen. Aufgeblasen und leicht eingebildet wirkt auch "Colonel Blimp", eine Comicfigur, die in den 1930er Jahren von David Low erfunden wurde. Vielleicht ist es ja ganz gut, daß die Meerleute den Plimpys immer mal wieder die Füße zusammenknoten, sonst werden die noch übermütig ... |
Plumpton, Roderick |
Der Sucher der Tutshill Tornados, der den Snitch in der Rekordzeit von dreieinhalb Sekunden fangen konnte - aber eher zufällig, obwohl er sein Leben lang das Gegenteil behauptete ... Der Snitch flog ihm nämlich einfach in den Ärmel. So gesehen, ist es mit Roddys Geschick als Sucher vielleicht nicht allzuweit her. Dafür spricht zumindest sein Nachname: "plump" (drall, mollig, pummelig) und "ton" (Tonne) - hatte der Mann Figurprobleme? Jedenfalls wurde er durch seinen Snitch-Rekord berühmt, siehe Vorname ("mit Ruhm mächtig", ahd. "hruod rîchi"). Plumpton ist übrigens auch ein kleiner, malerischer Ort im Süden Englands, etwa zehn Meilen nördlich der Hafenstadt Brighton. |
Podmore, Sturgis |
Mitglied des Phönixordens. Keine Ahnung, ob das was mit dem Namen zu tun hat - Sturgis heißt ein kleiner Ort im US-Bundesstaat South Dakota, wo sich jedes Jahr Tausende von Motorradfahrern zur "Sturgis Rally" treffen. Und Sir Patrick Delaney-Podmore ist ja im zweiten HP-Buch der Anführer der kopflosen Jagd - ich habe spekuliert, daß sein Namen mit dem Musiker Jono Podmore (*1965 in Liverpool) zu tun haben könnte, der die Musik zu einem Theaterstück "Reisen unter Toten" geschrieben hat. |
Poliakoff |
Poliakoff ist ein Schüler von Durmstrang. Er muß sich von seinem Direktor Karkaroff ziemlich gemein dafür anmeckern lassen, daß er sich beim Essen bekleckert hat, und darf deshalb keinen Wein trinken ... Sein Namensvetter hätte vielleicht anders über die Kleckse geurteilt: Der russische Künstler Sergej Poliakoff (1906-1969) hatte sich auf die abstrakte Malerei verlegt. Er arbeitete vor allem mit streng gegliederten Farbflächen, also einer sehr hochentwickelten Form von bunten Klecksen. Ein anderer Poliakoff begegnet uns in Billy Wilders Filmklassiker Manche mögens heiß: Sig Poliakoff ist dort der Inhaber der Künstleragentur, der "Josephine" und "Daphne" an die Damenkapelle von Sweet Sue vermittelt. Und in dieser Band sind alkoholische Getränke streng verboten ... J. S. Poljakoff hieß außerdem der Zoologe, der dem Asiatischen Wildpferd den Namen gab: "equus przewalskii Poljakow". Allerdings haben wir Poliakoff noch nicht so genau kennengelernt, daß wir über sein eventuell wildes Temperament urteilen könnten. |
Polkiss, Piers |
Piers Polkiss, der beste Freund von Dudley Dursley, ist ein dürrer, heimtückischer Junge mit einem Rattengesicht. Daß sein Vorname eine Referenz an den bekannten Fantasy- und Science-Fiction-Autor Piers Anthony sein soll [RH], kann ich nicht so recht glauben. Rowling müßte schon ein sehr traumatisches Erlebnis mit seinen Büchern gehabt haben, um ihn in einer derart negativen Figur zu verewigen. Auch mit dem allegorischen Gedicht Piers Plowman aus dem 14. Jahrhundert hat Dudleys Kumpel wohl kaum etwas zu tun. Einleuchtender ist es, den Vornamen "Piers" auf das Verb "to pierce" (durchbohren, durchstechen) zu beziehen, das in etwa die unangenehmen Gefühle aufruft, die Harry mit Piers Polkiss verbindet. Dazu passen auch die beiden stechend klingenden "I"s in seinem Namen. Der Polkiss war der große Modetanz des Jahres 1966, ein Nachfolger des "Letkiss", der sich wiederum von polkaähnlichen Tänzen der finnischen Folklore herleitet. Mit Piers hat das wohl eher wenig zu tun, es sei denn, das man seinen entsetzten Sprung weg vom Terrarium im Zoo als riesigen Polka-Hopser interpretieren wollte. Wenn man Piers' Nachnamen mal lispelnd ausspricht, ergibt sich "Polkith" - und "kith" meint in der Redensart "kith and kin" einen Verwandten oder Bekannten. Da Piers einerseits Dudleys Kumpel ist, andererseits die Statur einer Bohnenstange ("pole") hat und als hilfreiche Streitaxt ("pole axe") für Dursley junior fungiert, hilft uns so ein Sprachfehler vielleicht weiter. |
Polyjuice Potion |
Mit diesem Zaubertrank kann man sich in jede beliebige andere Person verwandeln - vorausgesetzt, man besitzt ein Stückchen vom Körper dieser Person, das man in den Trank einrühren kann. Ein Haar oder Fingernagel genügt, um einen anderen Menschen zu vervielfältigen. Zauberer-Klonen sozusagen, wenn die Wirkung auch nicht allzulange anhält. Die deutsche Übersetzung "Vielsaft" sagt eigentlich schon alles: "juice" ist das englische Wort für Saft, "polys" ist griechisch und bedeutet "viel". |
Pomfrey, Poppy |
Madam Pomfrey ist die mütterliche Vorsteherin der Krankenstation von Hogwarts. Ihr Nachname hat etwas mit dem englischen Städtchen Pontefract in Yorkshire zu tun, das auch als "Pumfret" oder "Pomfret" bekannt ist (taucht z. B.in Shakespeares Heinrich VI. auf , 2. Teil, 2. Akt, 2. Szene, V. 27). Also: "Pomfrey" wird genauso ausgesprochen wie "Pomfret". Diese Stadt wiederum ist bekannt für eine bestimmte Sorte von Lakritzbonbons, die Pontefract cakes, denen man früher heilende Wirkung zuschrieb [RH]. Wenn man Lakritz gerne mag, ist Madam Pomfreys Nachname also die perfekte Verbindung von Schleckerei und Heilmittel! Ähnliches gilt für ihren Vornamen: "Poppy" bedeutet auf Englisch "Mohn", und der Mohn gilt wegen seiner betäubenden und berauschenden Wirkung ja auch als altes Heilmittel. |
Portkey |
In der deutschen Übersetzung von Klaus Fritz: Portschlüssel. Ein Portkey ist irgendein Gegenstand, der mich an einen anderen Ort bringt (lat. "portare": tragen, bringen), wenn ich ihn berühre. Das kann eine Kaffeekanne, ein alter Turnschuh oder ein Schaukelstuhl sein. Der Portkey ist der Schlüssel (engl. "key"), der uns das Tor (lat. "porta") an den anderen Ort öffnet und uns sicher am Ziel(hafen) (lat. "portus") ankommen läßt. |
Portus |
Zauber, um einen Portkey zu erzeugen. Englische Kinder denken wahrscheinlich zuerst an das Wort "port" (Tor, Pforte, von lateinisch "porta"; Hafen, auch Ziel, Zufluchtsort, von lateinisch "portus"). |
Potter, Harry James |
Harry ist schon etwas Besonderes. Denn in dem ganzen bunten Getümmel von Hexen, Zauberern und Fabelwesen scheint er der einzige zu sein, der einen ganz normalen Namen trägt. Tiefere Interpretationen wirken dabei eher sinnlos: Harry waltet nicht in einem Heer (ahd. hari waltan), wie sein Vorname anzudeuten scheint - es sei denn, man denkt an Dumbledore's Army; weder ist er ein Töpfer (engl. "potter") noch trödelt oder pfuscht er herum (engl. "to potter"). Mir gefällt das ganz besonders. Obwohl Harry in einer phantastischen Welt lebt, ist und bleibt er ein ganz normaler Mensch mit menschlichen Fehlern und Schwächen, mit denen er sich auseinandersetzen muß. Und vor allem als Mensch schafft er es auch, sich immer wieder gegen das Böse zu wehren: Weniger mit seinen magischen Kräften, sondern vor allem mit Hilfe seiner Freunde und der Liebe seiner Eltern. Deshalb verbindet ihn sein zweiter Vorname "James" auch mit seinem Vater. Da Harry am 31. Juli Geburtstag hat (erfährt man im 1. Band, weil an diesem Tag der Einbruch bei Gringotts stattfindet), hat er den Löwen als Sternzeichen. Den Mut eines Löwen zeigt er auch immer wieder bei seinen Abenteuern - natürlich gehört er da ins Haus Gryffindor, das den Löwen als Wappentier hat. Der Namensvetter unseres Harry, der Musiker Harry James (1916-1983) galt allerdings lange als einer der besten Trompeter der Welt. Als Bandleader entdeckte er Frank Sinatra. Ob das ein Hinweis darauf ist, daß auch unser Harry (und sein Vater) Führungsqualitäten hat und die erste Geige spielt (bzw. Trompete bläst)? Bemerkenswert, daß in der englischen Redensart "every Tom, Dick and Harry", die in etwa dem deutschen "Hinz und Kunz" entspricht, Harrys Name auftaucht. Ein ganz normaler Typ also. Noch bemerkenswerter aber, daß er hier so dicht mit dem Namen Tom zusammensteht, der uns doch sofort an den gleichnamigen Tom Riddle denken läßt ... |
Potter, James |
Nach seinem ermordeten Vater heißt Harry mit zweitem Vornamen James und ist dadurch ständig mit der fürsorglichen Liebe seiner Eltern verbunden: James nämlich ist die englische Fassung des hebräischen Namens Jakob, was bedeutet "Gott schützt". Die mittelalterliche Legenda aurea des Jacobus de Voragine, die auch von verschiedenen Heiligen names Jacobus erzählt, deutet diesen Namen als "einer, der zu Fall bringt / (dem Teufel) ein Bein stellt". Auch das paßt zu James Potter, dessen Opfer dazu beiträgt, Voldemort zu stürzen. Über den Apostel Jacobus den Größen weiß die Legenda aurea zu berichten, daß sein Leichnam nach Spanien gebracht wurde, ins Reich der bösen Königin Lupa ("Wölfin"), die sich später doch noch zum Christentum bekehrt. Lupa - erinnert uns das nicht irgendwie an einen der besten Freunde von James Potter? |
Potter (geb. Evans), Lily |
Harrys verstorbene Mutter trägt wie ihre fiese Schwester Petunia einen Blumennamen: "Lily" heißt im Englischen die Lilie. Während eine Petunie aber eine ziemlich ordinäre, gewöhnliche Gartenpflanze ist, gilt die Lilie schon lange als etwas Besonderes. In der christlichen Kunst symbolisiert sie Unschuld und Reinheit; deshalb wird vor allem die Jungfrau Maria (die Mutter überhaupt) oft mit einer Lilie abgebildet. Das bestätigt uns, daß Harrys Mutter ein wunderbarer Mensch gewesen sein muß. Außerdem ist die Lilie Attribut aller christlichen Märtyrer. |
