Bitte keinen meiner Texte auf andere Webseiten kopieren
oder zu kommerziellen Zwecken nutzen!
Vervielfältigung nur mit deutlichem Verweis auf www.eulenfeder.de!
Abbott, Hannah |
Hannah Abbott ist die erste Schülerin in Harrys Jahrgang, die vom Sorting Hat einem der vier Häser zugeteilt wird. Ihr Familienname nur eine Schreibvariante des englischen Wortes "abbot", das einen "Abt", also den Vorsteher eines Klosters bezeichnet. Kein Wunder, daß sie dem Haus Hufflepuff zugeteilt wird, das einen dicken kleinen Mönch als Hausgeist hat! |
Accio |
Mit diesem Zauber kann man entfernte Gegenstände herbeibeschwören, die sogleich fröhlich angesegelt kommen. "Accio" ist reines Latein und bedeutet "ich rufe herbei, ich lasse kommen". |
Acromantula |
Das sind die ekligen Riesenspinnen, so wie die, die im Verbotenen Wald hausen (Aragog und Co.). Zusammengesetzt aus der Tarantel/Wolfsspinne (engl. "tarantula") und der Krankheit Akromegalie (altgriech. "ákron" - Anhöhe, Gipfel - und "mégas" - groß). Dabei produziert die Hirnanhangdrüse übergroße Mengen an Wachstumshormon, so daß im Kindesalter Riesenwuchs entsteht; bei Erwachsenen ist ein Längenwachstum nicht mehr möglich, deshalb vergrößern sich die Extremitäten, das Gesicht und die inneren Organe. |
Aethonan |
Wie der Thestral eine Unterart der geflügelten Pferde. Laut Ovids Metamorphosen (II,153) hieß eines der vier Pferde des Sonnengottes "Aethon". |
Agrippa |
Wer genau der Agrippa ist, der Ron in seiner Sammlung Schokofrosch-Karten noch fehlt, weiß ich auch nicht. Es gibt einfach zu viele Persönlichkeiten mit diesem Namen - vom griechischen Philosophen bis zum römischen Feldherrn! Wahrscheinlich ist aber der Philosoph, Theologe und Arzt Heinrich Cornelius (1486-1535) gemeint, der sich auch Agrippa von Nettesheim nannte. Sein Werk De occulta philosophia (Über die verborgene Philosophie) regte viele magische Studien in der Renaissancezeit an; deshalb ist sein Name noch heute mit der Faust-Sage verbunden. |
Aguamenti |
Daß Wasser im Spiel ist, wird jedem klar sein, der schon einmal eine romanische Sprache gelernt hat: Sei es das lateinische "aqua" oder das portugiesische "água". Und "-menti" vielleicht, weil man das Waser im Geiste (lateinisch "mens") heraufbeschwört? Mit der Hufentzündung, die sich auf Deutsch "Laminitis", auf Portugiesisch "aguamento" schimpft, wird der Spruch wohl kaum zu tun haben. |
Aingingein |
Dieses alte irische Spiel war Vorläufer des Quidditch: Die aufgeblasene Gallenblase einer Ziege mußte durch brennende Fässer getragen und geworfen werden. Das Wort klingt fürchterlich kompliziert, bedeutet aber im Gälilschen einfach "brennendes Faß" - abgeleitet von gäl. "àin" (Hitze, Flamme, vgl. lat. "ignis"!) und "gingein" (Faß). Das erinnert ein wenig an den alten Brauch des "Faß-Tages", den "Flaming Tar Barrel event", der alljährlich am 5. November in Ottery St. Mary nahe Exeter (wo JKR studierte) in Südengland gefeiert wird. Dabei tragen starke Männer brennende, teergetränkte Fässer durch die Stadt. |
Alderton, Arkie |
Angeblich ein Besenstiel-Designer rein magischen Geblüts. Alderton ist der Name mehrerer kleiner Orte in England - es gibt z. B. ein Alderton in Gloucestershire, eines in Suffolk und eines in Northamptonshire. Außerdem gibt's einen englischen Schauspieler namens John Alderton. Vielleicht war der entscheidend für die Namenswahl von Alderton junior? Weil der arme Kerl sich verstellen muß, um zu überleben? |
Alecto |
In der antiken Mythologie einer der drei Erinyen oder Furien (Rachegöttinnen). |
Alohomora |
Mit diesem Zauberspruch lassen sich verschlossene Türen öffnen. Weil er außerdem mit seinen schönen, vollen Vokalen sehr exotisch klingt, denkt man gleich an das hawaiianische "Aloha", das ebenfalls (in übertragenem Sinne) Türen öffnen kann: "Aloha" ist ein Segenswunsch, ein Willkommens- und Abschiedsgruß. Kombiniert mit dem lateinischen "mora" (Hindernis) ergibt sich ein freundlicher Gruß, dem sich selbst hartnäckige Türen nicht verschließen können.
Alternativ kann man aber auch den altgriechischen Wortschatz befragen: Es gibt im Altgriechischen das Verb "alaomai" (umherirren, umherschweifen) - im Imperativ "aloo". Außerdem gibt's auch das Wort "homeros" (Grenznachbar), zusammengesetzt aus "homos" (gleich) und "horos" (Grenze). Wirft man all das in einen Topf und rührt ein paarmal