Prang, Ernie |
Ernie Prang ist der Busfahrer im Knight Bus. Würdest Du wirklich bei ihm einsteigen wollen? Dann solltest Du aber vorher wissen, was "prang" auf englisch bedeutet: Bruchlandung, schwerer Unfall. Zum Glück gibt's ja auch noch seinen Kollegen Stan Shunpike ... |
Prince, Eileen |
Verheiratete Snape. Mami des berüchtigten Severus. Abgesehen vom prinzlichen Nachnamen, der offenbar die Allmachtsträume des notorisch untergebutterten Sohnes beflügelte, wenig spektakulär. Der Vorname ist höchstens deshalb bemerkenswert, weil er sich durch x Ableitungen über Sprachgrenzen hinwegverfolgen läßt und deshalb nichts, aber auch gar nichts, von magischer Reinblütigkeit ausstrahlt, mit der der arme Severus sich so gerne schmücken würde: "Eileen" ist die anglisierte Form des gälischen "Eibhlín" oder "Aibhilin", das sich wiederum aus dem normannisch-französischen "Aveline" ableiten läszlig;t, welchselbiges mit einem germanischen "Avila" zusammenhängt, das man dann in einem ganz schrägen Erklärungsversuch noch mit dem lateinischen "avis" (Vogel) verbunden hat. Kein Wunder, das es bei Snape da oben ein bißchen piept. |
Pringle, Apollyon |
Pringle war Argus Filchs Vorgänger als Hausmeister von Hogwarts. Er muß noch wesentlich unsympathischer als Filch gewesen sein, denn Apollyon ist schon in der Bibel der Name des Höllenfürsten (Offenbarung 9,11); er bedeutet "Zerstörer". Was den Nachnamen betrifft, ist mir ein kanadisches Jugendbuch eingefallen: Im vierten von Lucy Maud Montgomerys Anne-Büchern (Anne of Windy Poplars) gibt es einen ganzen Familienclan namens Pringle, der sich zunächst ziemlich widerlich verhält. |
Prior incantato |
Mit diesem Spruch befiehlt man einem Zauberstab, den Zauber preiszugeben, für den er zuletzt benutzt worden ist. Beide Bestandteile sind Latein: "prior" (der erste, vordere, frühere) und "incantare" (durch Zaubersprüche weihen). Der Fachmann beschreibt diese Form des Verbums als Optativ Singular, also als "Wunschform". |
Priori incantatem |
Mit "Priori Incantatem" bezeichnet man einen besonderen Rückkopplungseffekt, den "reverse spell effect" (Spruchumkehreffekt): Wenn zwei Zauberstäbe mit identischem Kernmaterial im Kampf gegeneinander verwendet werden, wird einer der beiden Stäbe gezwungen, seine vorherigen Zauber nochmals ausströmen zu lassen - in umgekehrter Reihenfolge, also den letzten zuerst. Der Effekt ist ähnlich wie beim Spruch "Prior incantato", deshalb hat "Priori incantatem" auch dieselben sprachlichen Wurzeln. |
Privet Drive |
Zu deutsch: Ligusterweg. Der Gemeine Liguster (Ligustrum vulgare) ist ein dichtbuschiger Strauch mit graubrauner Rinde, der ein bis drei Meter hoch werden kann. Er trägt rutenförmige Zweige mit lederartigen, länglichen Blättern. Seine kleinen weißen Blüten riechen nicht besonders angenehm, und seine Beeren sind sogar giftig. Ist es da noch eine Überraschung, daß die stinkige Familie Dursley ausgerechnet hier wohnt? Sie haben sich diese Straße vielleicht sogar absichtlich ausgesucht, weil sie so viel Wert auf ihre Privatsphäre legen. Erstens klingen die englischen Worte "private" (privat) und "privet" (Liguster) ziemlich ähnlich, zweitens wird der Liguster oft als Gartenstrauch und Begrenzungshecke gepflanzt. Es könnte allerdings nicht nur den Dursleys, sondern auch Harry zugutekommen, daß er ausgerechnet im Ligusterweg aufwächst. In dem alt-walisischen Epos Cad Coddeu (Krieg der Bäume) gilt der Liguster nämlich als segensreiche Schutzpflanze für Zauberer. |
Prod, D. J. |
Der Zauberer Prod aus Didsbury war wohl ziemlich unfähig, hat aber (wie Madam Nettles) den Zauberfernkurs Kwikspell abonniert und damit seine Zauberkünste enorm verbessert. Angeblich. Wenn man der Kwikspell-Werbebroschüre glauben darf, war der Kurs für Mister Prod wie ein Stoß oder Schubs (engl. "prod"). Was kommt dabei raus, wenn man auch seinen Namen anschubst und Vor- und Nachnamen vertauscht? "Prod, D. J." klingt fast genauso wie das englische "prodigy". Und das bedeutet "Wunder"! |
Prongs |
"Geweih", "Zacken" (von den Zacken des Hirsch-Geweihs) - diesen Spitznamen trug James Potter, Harrys Vater, wenn er in seiner Animagus-Gestalt als Hirsch erschien. Auch seine drei Schulfreunde hatten Spitznamen: Moony, Padfoot und Wormtail. |
Protean Charm |
Mit einem solchen Zauber belegt Hermione einige Galleonen, um die Mitglieder von Dumbledore's Army über das jeweils nächste Treffen zu informieren: Wenn Harry die Seriennummer am Rand seiner Münze magisch verändert, ändern die Galleonen der anderen ebenso ihr Aussehen. Proteus ist in der griechischen Mythologie ein prophetischer Greis im Gefolge des Meeresgottes, der nach Belieben verschiedene Gestalten annehmen kann. Daher das englische Adjektiv "protean" - im Deutschen: proteisch, vielgestaltig. |
Protego |
Ein Schutzzauber, um sich gegen magische Einflüsse aus der Umwelt abzuschirmen. Sei's bei einem Zaubererturnier, sei's bei einem Kampf im Magieministerium ... Latein hilft immer: Protego bedeutet wortwörtlich "Ich bedecke, beschütze, beschirme". |
Proudfoot |
Ein Herr "Stolzfuß" als Auror? Anspielung auf Tolkiens Herr der Ringe, wo "Proudfoot" der Name eines Hobbit-Geschlechts ist? |
Ptolemy |
Der Grieche Klaudios Ptolemaios (ca. 100-160) zählt zu den großen Naturforschern der Antike. Seine mathematischen, geographischen und astronomischen Werke waren weit mehr als tausend Jahre lang maßgeblich. Wer so gut mit Zahlen umgehen kann, kommt einem natürlich leicht wie ein Zauberer vor. Deshalb ist Ptolemaios wohl auch auf einer Schokofrosch-Sammelkarte verewigt worden. |
Puddlemere United |
Als Harry bei der Quidditch-WM seinem alten Mannschaftskapitän Oliver Wood begegnet, erzählt der ganz stolz davon, daß er gerade für die Reservemannschaft dieses Vereins engagiert worden ist. Die große Karriere ist das wohl nicht - "puddle" ist 'ne Pfütze, "mere" bedeutet eigentlich genau dasselbe: eine Fläche stehenden Wasser, eine Lache oder so etwas ähnliches. Na, denn viel Spaß, Oliver ... |
Puffskein |
"Puff" (Wölkchen, Windbeutel, Puderquaste) und "skein" (Gewirr) - eben ein flauschiges, plustriges, verkuscheltes Schmusetier für kleine Zaubererkinder ... |
Purge & Dowse Ltd. |
Angeblich wegen Renovierung ist dieses Kaufhaus in London schon seit Ewigkeiten geschlossen. Geputzt hat hier sicher schon lange niemand mehr, obwohl der Name eigentlich Sauberkeit verheißt: "purge" heißt soviel wie "reinigen, läutern", "dowse" heißt "begießen, ins Wasser tauchen". Kann aber auch bedeuten "mit einer Wünschelrute etwas suchen". Und das trifft's: Hinter der schmuddeligen Fassade verbirgt sich nämlich der magisch getarnte Eingang zum St Mungo's Hospital. Denkt man an dieses gutversteckte Zaubererkrankenhaus, läßt sich aber auch das "purge" etwas umdeuten. Nämlich als "abführen, den Darm entschlacken, Stuhlgang haben". Auch Zauberer leiden eben ab und an unter Verstopfung. |
Purkiss, Doris |
Die Hexe Doris Purkiss behauptet in einem Artikel im Quibbler, Sirius Black ein Alibi geben zu können: Er sei eigentlich gar nicht Sirius, sondern der Sänger Stubby Boardman, der sich aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen habe, nachdem ihm bei einem Konzert eine Rübe an die Birne geschmissen worden sei. Und dann will Doris auch noch ein romantisches Abendessen mit ihm verbracht haben! Dreister kann man wohl kaum schwindeln. Und wie's der Zufall will: Der Superlativ des englischen Wortes "perky" (dreist) klingt fast genauso wie Doris' Nachname: "perkiest" - "Purkiss". Wahrscheinlich schwärmt sie zu allem Überfluß auch noch von einem Kuß ("kiss"), den ihr der angebliche Sirius auf die Lippen gedrückt haben soll ... |
Queerditch Marsh |
An diesem Ort an der englischen Küste ist im 11. Jahrhundert zum ersten Mal das Flugbesenspiel belegt, aus dem sich das heutige Quidditch entwickelte. Seinem Namen nach scheint er wie geschaffen, um verrückte Sportarten dort zu erfinden: "queer" bedeutet im Englischen "seltsam, verquer", und "ditch" ist eine Grube oder ein Tümpel. "Spinnertümpel" also. Auf Muggle-Karten ist Queerditch Marsh nicht zu finden, aber wahrscheinlich liegt der Ort irgendwo im ausgedehnten Marsch- und Sumpfland der Fens in Lincolnshire. So weit entfernt von Muggle-Zivilisation wie nur möglich! |
Quibbler |
Diese Zeitschrift wird von Luna Lovegoods Vater herausgegeben. Man sollte nicht unbedingt alles glauben, was darin steht. "Quibble" ist nämlich das englische Wort für "Spitzfindigkeit, Wortklauberei"; ein "quibbler" ist also ein Haarspalter, ein spitzfindiger Krittler, der jedes Thema bis ins kleinste Detail zerlegt und an winzigen Einzelheiten herumnörgelt, statt den größeren Zusammenhang im Auge zu behalten. Das der Quibbler die Welt aus einem nicht alltäglichen Blickwinkel beschreibt, erkennt man schon in dem Moment, in dem Harry die Zeitschrift zum erstenmal sieht: Luna hält sie verkehrt herum. Das kann aber auch ein Vorteil sein, denn so nimmt man manchmal Dinge wahr, die einem sonst entgehen. Immerhin druckt der Quibbler Rita Skeeters Interview mit Harry ab, in dem er Voldemorts Rückkehr schildert. |
Quid agis? |
Nettes und ausnahmsweise mal sinnvolles lateinisches Paßwort: "Was tust du, was treibst du?" |
Quidditch |
Was den Muggeln ihr Fußball, das ist den Zauberern ihr Quidditch. Und so funktioniert's: Es treten zwei Mannschaften mit je sieben Spielern auf fliegenden Besen gegeneinander an. Gespielt wird mit vier Bällen: mit dem fußballgroßen, hellroten Quaffle, den zwei schwarzen Bludgern und dem goldenen Snitch (Schnatz). An den Querseiten des Spielfelds stehen je drei goldene Stangen mit Ringen an den Spitzen. Die drei Chaser (Jäger) jeder Mannschaft versuchen, den Quaffle durch diese Ringe zu werfen. Ein Treffer bringt der Angreifermannschaft zehn Punkte. Der Keeper, der als Torhüter die Stangen bewacht, versucht, den Gegner am Punkten zu hindern. Ein weiteres Hindernis sind die Bludger, die in der Gegend herumsausen und die Spieler von den Besen fegen wollen. Die zwei Beater (Schläger) wehren die Bludger mit ihren Schlaghölzern ab und dreschen sie zur gegnerischen Mannschaft. Der wichtigste Spieler ist der Seeker (Sucher). Er hat einzig und allein die Aufgabe, den goldenen Snitch zu fangen und seinem Team damit 150 Punkte zu sichern. Ziemlich schwierig, weil der Snitch gerade einmal so groß wie eine Walnuß ist! Wenn er gefangen ist, ist das Spiel beendet. Die Mannschaft mit den meisten Punkten gewinnt. Der Name dieser Sportart könnte sich zusammensetzen aus den Bezeichnungen für die vier verwendeten Bälle: quaffel, bludger, bludger und snitch. Wenn man sein Gehirn noch ein bißchen mehr verknotet, könnte man auch daran denken, daß "quid?" auf Latein "was?" heißt. Und "ditch" im englischen Slang "entwischen" oder "notlanden" bedeutet. Dabei käme also verknoteter lateinischer Slang heraus: "Was ist mir da entwischt?" Das ist aber wohl eher Wortspielerei. Wem's Spaß macht, der kann aber mal versuchen, "Quidditch" auf Latein durchzudeklinieren ... Oder man stöbert in den Schubladen der mittelalterlichen Philosophie und entdeckt dort den lateinischen Begriff "quidditas" (engl. "quiddity"). Auch der leitet sich vom lateinischen "quid" ab und bezeichnet die "Washeit", die Essenz: das, was ein Ding von allen anderen Dingen unterscheidet. Bedenkt man, wie wichtig Quidditch für Harry ist, liegt man damit vielleicht gar nicht so falsch ... |
Quietus |
Der Gegenzauber zum Sonorus macht die Stimme leiser, wenn man dabei mit dem Zauberstab an den Hals tippt. Das lateinische Wort "quietus" bedeutet "ruhig". |
Qui-judge |
Ein alter Name für den Schiedsrichter beim Quidditch. Niedlich, da vom Klang her fast identisch ("Quidschatsch"). Spricht für die These, daß sich "Quidditch" aus lat. "quid" (was) und engl. "ditch" (entwischen) zusammensetzt - hier: lat. "qui" (wer) und engl. "judge" (Richter, von lat. "iudex"). (Queerditch zum Trotz) |
Quintaped |
Ein Fünffüßler, was sonst - lat. "quinta" (fünf) und "pes/pedis" (Fuß). Könnte der Name der McBoons etwas mit "boon" zu tun haben (Wohltat, Segen)? |
Prof. Quirrell |
Scheinbar scheu und ängstlich wie ein Eichhörnchen (engl. "squirrel"), tatsächlich aber ein äußerst aggressiver böser Zauberer (engl. "quarrel"=streiten). Das könnte auch andeuten, daß er mit sich selbst im Widerstreit steht, weil er an einer - nun ja - äh - massiven Persönlichkeits-Spaltung leidet ... Denn er ist ein fanatischer Anhänger Voldemorts und leiht Harrys Erzfeind gerne mal kurzfristig seinen Hinterkopf aus! |
Quodpot |
Amerikanische Quidditch-Variante. Spricht wie "Qui-judge" für die Latein-These: lat. "quod" (was) plus engl. "pot" (Topf). Könnte eine Frage sein, die einem Spieler durch den Kopf geht, wenn er beim Besenfliegen die Orientierung verliert: "Quod pot - in welchen Pott soll ich den Ball jetzt werfen?" (Oder "Quid ditch - hilfe, in welcher Pfütze bin ich denn nun schon wieder gelandet?") |
Rabnott, Modesty & Prudence |
Modesty Rabnott mußte mit ansehen, wie der brutale Barberus Bragge den armen kleinen Golden Snidget als "Ball" ins Quidditchspiel einführte. Als sie Bragge anschrie, warf der ihr nur den leeren Snidget-Käfig an den Kopf. Mit einem Accio! (Summoning Charm) gelang es ihr, den kleinen Vogel zu retten; sie mußte dafür allerdings eine so hohe Geldstrafe zahlen, daß sie ihr Zuhause verlor und zu ihrer Schwester Prudence ziehen mußte. Das nenn ich wahres Engagement für den Tierschutz! Erst 100 Jahre später fand Modesty in Elfrida Clagg eine engagierte Nachahmerin. Schon an ihren Vornamen ist den Schwestern Rabnott anzusehen, daß sie es mit dem Tierschutz ernst meinen: "modesty" (Sittsamkeit, Schamgefühl) und "prudence" (Vernunft). Und ihr Nachname ließe sich - etwas anders geschrieben - übersetzen als "schlag nicht zu" - "rap not!". |
Rackharrow, Urquart |
Im St Mungo's Hospital entdeckt Harry an einer Wand das Porträt dieses ziemlich boshaft dreinblickenden Zauberers, der von 1612 bis 1697 lebte und als Erfinder des Entrail-expelling curse bekannt wurde - also eines Fluches, der einem die Eingeweide aus dem Leib treibt. Brutal, aber wenn man daran denkt, daß das 17. Jahrhundert eine Zeit großer Kriege war, hatte dieser Knilch damals sicher einiges zu tun. Entsprechend fies sein Name: "Rack" bedeutet "Folterbank", "harrow" soviel wie "quälen, peinigen". Und bei "Urquart" mußte ich an den Roman Strong Poison der britischen Autorin Dorothy L. Sayers denken: Darin heißt der Oberbösewicht Norman Urquart. Er ermordet seinen Cousin, indem er ihn mit Arsen vergiftet. Da so eine Arsenvergiftung zu entsetzlichen Bauchschmerzen und Entzündungen des Verdauungsapparates führt, fühlte sich das Opfer bestimmt so, als würden ihm die Eingeweide aus dem Leib gerissen ... |
Railview Hotel |
Auf der Flucht vor den magischen Briefen aus Hogwarts sucht Familie Dursley in diesem düsteren Hotel am Rande einer großen Stadt Unterschlupf. Meeresblick gibt es dort bestimmt nicht - der Hotelname verspricht zwar ein Zimmer mit Aussicht ("view"), aber höchstens auf die Schienen ("rail") einer Eisenbahnlinie. |
Ramora |
Der Ramora ist in der Welt der Zauberer ein silbriger Fisch, der Seefahrer schützt und ihre Schiffe sicher verankert. Bestimmt ist er eng mit dem englischen "remora" verwandt, dessen Name sich vom lateinischen Wort "remora" (Verzögerung) ableitet. Diese Schiffshalter-Fische (Familie Echeneidae) können sich an anderen Meerestieren oder auch an Schiffen festsaugen und mitziehen lassen. Dabei betätigen sie sich teilweise als Putzerfische und befreien ihre Wirte von Parasiten und Ungeziefer. |
Ravenclaw |
Ravenclaw ist eines der vier Häuser, in denen die Schüler von Hogwarts wohnen. Die Ravenclaw-Schüler gelten als besonders klug, aufgeweckt und lernbegabt. Daher läßt sich vielleicht auch der Name "Ravenclaw" erklären, der übersetzt "Raben-Kralle" bedeutet. Schon in bei den Babyloniern, Griechen und Römern galt der Rabe als Orakelvogel. Auch in der germanischen Mythologie haben Raben sehr viel mit Weisheit und Wissen zu tun. Der Göttervater Odin besaß zwei Raben, Hugin und Munin. Jeden Abend sandte er sie aus, um durch die Welt zu fliegen; am Morgen kehrten sie dann zu ihm zurück und mußten ihm alles erzählen, was sie gesehen und gehört hatten. Ob Joanne K Rowling gewußt hat, daß es früher mal eine Zigarettenmarke "Ravenklau" gab? Hoffentlich greifen die Schüler von Ravenclaw nicht zum Glimmstengel und verpesten sich die Lungen mit Tabakqualm! Rowling hat übrigens verraten, daß Professor Flitwick der Hausvorstand von Ravenclaw ist. Taufpatin des Hauses ist Rowena Ravenclaw, eine der Gründerinnen von Hogwarts. Siehe auch Gryffindor, Hufflepuff und Slytherin. |
Ravenclaw, Rowena |
Rowena Ravenclaw, Mitbegründerin von Hogwarts, trägt einen Vornamen, der ganz gut zu Haus Ravenclaw paßt: "Rowena" läßt sich ableiten von "rowan", der Eberesche, die vor (bösen) Hexen schützen soll. Weil ihre Früchte auf deutsch "Vogelbeeren" heißen, haben wir hier eine Verbindung zu einem anderen Vogel, dem Raben in Rowenas Nachnamen. |
Red Caps |
Der Red Cap ist eine durch und durch böse Kreatur: ein untersetzter kleiner Mann mit langem grauen Haar und Klausen anstelle von Händen ... Er wohnt am liebsten dort, wo schon einmal Blut geflossen ist, z. B. in den alten Burgruinen an der Grenze zwischen England und Schottland. Seinen Namen trägt er wegen seiner roten Kopfbedeckung, die er mit dem Blut seiner Opfer färbt. Sobald das Blut auf seiner Kappe trocknet und sich braun verfärbt, muß er also einen neuen unschuldigen Menschen töten ... Obwohl der Red Cap Eisenstiefel trägt, kann er sich blitzschnell bewegen. Gegen den Red Cap hilft nur eins: ein paar Worte aus der Bibel zitieren. J K Rowling macht aus diesen Wesen koboldartige kleine Kreaturen, genauso widerlich und gefährlich wie ihr Vorbild im Volksglauben. Tatsächlich ist "Redcap" in England aber auch ein Spitzname für die Militärpolizei ... |
Reducio |
Dies ist der Gegenzauber zu Engorgio, mit dem sich vergrößerte Gegenstände wieder schrumpfen lassen. Wahrscheinlich eine Mischung aus dem englischen "reduce" (verkleinern) und dem lateinischen "reduco" (ich führe zurück): Das Große wird in seine ursprüngliche, kleine Gestalt zurückgeführt. |
Reducto |
Mit diesem Zauber kannst Du Dir feste Objekte aus dem Weg fegen. Von lat. "reduco" (ich schiebe zurück). |
Re'em |
In der Welt der Zauberer ist ein Re'em ein Riesenochse mit goldenem Fell, dessen Blut enorme Kraft verleiht, wenn man es trinkt. Hoffentlich stehen die Re'ems unter magischem Artenschutz ... Eigentlich stammt dieses Wort aus dem Hebräischen: Im Alten Testament taucht es mehrmals auf und meint ein herrliches gehörntes Tier (4. Mose 23,22/24,8; 5. Mose 33.17; Hiob 39,9; Psalm 22,22/29,6/92,11; Jesaja 34,7). Luther übersetzte das Wort mit "Einhorn": tatsächlich aber ist wohl eine Art Auerochse gemeint. Die jüdische Überlieferung hat eine ganze Menge vom Re'em zu erzählen. |
Relashio |
Mit diesem Zauber kannst Du Deinem Gegenüber Funken oder zumindest einen Strahl heißes Wasser ins Gesicht schleudern - nicht besonders höflich, oder? Wohl eine Zusammensetzung aus den englischen Wörtern "release" (freisetzen) und "lash" (Peitschenhieb), die dafür sorgt, daß der Gegner bestimmt nicht dazu kommt, sich zu entspannen (engl. "relax")! |
Remembrall |
Der Remembrall ist eine murmelgroße Glaskugel, die Neville Longbottom von seiner Großmutter geschenkt bekommt. Er soll Neville an Dinge erinnern, die er sonst vergißt! Im Remembrall stecken die Wörter "remember" (sich erinnern), "ball" (Ball) und "all" (alles). |
Reparo |
Du kannst es Dir natürlich denken: Hermione repariert mit diesem Zauber die gläserne Abteiltür im Hogwarts Express, die Ron zuvor demoliert hat. Eigentlich ist "reparo" Latein und bedeutet "ich erneuere, ich stelle wieder her". |
Rictusempra |
"Rictusempra!" ist der Spruch für den Kitzelzauber, mit dem Harry sogar Draco Malfoy auf den Boden zwingt. Wahrscheinlich ist der Spruch aus einigen Brocken Latein zusammengeklebt und bedeutet soviel wie "immer" (semper) "offener Mund" (rictus). |
Riddikulus |
Ein Zauberspruch, um Boggarts unschädlich zu machen: Man denkt sich etwas Lächerliches, in das der Boggart sich prompt verwandelt. Dadurch blamiert er sich so schrecklich, daß der Zauberer über ihn lachen kann. Und Lachen verträgt ein Boggart überhaupt nicht ... Vom lateinischen "ridiculus" und vom englischen "ridiculous" - beides bedeutet "lächerlich". |
Riddle, Tom Marvolo |
Tom Riddle ist der richtige Name von Harrys Erzfeind Voldemort. "Riddle" bedeutet "Rätsel", und der italienisch klingende "Marvolo" könnte etwas mit dem englischen "marvel" (Wunder) zu tun haben. Ein Rätsel, über das wir uns immer wieder nur wundern können, ist Voldemort tatsächlich, weil sein Haß auf Harry einfach nicht nachläßt und er immer wieder und wieder versucht, ihn zu töten. Vielleicht sollten wir aber auch wieder einmal an Shakespeare denken: In Was ihr wollt läßt er den unsympathischen Haushofmeister Malvolio auftreten. Dieser italienische Name läßt sich als "ich will Böses" übersetzen, und da "volo" die lateinische Vorform des italienischen "voglio" ist, könnten die beiden durchaus verwandt sein.
Wenn man die Buchstaben von Tom Marvolo Riddle ein bißchen hin- und herschiebt, entsteht daraus der Satz "I am Lord Voldemort" (Ich bin Lord Voldemort). So eine Buchstaben-Verschieberei nennt man Anagramm. Und weil so ein Anagramm im Deutschen nicht mit denselben Buchstaben funktioniert wie im Englischen, hat Tom Riddle in der deutschen Übersetzung einen anderen zweiten Vornamen. So entsteht der Satz "Tom Vorlost Riddle ist Lord Voldemort"! |
Ripper |
So heißt die heißgeliebte Bulldogge von Dudley Dursleys Tante Marge. Kein besonders vertrauenerweckender Name: "Ripper" bedeutet auf English "Trenn-Messer", kann aber auch einen blutrünstiger Mörder bezeichnen. Der Fachmann denkt dabei an den grausamen Londoner Prostituierten-Mörder Jack the Ripper. |
Robards, Gawain |
Gawain - im Deutschen: Gawan. Einer der berühmtesten Ritter am Hofe von König Artus! |
Robbins, Demelza |
Der kornische Vorname Demelza hat offenbar keine allzu tiefreichenden historischen Wurzeln. Er läßt sich aus einem Ortsnamen in der Gemeinde St Columb Major in Cornwall ableiten ("Festung auf Hügel"???). Möglicherweise außerdem eine Anspielung auf das Demelza House Children's Hospice in London, ein Hospiz für Familien mit schwer kranken Kindern, die wahrscheinlich das Erwachsenenalter nicht erreichen werden. Gegründet wurde diese Einrichtung auf die Initiative von Derek und Jennifer Phillips hin, deren Tochter Demelza selbst in einem Kinderhospiz gearbeitet hatte, aber mit erst 24 Jahren an einem Hirntumor starb. Und die Verbindung zu Harry Potter? Daniel Radcliffe, der unseren Titelhelden in den Kinofilmen verkörpert, setzt sich sehr für Demelza House ein und sammelt Spenden für das Hospiz. |
Romulus |
Welchen Tarnnamen wählt Remus Lupin sich für seinen Gastkommentar beim Piratensender? Natürlich diesen - denn Romulus und Remus sind ja die sagenhaften Zwillinge, die als Kinder von einer Wölfin gesäugt wurden und später die Stadt Rom gründeten ... |
Ronan |
Der rotbraune Ronan ist der erste der Zentauren, denen Harry im Verbotenen Wald begegnet. Wie seine Artgenossen Bane und Firenze interessiert er sich sehr für die Sterne am Nachthimmel und versucht, deren Konstellationen zu deuten. Auch sein Taufpate, Colin A. Ronan, hat mit den Sternen zu tun. Er hat zahlreiche schöne Bücher geschrieben, in denen er sich mit Astronomie und berühmten Astronomen beschäftigt: Unter anderem über Isaac Newton, Edmond Halley und das Observatorium von Greenwich. Im letzten der Narnia-Bücher von C. S. Lewis taucht ein Zentaur auf, der ebenfalls Unheil aus den Sternen liest und dessen Name auch ein wenig an Ronan erinnert: Roonwit heißt er. |
Rookwood, Augustus |
Rookwood ist ein Anhänger Voldemorts. Nach dem Sturz des dunklen Fürsten wurde er von Karkaroff an die Untersuchungskommission verraten; er hat im Magie-Ministerium für Voldemort spioniert. Leider gelingt es ihm schließlich, gemeinsam mit Dolohov und Bellatrix Lestrange aus dem Gefängnis Azkaban zu entkommen und wieder als Death Eater tätig zu werden. "Rook" ist ein Gauner und Betrüger, "wood" bedeutet "Holz" - dieser Zauberer ist also definitiv aus schlechtem Holz geschnitzt ... |
Rosier, Evan |
Rosier war ein Anhänger Voldemorts, der sich der Verhaftung widersetzte und dabei getötet wurde. Schon sein Name zeigt deutlich, zu welcher Seite er gehört: In Sebastien Michaelis Histoire admirable de la possession et conversion d'une penitente (1613) ist Rosier der Name eines Dämonen. |
Madam Rosmerta |
Madam Rosmerta ist die freundliche pausbäckige Wirtin in Hogsmeade, bei der man das beste Butterbier der Welt vorgesetzt bekommt und sich mit Zauberer-Leckereien den Bauch vollschlagen kann. Ihre Taufpatin ist die keltische Göttin der Fruchtbarkeit, des Feuers und der Wärme, deren Attribut das Füllhorn ist. Kein Wunder, daß man sich bei Madam Rosmerta so richtig wohlfühlt! Ihr Name bedeutet übrigens ungefähr "Große Versorgerin". |
Rowle, Thorfinn |
Thorfinn ist ein altnordischer Männername - zusammengesetzt aus dem Namen des Donnergottes Thor und "Finn" (kann sich - altnordisch gelesen - auf Finnland beziehen, aber auch - keltisch gelesen - "hell" bedeuten). |
Runcorn, Albert |
Runcorn ist eine Industriestadt im Nordwesten England, deren alter Name "Rumcofan" eigentlich so etwas wie "weite Bucht" bedeutet. |
Runespoor |
Wörtlich bedeutet der Name dieser dreiköpfigen Schlange "Runenspur", "Runenfährte" - und tatsächlich sieht das Tier so aus wie die "R"-Rune im älteren Futhark, dem alten germanischen Runenalphabet. Die besteht nämlch aus einem Stamm, der sich oben in drei Äste gabelt. |
Rupert |
Das soll nicht zufällig eine Anspielung auf einen gewissen jugendlichen, rothaarigen Schauspieler in den HP-Kinofilmen sein, wenn Slughorn Ron versehentlich als "Rupert" bezeichnet? Rupert Grint, der Darsteller des Ron in den Filmen, wird sich beim Lesen bestimmt königlich amüsiert haben ... |
Salem Witches' Institute |
Das "Hexeninstitut Salem" ist eine Gruppe von amerikanischen Hexen, die zusammen die Quidditch-WM besuchen. Die Hafenstadt Salem im US-Bundesstaat Massachusetts erlangte traurige Berühmtheit wegen der Hexenverfolgungen, die dort stattfanden. |
Sanguini |
Der Idealname für Blutsauger. Lateinisch "sanguis"=Blut. Grob übersetzt also: "Bluti"! Kumpel von Eldred Worple. |
Savage |
Nicht sonderlich vertrauenerweckend: Englisch "savage"=wild, brutal. Für einen Auror aber vielleicht kein schlechtes Berufsimage, um sich gegen die Schurken gekonnt zur Wehr zu setzen? |
Scabbers |
"Scab" ist eine ziemlich widerliche Hautkrankheit, die auf deutsch "Krätze" heißt. Paßt perfekt auf Rons schon ziemlich mitgenommene Ratte. Das englische Wort "scab" hat aber noch eine zweite Bedeutung, und die wird wichtig, als Scabbers sich in HP 3 als der fiese Zauberer Peter Pettigrew entpuppt: Ein "scab" ist nämlich auch ein Schurke oder Halunke! |
Scabior |
Gefährte von Fenrir Greyback, daher in höchstem Maße unsympathisch. Erinnert der Name nicht verdächtig an Rons alte Ratte Scabbers? Ähnliche Herleitung: Lateinisch "scaber" bedeutet "schäbig, dreckig, räudig" - "scabior" dürfte als Steigerungsform dazu gebildet worden sein. Also: "noch schäbiger". |
Scamander, Newt |
Der Verfasser von Harrys Tierkunde-Buch (Fantastic Beasts and Where to Find Them) trägt natürlich gleich einen Tiernamen: "newt" heißt auf Englisch "Molch". In "Scamander" könnte man auf den ersten Blick den Salamander, also noch ein Kriechtier vermuten. Tatsächlich aber verbirgt sich dahinter das Wort "to scamander" (ausschweifend erzählen) [RH]. Das hängt mit den vielen Schleifen und Windungen des Flusses Skamander zusammen, den Homer in seiner Ilias durch die Gegend von Troja fließen läßt. (Hat JKR vielleicht eine besondere Vorliebe für die Ilias? Denn auch den Namen der trojanischen Seherin Kassandra hat sie für eine Figur verwendet.) Einen Ort namens Scamander gibt es auch an der Ostküste von Tasmanien. "Newt" ist allerdings nur eine Abkürzung. Tatsächlich trägt Herr Scamander ein buntes Sammelsurium an Vornamen mit sich herum, das dem Tiergewusel in seinem Buch in nichts nachsteht: Newton Artemis Fido Scamander. Und alle diese Namen haben etwas mit Tieren zu tun:
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Scourgify |
Praxisnaher Zauber für die Hausfrau, sei's zum Putzen von Eulenkäfigen oder von Küchentischen: "scour" - scheuern, schrubben, reinigen / durchsuchen, durchstöbern. Das "-fy" am Ende kommt bei englischen Verben oft vom lateinischen "facere" (machen) - vgl. die Endung "-fizieren" im Deutschen. Andererseits gibt's aber auch das Wort "scourge" - geißeln, quälen, peinigen. Das deutet schon an, daß sich mit diesem Zauber nicht nur dreckige Zimmer aufrämen lassen, was der junge Severus Snape einstmals schmerzlich erfahren mußte: In seiner eigenen Schulzeit benutzte Harrys Vater James den Spruch einmal, um Snape den Mund mit Seife auszuwaschen ... |
Scrimgeour, Brutus |
Vom Autor der Beaters' Bible erwartet man einen richtig brutalen Namen, klar ... und wird nicht enttäuscht. Zum einen Brutus, der Brutale, der Cäsarmörder; und dann: "scrimmage" (Handgemenge, Getümmel; Fachterminus in den zartfühligen Sportarten Rugby und American Football) plus "hour" (Stunde)? Allerdings gibt es auch wirklich einen schottischen Clan namens "Scrymgeor" - der Name leitet sich vom altfrz. "eskermisor" (Zaunmacher) ab. |
Scrimgeour, Rufus |
Über den Nachnamen Scrimgeour habe ich mich schon in Zusammenhang mit Brutus Scrimgeour, dem Verfasser des Quidditchlehrbuchs Beater's Bible ausgelassen: "scrimmage" (Handgemenge, Getümmel; Fachterminus in den zartfühligen Sportarten Rugby und American Football) plus "hour" (Stunde)? Allerdings gibt es auch wirklich einen schottischen Clan namens "Scrymgeor" - der Name leitet sich vom altfrz. "eskermisor" (Zaunmacher) ab. Hat möglicherweise aber auch kriegerische Bedeutung und hängt dann mit "skirmish" (Geplänkel, leichtes Gefecht) oder dem französischen "escrimeur" (Fechter) bzw. "s'escrimer" (sich abmühen, abplagen, quälen) zusammen. Und Rufus ist schlichtes Latein: "der Rothaarige"! |
scrofungulus |
Nette Kombination: Skrofulose (Hauttuberkulose bei Kindern) plus "Pilzlein" (lateinisch "fungus" - Pilz - in der Verkleinerungsform). |
Sectumsempra |
Zauber mit einschneidender Wirkung. Läßt sich wohl ableiten aus lateinisch "sectum" (zerschnitten, zu "secare"=zerschneiden, zerfleischen, verwunden") und "semper" (immer). |
Selwyn |
Ein angelsächsischer Name, der soviel wie "Freund" (win, vgl. etwa schwedisch "vän") im Hause (sel, vgl. unser Wort "Saal") bedeutet. |
Serpensortia |
Draco Malfoy benutzt diesen Zauber beim Magieduell mit Harry, um seinen Zauberstab eine schwarze Schlange ausspucken zu lassen. "Serpens" ist das lateinische Wort für Schlange, "sortie" bezeichnet im Französischen den Ausgang. Wie passend, daß es "sortie" aber auch im Englischen gibt, und zwar als militärischen Fachbegriff ("einen Ausfall machen"). Das paßt ja zur Kampfsituation, in dem der Zauber hier zum Einsatz kommt ... |
Shacklebolt, Kingsley |
"Shackle" bedeutet im Englischen soviel wie "Fesseln, Ketten" (auch als Verb: fesseln, hemmen), und "bolt" kann "Bolzen, Schraube, Riegel, Blitzstrahl" bedeuten. "Shacklebone" ist in Schottland auch eine Bezeichnung für das Handgelenk. Kingsley ist ein relativ häufiger Nach-, manchmal auch Vorname. Man denke etwa an den Schriftsteller Sir Kingsley Amis (1922-1995), in den 1950er Jahren zu den "Angry Young Men" gezählt, der u. a. auch einen James-Bond-Roman geschrieben hat. |
Shunpike, Stan |
Der Schaffner des Knight Bus. Sein Name spricht dafür, daß Zauberer sich geschickt um die Probleme des Straßenverkehrs drücken können: "shun" heißt im Englischen "vermeiden, ausweichen", "pike" bedeutet "Maut, gebührenpflichtige Straße". Merke: Nur Muggels zahlen Maut! Im Knight Bus könnte also alles glattgehen, wäre da nicht noch Stans Kollege Ernie Prang ... |
Sickle |
So heißt in der Zaubererwelt eine Silbermünze. "Sickle" bedeutet ins Deutsche übersetzt eigentlich einfach nur "Sichel" - ein ganz normales Wort. Du weißt doch sicher, was eine Sichel ist? So nennt man ein Werkzeug zum Grasmähen. Es besteht aus einer gebogenen Klinge, die an einem Griff befestigt ist. Die gewöhnliche Heusichel ist ziemlich groß und taucht u. a. in vielen bildlichen Darstellungen als Attribut des Todes auf. Es gibt ja aber auch noch die kleinen, feinen Sicheln, mit denen z. B. der Druide Miraculix in den "Asterix"-Heften seine Zauberkräuter schneidet. The Sickle ist bei den Hobbits in Tolkiens Lord of the Rings auch die Bezeichnung für das Sternbild Großer Bär. Ein wenig erinnert der Name "sickle" auch an "shekel", den Schekel, eine Münze aus Israel. (Daß auch auf der Flagge der ehemaligen UdSSR eine Sichel abgebildet war, läßt aber sicher nicht den Schluß zu, daß alle Zauberer Kommunisten sind - obwohl die Kommunisten ja auch ein ganz besonderes Verhältnis zum Geld haben.) Mehr über das Währungssystem der Zauberer erfährst Du unter G wie Galleon. |
Silencio |
Den Zauber beherrschen auch manche Muggel, Dirigenten zum Beispiel. Bedeutet (etwa im Spanischen) "Ruhe", von lateinisch "silentium". |
Prof. Sinistra |
Professor Sinistra unterrichtet in Hogwarts Astronomie. Das lateinische Wort "sinistra" bedeutet "linke Hand" - je nachdem, wohin die linke Hand eines Wahrsagers zeigt, wenn er die Sterne deutet (nach Osten oder Westen), kann sie Glück oder Unglück bedeuten. (Das englische "sinister" ist aber deutlich negativ: "böse, unheilvoll, unheimlich ..."). So ist das eben mit den Horoskopen: man weiß nie, ob man sich auf sie verlassen kann ... Wobei für Horoskope und Astrologie eigentlich eher Sybill Trelawney, die Wahrsagelehrerin zuständig ist. |
Skeeter, Rita |
"Skeet shooting" ist eine Art Tontaubenschießen auf leblose Attrappen. Tatsächlich "schießt" die penetrante Reporterin mit spitzer Feder gezielt auf jeden, der ihr in die Quere kommt. Das kann ganz schön lästig sein - "skeeter" ist ja auch eine umgangssprachliche Bezeichnung für einen Moskito, eine Stechmücke. Außerdem ist Rita Skeeter eine rasende Reporterin im wahrsten Sinn ihres Namens ("to skeet" oder "to skitter"=umhersausen). Übrigens ist auch sie ein Animagus - und was für einer! Auf deutsch: ein ganz harmloser Käfer. Einen Käfer oder ähnliches Viehzeugs nennt man im Englischen aber nicht nur "beetle" wie den VW-Käfer, sondern auch "bug". Umgekehrt kann man "Bug" aber nicht nur mit "Käfer", sondern auch mit "Wanze" übersetzen. "To bug" bedeutet "einen Raum heimlich abhören, Wanzen - also versteckte Mikrophone - anbringen". Und was macht Rita Skeeter als Animagus? Genau: Sie belauscht heimlich andere Leute und verwanzt die Gegend sozusagen mit sich selber ... Ihr Fotograph hört auf den Namen Bozo. |
Skele-gro |
Nachdem Gilderoy Lockhart versehentlich sämtliche Knochen aus Harrys Arm entfernt hat, muß Madam Pomfrey seinen kleinen Kunstfehler wieder ausbügeln. Sie flößt Harry Skele-gro ein - ein Mittel, das Teile des Skeletts (engl. "skeleton") wieder nachwachsen läßt (engl. grow). |
Mr. Skower |
Mit "Mr. Skower's All Purpose Magical Mess Remover" ("Mr. Skowers Allzweck-Reiniger für magisches Chaos") läßt sich normalerweise auch der hartnäckigste Dreck beseitigen. In seinem Namen versteckt sich einerseits eine Dusche (engl. "shower"), andererseits das Wort "to scour", das man im Englischen fast genauso ausspricht wie "Skower". Es bedeutet "scheuern, schrubben, reinigen". Ein bißchen erinnert mich das an Oscar Wildes Erzählung Das Gespenst von Canterville. Darin versucht eine Familie, mit einem tollen Reinigungsmittel dem mysteriösen Blutfleck auf dem Teppich beizukommen. Das Gespenst malt ihn nur immer wieder mit Wasserfarben nach ... |
Slinkhard, Wilbert |
Autor des von Dolores Umbridge mit Vorliebe verwendeten Lehrbuchs Defensive Magical Theory, aus dem die Schüler allenfalls abgehobenes Gefasel lernen, aber nicht, wie man sich im Notfall wirklich verteiden kann. Dem, der so gerüstet in Gefahr gerät, hilft nur noch, was der Name des Autors andeutet: Englisch "slink off" - wegschleichen, sich fortstehlen, heimlich abhauen. Aber ob das wirklich die effektivste Verteidigungsstrategie ist - immer nur den Kopf einziehen und sich unsichtbar machen? |
Slughorn, Horace |
Das englische Wort "slug" kann meinen: Ein Gläschen Schnaps (na, was unterrichtet der gute Mann?) oder eine Nacktschnecke (igitt!! Schleimer!!!). "Sluggish"=träge. "Slughorn" - ein Schneckenhorn? Nein: "Slughorn" ist außerdem ein Fachbegriff aus einem ganz anderen Bereich. Er bezeichnet den Schlachtruf eines schottischen Clans, der einen wichtigen Bestandteil des Familienwappens bildet. Von diesem "slughorn" (schottisch-gälisch eigentlich "sluagh-ghairm", gesprochen "slogorm": aus "sluagh" - Heer - und "ghairm" - Schrei) leitet sich das englische Wort "slogan" ab. Ein Werbeslogan ist also nichts anderes als ein Kriegsschrei! Und der Vorname Horace? Tja, die Horatier zählen zu den berühmtesten römischen Geschlechtern. (Berüchtigt ist besonders der Kampf der Horatier gegen die Curatier, aber das ist eine andere Geschichte ... Schlag nach bei Livius!) |
Slytherin |
Slytherin ist eines der vier Häuser, in denen die Schüler von Hogwarts wohnen. Slytherin-Schüler gelten als hinterhältige, unsympathische Streber und Widerlinge, die immer und überall die besten sein wollen. Wenn es um den Sieg geht, schrecken sie auch vor Gewalt und schwarzer Magie nicht zurück. Und Hausvorstand ist der unsympathischste aller Lehrer in Hogwarts - Severus Snape ... Schon der englische Name "Slytherin" klingt widerlich, vor allem wenn man weiß, was sich darin für Worte verstecken: "sly" (schlau, heimlich, verschlagen); "slither" (schlittern, rutschen, schlangenartig gleiten); "slithery" (schlüpfrig). Das sind fast alles Eigenschaften, die auch auf das Wappentier von Slytherin, die Schlange, zutreffen. Siehe auch Gryffindor, Hufflepuff und Ravenclaw. |
Slytherin, Salazar |
Salazar Slytherin war einer der Gründer der Zaubererschule Hogwarts. Wie die Schüler, die im gleichnamigen Haus wohnen, war er eine ziemlich unsympathische Gestalt. Er war ein Parselmund und verhielt sich ziemlich arrogant und gemein gegenüber Zauberern mit Muggeleltern. Kein Wunder, daß auch sein Namensvetter in der Muggelwelt keine strahlende Lichtgestalt ist: António de Oliveira Salazar (1889-1970) war ab 1926 Finanzminister, ab 1932 Ministerpräsident von Portugal. Schon 1933 verkündete er den "Estado Novo" ("Neuen Staat") eine Verfassung, auf deren Grundlage er eine diktatorische Einparteienregierung errichtete. Er herrschte bis 1968 - aber während seiner letzten zwei Lebensjahre traute sich niemand, ihm zu sagen, daß er nicht mehr Ministerpräsident war ... (J. K. Rowling hat übrigens einige Zeit in Portugal gelebt!) |
Smeltings |
Smeltings heißt die Schule, die der fette Dudley Dursley besucht. Zur Schuluniform gehört ein Knüppel, mit dem die Schüler sich gegenseitig verprügeln sollen. Das härtet ab fürs ganze Leben. Schade, daß Dudley so gut gepolstert ist. Auf englisch bedeutet "to smelt" "einschmelzen", und ein "smelting furnace" ist ein Schmelzofen, in dem Metalle so lange erhitzt werden, bis sie flüssig sind. Das ist wohl genau das, was bei dieser Schule am Ende herauskommt: Ein matschiger Einheitsbrei von Menschen ohne Menschlichkeit, die nach dem Abkühlen eisenhart sind - wie die schreckliche Dursley-Familie. Wer ganz böse sein will, kann sich ja noch den Klang von "to smell" (stinken) dazudenken ... |
Smethwyk, Elliot |
Elliot erfand 1820 den Polsterungszauber für Flugbesen, der das Fliegen wesentlich komfortabler machte. Elliot ist die normannische Form von Elias - und der biblische Prophet Elias ist ja bekanntlich mit einem Feuerwagen gen Himmel aufgefahren. Dagegen scheint ein Flugbesen, noch dazu ein gepolsterter, aber doch um einiges gemütlicherm (wenn auch weniger effektvoll). Mit seinem Nachnamen ist unser Herr Smethwyk geradezu zum Erfinder prädestiniert: für die Pumpen eines Kanals, der an dem Dörfchen Smethwick vorbeiführte, erfand James Watt 1779 nämlich die erste Dampfmaschine, die gleichzeitig die Kräfte des Dampfdrucks und des Vakuums einsetzte - die sogenannte "Smethwick Engine"! |
Smethwyck, Hippocrates |
Noch heute schwört jeder Mediziner den "Eid des Hippokrates", in dem er sich zu den ethischen Grundsätzen seines Berufs verpflichtet. Der griechische Mediziner Hippokrates von Kos (ca. 460-370 v. Chr.) gilt als Begründer der medizinischen Wissenschaft, als erster Arzt im modernen Sinne, der systematische Beobachtungen zur Grundlage seiner Diagnosen und Behandlungsmethoden machte. |
Smith, Hepzibah |
Hefzi-Bah (oder "Hephzibah") begegnet uns in der Bibel, im Alten Testament: So heißt zum einen die Mutter des götzendienerischen Königs Manasse (1 Könige 21,1), zum anderen begegnet der Name bei Jesaja (62,4) als Name für Zion. Heißt übersetzt soviel wie "meine Lust". |
Snape, Eileen |
Siehe Prince, Eileen. |
Snape, Severus |
"Severus" ist lateinisch für "streng, ernst, hart, grausam". Und das englische "to snape" bedeutet: jemanden hart behandeln, tadeln [RH]. Außerdem ist an das englische "to snap at" (jemanden anfahren) zu denken. Muß man noch mehr sagen? Der fiese, ungerechte, mürrische, düstere Zaubertrank-Lehrer ist der schlimmste Spielverderber, den man sich vorstellen kann. Kein Wunder, daß er der Hausvorstand von Slytherin ist - er ist ja geradezu prädestiniert dafür. Denn wenn man nur einen Buchstaben seines Nachnamens austauscht, ringelt sich daraus eine Schlange (engl. "snake") hervor. Und was war nochmal das Wappentier von Slytherin? In Umberto Ecos Roman "Der Name der Rose" gibt es die Figur des Mönchs Severin, der als Bruder Botanicus für den Kräutergarten zuständig ist und wie Snape allerhand geheimnisvolle Rezepte und Giftmixturen kennt. Obwohl sein Name dem von Snape sehr ähnelt, erscheint er aber ganz und gar nicht als zwielichtige Gestalt - im Gegenteil: Er ist einer der wenigen Mönche in Ecos fiktiver Abtei, die eine reine Weste haben. Allerdings wird er leider ermordet, weil er einfach zu viel weiß ... Schon eher auf Snapes Linie liegt der unsympathische Hauslehrer gleichen Namens, der im Roman The Foundling ("Das Findelkind") von Georgette Heyer (1902-1974) einen kurzen Auftritt hat. Dieses Buch erschien 1948 - Rowling könnte es durchaus gelesen haben, denn Heyers historische Romane, die meist Anfang des 19. Jahrhunderts in England spielen, sind nach wie vor sehr beliebt. Heyers Snape wird von seinem ausgerissenen Schüler Tom als öliger Tyrann beschrieben, der keinen Spaß versteht und seinen Zögling auch in den unmöglichsten Situationen zum Lernen anhält. Na, wenn das mal nicht nach unserem Severus klingt? Allerdings hat Heyers Snape gegenüber Rowlings einen kleinen Schönheitsfehler: er ist nicht hager, sondern ziemlich dick. Übrigens ergeht es dem dicken Snape nicht sonderlich gut: Sein Schüler schlägt ihn k.o., um von daheim ausreißen zu können. |
Snape, Tobias |
Jeder braucht einen Papi. Auch Severus Snape. Ganz abgesehen von schnappigen Nachnamen, den natürlich auch der Senior führt, läßt der Vorname etwas freundlichere Anlagen als beim Filius erwarten: Tobias ist die griechische Form des hebräischen Tobiah ("Gott ist gut"). Vielleicht ist der alte Herr nur deshalb so "gut", weil er selber Muggel war und sich keine magischen Spinnereien in den Kopf setzte? Angesichts der aktuellen Ereignisse könnte man dem Nachnamen Snape nämlich eine neue Klangassoziation hinzufügen: "to snipe" - das Töten aus dem Hinterhalt. Aber noch was zu Tobias: Das Buch Tobias oder "Tobit" zählt zu den deuterokanonischen (quasi halboffiziellen) Schriften des Alten Testaments - eines der biblischen Bücher, die sich richtig zum Schmökern eignen. Es geht um Liebe, Sex, Dämonen und - Zauberei! Tobias junior heilt nämlich seinen gleichnamigen Vater, der erblindet ist, nachdem ihm Schwalbenkot in die Augen fiel, mit der Galle eines geheimnisvollen großen Fisches; und er vertreibt mit der Leber desselben Fisches einen Dämon, der die sieben ersten Ehemänner seines frisch angetrauten Weibes Sara einen nach dem anderen um die Ecke gebracht hat. Alles angeleitet durch den Engel Rafael höchstpersönlich ... |
Sneakoscope |
Das Taschen-Sneakoscope, das Harry von Ron geschenkt bekommt, ist ein kleines magisches Gerät, das anzeigt, ob seinem Besitzer Unheil droht. Man erkennt damit also, wer fies und heimtückisch herumschleicht (engl. "to sneak") und böse Pläne schmiedet. "Skopeín" ist das griechische Wort für "sehen", das sich auch im Teleskop und Mikroskop versteckt. |
Golden Snidget |
Der Snidget ist ein winziger, wendiger, kugelrunder Vogel, der leider schon im Mittelalter fast ausgerottet wurde. Nicht nur, weil seine Federn und roten Augen so begehrt waren, sondern vor allem, weil Barberus Bragge im Jahr 1269 auf die sadistische Idee kam, ihn als Spielball beim Quidditch zu mißbrauchen. Engagierte Tierfreunde wie etwa Modesty Rabnott, setzten sich aber für den Schutz des Snidget ein, der schließlich hundert Jahre später durch Elfrida Clagg besiegelt wurde: An die Stelle des Snidget trat der Snitch. Der Name Snidget läßt gleich an etwas sehr Kleines, Bewegliches denken: "snip" (Knirps) oder "snippet" (Schnipsel) klingen darin ebenso mit an wie "midget" (Mücke). Und natürlich ein "fidget" (Zappelphilipp)! |
Golden Snitch |
Diese goldene Kugel mit schwirrenden Flügelchen dran ist der kleinste und wichtigste Quidditchball und wurde im späten Mittelalter von Bowman Wright als Ersatz für den Golden Snidget entwickelt. Zum einen läßt sich sein Namen natürlich als Abkürzung von "Snidget" erklären - siehe oben. Zum anderen bedeutet "to snitch" soviel wie "klauen, stibitzen" (oder: "mit einer Schlinge fangen"). Logisch: Wer den Snitch fängt, schnappt den Gegner jede Menge Punkte vor der Nase weg und klaut ihm damit den Sieg. Entstanden ist das englische Wörtchen "snitch" wahrscheinlich aus dem äteren "snatch" (schnappen, packen, fangen). Daher wohl auch die deutsche Übersetzung "Schnatz". (Die kann allerdings zu großen Mißverständnissen führen! Die Süddeutsche Zeitung druckte einmal einen Artikel über eine Potter-Lesung mit Rufus Beck. Darin stand, die Kinder im Publikum hätten ganz begeistert "Schnaps, Schnaps!" gerufen ...) |
Snivellus (auch: Snivelly) |
Pseudo-Latein, um den armen Snape zu ärgern: Von englisch "snivel" (schniefen, plärren; wehleidiges Getue). "Sniveller" nennt man also eine Heulsuse. |
Snuffles |
"Schnüffler" - so muß Harry seinen als Hund getarnten Patenonkel Sirius Black anreden, der sich im Dorf Hogsmeade versteckt. Natürlich paßt dieser Name prima zu Sirius' Tiergestalt, ebenso wie sein alter Spitzname Padfoot. |
Sonorus |
Dieser praktische Sportreporter-Zauber macht die Stimme lauter, wenn man dabei mit dem Zauberstab an den Hals tippt. Das reicht für ein ganzes Quidditch-Stadion, so daß Zauberer weder Mega- noch Mikrophone brauchen. Der Gegenzauber dazu heißt Quietus. Vom lateinischen "sonor" (Klang, Ton, Stimme) leiten sich die englischen Wörter "sonority" (Klangfülle) und "sonorous" (volltönend) ab. |
The Sorting Hat |
An seinem allerersten Schultag in Hogwarts bekommt jeder Schüler den seltsamen Zauberhut aufgesetzt, der ihn dann einem der vier Häuser zuweist. Im vierten Band erfahren wir aus dem Lied des Hutes, daß er ursprünglich dem Gründervater Godric Gryffindor gehörte und von den anderen 3 Gründern von Hogwarts mit magischem Verstand ausgestattet wurde. Auf deutsch heißt er einfach nur "Der sprechende Hut". Das ist ein bißchen untertrieben, denn der Hut kann eine ganze Menge mehr als nur sprechen! Das englische "sort" bedeutet zwar eigentlich "sortieren", aber man kann dieses Wort auch ins Lateinische zurückverfolgen. Dort bedeutet "sors, sortis" nicht nur "Los", sondern auch "Schicksal"! Der Hut durchschaut jeden Menschen, erkennt den Charakter und damit auch das Schicksal, das in ihm schlummert ... |
Sparky |
Sparky, der Phönix, ist Maskottchen eines neuseeländischen Quidditch-Teams und gibt dabei bestimmt eine glänzende Figur ab: das englische "sparky" bedeutet nälich "funkelnd, glitzernd, funkensprühend". |
Spattergroit |
Diese schlimme Hautkrankheit, die angeblich schreckliche Narben im Gesicht hinterläßt, diagnostiziert ein Zauberer aus dem Mittelalter, der in einem Porträt im St Mungo's Hospital lebt, bei Ron. Daß englisch "spatter" soviel wie "Spritzer, Spritzflecken" bedeutet, läßt aber schon erahnen, daß es so schlimm denn doch nicht steht. In diesem Falle aber keine Krankheit, sondern Fehldiagnose für die typischen Weasley-Sommersprossen. |
Specialis revelio |
Grob aus dem Küchenlatein übersetzt: "Ich enthülle die Besonderheit." Aus "specialis" (ein besonderer) plus "revelo" (ich offenbare, enthülle). Ein Detektivzauber, mit dem man versuchen kann, Spuren eines Zaubers aus der Vergangenheit ausfindig zu machen. |
Spellotape |
Wenn der Brite von "Sellotape" (ohne p) spricht, meint er ungefähr dasselbe, wie wir mit "Tesa": Sellotape ist eine englische Firma, die Klebeband herstellt. Damit repariert Harry z. B. seine olle Brille. Zauberer verwenden natürlich kein gewöhnliches Muggel-Klebzeugs, sondern magisches "Spellotape", in dem das englische Wort "spell" (Zauberspruch) versteckt ist. Ron versucht, seinen kaputten Zauberstab mit Spellotape wieder flott zu kriegen (HP 2). |
S.P.E.W. |
Society for the Promotion of Elfish Welfare - Gesellschaft zu Beförderung elfischen Wohlbefindens. So nennt Hermione ihre Hauselfen-Befreiungsorganisation, weil auf ihren Ansteckbuttons nur vier Buchstaben Platz haben. Vielleicht hätte sie sich aber vier andere Buchstaben aussuchen sollen: engl. "spew" bedeutet nämlich "spucken, sich erbrechen". Siehe auch S.P.U.G.. |
Spinnet, Alicia |
Als Mitglied der Quidditch-Mannschaft von Gryffindor wirbelt Alicia auf dem Spielfeld herum (engl. "to spin" - schnell drehen, herumwirbeln). Dabei erweist sie sich als wahre Virtuosin - wenn auch nicht auf dem Spinett, einem Tasteninstrument, sondern auf ihrem Besen! Ihr Vorname läßt sich vom griechischen "Alexandros" ableiten, das übersetzt "Männer abwehrend" bedeutet. Tja, Quidditch ist ein harter Sport, in dem ein Mädchen kämpfen muß, um sich durchzusetzen. Bei Alicia wirkt Quidditch aber trotzdem elegant, vielleicht fast wie ein Ballett - ihre Ihre Namensvetterin Alicia Markova (*1910) gehört nämlich sicher zu den vielseitigsten und berühmtesten englischen Tänzerinnen des 20. Jahrhunderts. |
Spore, Phyllida |
Die Verfasserin von Harrys Pflanzenkunde-Lehrbuch 1000 magische Kräuter und Pilze trägt natürlich einen Pflanzennamen: "phyllon" ist griechisch für "Blatt", "spore" ist englisch für "Spore" (Sporen sind die Keimkörner, mit denen Pilze sich fortpflanzen) |
Prof. Sprout |
Die energische kleine Lehrerin für Pflanzen- und Kräuterkunde ist Hausvorstand von Hufflepuff und trägt natürlich einen Namen, der etwas mit ihrem innig geliebten Grünzeug zu tun hat: Das englische Wort "sprout" bedeutet nämlich " Sproß, Sprößling" und "sprießen, wachsen". |
S.P.U.G. |
Society for the Protection of Ugly Goblins - Gesellschaft zum Schutz häßlicher Kobolde. Um Hermione wegen ihrer S.P.E.W. zu ärgern, schlägt Ron vor, einen Verein mit einem ähnlich blöden Namen zu gründen. |
Squib |
Ein Squib ist in der Sprache der Zauberer ein magisch unbegabtes Kind in einer magiebegabten Familie. Hausmeister Argus Filch ist z. B. so einer, auch Arabella Figg. Für eine alteingesessene Zaubererfamilie ist so ein Kind offenbar etwas peinlich: ein Knallfrosch (engl. "squib") oder ein Schlag ins Wasser, ein Flop (engl. "damp squib") sozusagen ... |
Stalk, Blenheim |
Was für ein Name für einen Buchautor, der sich mit Muggles und magischen Tieren beschäftigt! "Stalk" (Pirsch) plus Blenheim - Ort einer berühmten Schlacht im Spanischen Erbfolgekrieg (1704), heute Blindheim in der Nähe von Donauwörth in Bayern. Die englisch-österreichischen Truppen unter Prinz Eugen von Savoyen und dem Herzog von Marlborough überwältigten das französisch-bayerische Heer ... Aber wir wollen nicht hoffen, daß Mister Stalk unschuldige Tiere abschlachtet! Nach dieser Schlacht wurde ja auch eines der berühmtesten Schlösser Englands benannt: Blenheim Castle, wo u. a. Winston Churchill geboren wurde. Das Schloß ist für seine prachtvollen Gärten und Parkanlagen bekannt, wo sich bestimmt eine Menge magischer und nicht-magischer Tiere verstecken ... |
Starfish and Stick |
Spektakuläres Verteidigungsmanöver beim Quidditch, bei dem sich der Keeper wirklich wie ein Seestern (starfish) an seinen Besenstiel hängt ... |
Stoatshead Hill |
"Wieselkopf-Hügel". Vom Haus der Weasleys aus liegt hier der nächste Portkey, um zur Quidditch-WM zu gelangen. "Stoat" ist ein Hermelin oder Wiesel - und genau das bedeutet ja auch der Name Weasley im Englischen! (engl. "weasel"=Wiesel). Siehe auch The Burrow. |
Stonewall High |
So heißt die Oberschule, die Harry eigentlich hätte besuchen sollen, wenn es nach den Dursleys gegangen wäre. "High" ist eigentlich eine Abkürzung für "High School", hat aber hier noch einen anderen Sinn - wörtlich übersetzt heißt der Name der Schule "Steinmauer, hohe". Mit anderen Worten also: eine Art Gefängnis ... |
Strout, Miriam |
Miriam Strout arbeitet als Heilerin im St. Mungo Hospital und bekommt großen Ärger, als ihr Patient Broderick Bode während ihrer Dienstzeit von einer Topfpflanze heimtückisch erwürgt wird. Wenn es sich bei Miriam Strout um die gleiche Heilerin handelt, die schon in Kapitel 5:23 als Pflegerin von Bode und Gilderoy Lockhart begegnet, ließe sich ihr Name vielleicht so erklären: Zum einen entspricht ihre Figur vielleicht ihrer mütterlichen Art - dann wäre sie wohl etwas beleibt und stämmig (englisch "stout"). Zum anderen ist sie bemüht, ihre Patienten zu fördern, auf daß deren verwirrter Geist wieder sprießen, keimen und gedeihen möge (englisch "sprout" - vgl. Prof. Sprout!). Dementsprechend freut sie sich auch darüber, daß Bode die (leider verhängnisvolle) Pflanze zu Weihnachten geschenkt bekommt. Naja, vielleicht ein bißchen viel Sprachbastelei, um diesen Namen abzuleiten ... |
Stupefy |
Mit diesem Zauberspruch kann man seinen Gegner betäuben und vor Benommenheit erstarren lassen. Das englische "to stupefy" bedeutet tatsächlich nichts anders als "betäuben, verdummen". Es leitet sich vom lateinischen "stupe-facere" ab: jemanden ganz steif, dumm, betäubt und verblüfft ("stupidus") machen ("facere"). |
Switch, Emeric |
Switch ist der Verfasser des Zauber-Lehrbuchs Verwandlung für Anfänger. Daß er sich mit Verwandlungen bestens auskennt, bezeugt auch sein Name: Das englische "switch" bedeutet "umschalten, umstellen, verwandeln". Und "emery" ist der Schmirgel, mit dem man die Ecken und Kanten eines Gegenstanden glattfeilen und -polieren kann. Einer perfekten Verwandlung steht dann nichts mehr im Wege! |
Tarantallegra |
Vor allem im Kampf eingesetzt, ansonsten vielleicht aber auch ein ganz nützlicher Party-Zauber, mit dem man sein Gegenüber zum Tanzen zwingen kann! Die Tarantella ist ein sehr schneller italienischer Tanz, der angeblich das Gift der Tarantel aus dem Körper treiben soll; allegro bezeichnet in der Musik ein sehr flottes, fröhliches Tempo! |
Tebo |
"Teebo" heißt der quietischige Ewok-Schaman im Kinofilm "Die Rückkehr der Jedi-Ritter", aber ob das etwas mit einem Warzenschwein zu tun hat? Aus der Ewok-Zeichentrickserie kannte ich Teebo nur als eine Art Zauberlehrling. Aber im Film ist er tatsächlich selbst ein richtiger Schamane und läuft mit einer merkwürdigen Kopfbedeckung in der Gegend herum, die aus einem Schweinskopf besteht! |
Tenebrus |
So heißt Hagrids Lieblings-Thestral. Da schon die ganze Art dieser Kreaturen einen sehr düsteren Namen trägt, fügt sich "Tenebrus" hier großartig ins Bild. Der Name läßt sich nämlich aus dem Lateinischen ableiten. Von "tenebrae" - Finsternis, Dunkelheit, Nacht, Blindheit - und "tenebrosus" - dunkel, finster. |
Tergeo |
Reinigungszauber. Lateinisch für "ich trockne ab, ich reinige". Vgl. das englische Wort "detergent" (Waschmittel), das auf dieselbe lateinische Wurzel zurückgeht. |
Thestral |
In diesen tiefschwarzen, knochendürren Pferdekreaturen konzentriert sich die finstere Stimmung, die den gesamten fünften HP-Band prägt. Das alte englische Wort "thester", das mit unserem "düster" verwandt ist, bedeutet denn auch genau dies: "Dunkelheit, dunkel, verdunkeln". Tenebrus ist deshalb auch ein wirklich passender Name für solch ein Wesen. Und mit der Endung "-al" (lateinisch: "-alis") leitet man Adjektive ab, die eine bestimmte Eigenschaft des Grundwortes meinen. Ähnlich wie die Endung "-lich" im Deutschen. |
Thickey, Janus |
Dieser Zauberer täuschte 1973 den Tod durch einen Lethifold vor, um Weib und Kinder im Stich lassen und zu seiner Geliebten ziehen zu können ... Janus ist eigentlich der Name eines doppelköpfigen römischen Gottes, der mit seinem doppelten Gesicht Ende und Anfang symbolisiert: ein Gesicht blickt in die Vergangenheit, eines in die Zukunft. Na, der Name paßt ja wirklich gut auf den Schlawiner Thickey, der sein altes Leben beenden und mit der Geliebten ein neues beginnen wollte. Ob er daraufhin vielleicht als Langzeitpatient ins St. Mungo Hospital aufgenommen wurde? Dort ist zumindest die Abteilung nach ihm benannt, auf der unter anderem Neville Longbottoms Eltern und Gilderoy Lockhart betreut werden. |
Thicknesse, Pius |
Pius - lateinisch für "der Fromme" (braves Schäfchen unter Zauberbann ...). Was den Nachnamen betrifft - "thick" kann eben nicht nur dick, sondern auch "dumm, blöd" bedeuten! |
Thomas, Dean |
Klassenkamerad von Harry, Ron und Hermione, wie die drei dem Haus Gryffindor zugeordnet. Dunkelhäutiger, fußballbegeisterter Junge. Einfacher, nicht besonders spektakulärer, aber edler Name: Thomas war einer der zwölf Jünger Jesu; die Bibel nennt ihn "Thomas oder Didymos" (Jo 11,16; Jo 20,24). "Didymos" ist das altgriechische Wort für "Zwilling", Thomas scheint dementsprechen die griechische Form eines aramäischen Beinamens zu sein, der ebenfalls "Zwilling" bedeutet. Der biblische Thomas ist auch als der "ungläubige Thomas" berühmt", weil er zunächst nicht glauben wollte, daß Jesus vom Tode auferstanden war - erst, wenn er Jesu Wundmale mit eigener Hand berührte, wollte er daran glauben. Als Jesus daraufhin seinen Jüngern erschien, forderte er Thomas auf, seine Wunden anzufassen. Thomas glaubte. Und Jesus soll zu ihm gesagt haben: "Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!" (Jo 20,29) "Dean" war ursprünglich mal ein Nachname - entweder eine Herkunftsbezeichnung für jemanden, der in einem Tal (mittelenglisch "dene", altenglisch "denu") lebte, oder eine Berufsbezeichnung für einen Dekan (englisch "dean"), einen Kirchenaufseher. |
Timms, Agatha |
Agatha Timms, ihres Zeichens stolze Besitzerin einer Aal-Farm, ist bei der Quidditch-WM so unvorsichtig, sich auf eine Wette mit Ludo Bagman einzulassen. Ansonsten scheint sie aber einen soliden Charakter zu haben: das griechische Wort "agathós" bedeutet nämlich "gut, tüchtig". Und "Timms"? In England gibt's einen kleinen See namens Horseshoe Lake (Hufeisen-See), der für seine fetten Karpfen berühmt ist. Und ein Herr Phil Timms führt Buch über die dicksten Karpfen, die dort aus dem Wasser gezogen werden (siehe Horseshoe Lake Site). Ob er mit Agatha verwandt ist? |
Prof. Tofty |
Ganz schön fies. Im Englischen gibt es das Wörtchen "tuft", was so viel wie "Büschel" bedeutet. Ein Grasbüschel, ein Haarbüschel, was auch immer. Jedenfalls ein Bündel langer, biegsamer Fadendinger, die irgendwo herauswachsen. Leider nicht aus Professor Toftys Kopf. Denn der freundliche alte Zauberer, der Harry beim OWL-Examen prüft, hat leider eine Glatze. |
Tonks, Nymphadora |
Tochter von Andromeda Black, der Lieblingscousine von Sirius. Ihr Vorname klingt ziemlich griechisch; "-dora" als Namensbestandteil dürfte deshalb mit dem altgriechischen "dóron" (Geschenk, Gabe) zusammenhängen. "Nymphe" ist ebenfalls griechisch und bedeutet wörtlich "junge Frau, Braut", kann aber auch eine Naturgottheit bezeichnen. Also: "Geschenk der Nymphen"? Moment, in einer Nymphe steckt aber noch mehr! Auch alle Biologen, die sich mit Insekten beschäftigen, können mit diesem Begriff etwas anfangen. Insekt schlüpfen ja meist als Larve aus einem Ei und verwandeln sich über ein Ruhestadium als Puppe in ihre Erwachsenenform, wie etwa der Schmetterling. Man spricht dabei auch von vollständiger Verwandlung oder Metamorphose. Bei einer unvollständigen Verwandlung dagegen kommt das Insekt in einer Form zur Welt, die man "Nymphe" nennt. Es gleicht dann schon sehr der Erwachsenenform, hat aber noch keine oder nur unvollständige Flügel und keinen Fortpflanzungsapparat. Die Nymphe muß sich nicht verpuppen, um erwachsen zu werden - sie verwandelt sich ganz allmählich, indem sie sich häutet und damit ihr Außenskelett abstreift. Metamorphose? Klar - Tonks ist ja auch ein sogenannter Metamorphmagus Etwas komisch wirkt der Name durch das Mißverhältnis zwischen edlem, wohllautendem Vor- und einsilbigem Nachnamen. Bei "Tonks" denke ich an das englische Wort "tongs" (Zange). Oder doch "tongues" (Zungen)? Könnte bei ihrer Ungeschicklichkeit aber auch einfach nur lautmalerisch sein: "Boing!" - das Geräusch, das man hört, wenn Tonks schon wieder irgendwas umrennt. |
Toujours pur |
Französisch. "Stets rein/unbefleckt." Nettes Motto der Familie Black, zumindest für den rassistisch angehauchten Teil der Familie, der sich auf seine "Reinblütigkeit" ordentlich was einbildet. Kein Wunder, daß die ein französisches Motto haben: In kaum einer anderen Sprache kann man so formvollendet die Nase rümpfen. |
Trelawney, Cassandra |
Die Verwandtschaft mit ihrer Ur-Ur-Enkelin Sybill Trelawney sieht man Cassandra nicht nur am Familien- sondern auch am Vornamen an: Kassandra hieß die wohl bekannteste Seherin der antiken Literatur (neben ihrem männlichen Kollegen Teiresias). Sie sah den Fall Trojas voraus, warnte die Stadt aber vergebens vor der Gefahr, die ihr durch die Griechen drohte. Unter Seherinnen ist der Name deshalb entsprechend verbreitet - vergleiche Cassandra Vablatsky. |
Trelawney, Sybill |
Eine "Sibylle" oder "Sybille" nannte man in der Antike eine Seherin, Wahrsagerin und Prophetin; berühmt war vor allem die Sibylle von Cumae. Der Nachname von Harrys Wahrsage-Lehrerin könnte etwas mit der berühmten Ballade "A good sword and a trusty hand" zu tun haben, in der die Verse vorkommen: "And shall Trelawney live? Or shall Trelawney die?" - "Und wird Trelawney leben? Oder wird Trelawney sterben?" Das paßt wohl zu den finsteren Prophezeiungen Professor Trelawneys, zu deren Hobbys es gehört, Harrys Tod vorherzusagen [RH]. Der Trelawney in dieser Ballade ist Bischof Jonathan Trelawny aus Cornwall, der 1687 in den Tower geworfen wurde, weil er gegen die katholiken-freundliche Politik von James II. protestierte. Das Lied über seine Gefangenschaft, 1825 entstanden, ist heute die Nationalhymne von Cornwall. |
Trimble, Quentin |
So heißt der Verfasser von The Dark Forces: A Guide to Self-Protection (Dunkle Kräfte. Ein Kurs zur Selbstverteidigung). Ob er tatsächlich so viel davon versteht ist fraglich, denn schon in seinem Namen versteckt sich ein ängstliches Zittern (engl. "tremble") ... |
Twilfitt and Tattings |
Die Alternative der hochnäsigen Mrs Malfoy zu Madam Malkins Robenladen. Das englische "Twill" bezeichnet ein bestimmtes Textil, einen Stoff (deutsch: Köper oder Keper), der mit einer speziellen Bindung gewebt wird. Und dieser Stoff soll dem Träger natürlich auch passen (englisch "to fit")! Zu blöd nur, daß "Twilfitt" gleichzeitig so verdächtig nach "ill-fit" klingt, nach "schlecht passend" ... Auch "tatting" meint Textiles: geklöppelte Stoffe nämlich, also feine Spitze. |
Twycross, Wilkie |
Twycross heißt ein Dörfchen in Leicestershire. Klingt nach einer doppelten Kreuzung (twice - crossing), bzw. bedeutet ursprünglich sowas wie "Ort mit zwei Kreuzen" - die älteste belegte Namensform lautet "Tvicros". Hoffentlich kein böses Omen für die jungen Fahrschüler - entschuldigung: Apparier-Aspiranten - die dieser Herr in der hohen Kunst des Ort-zu-Ort-Transports unterweisen soll ... |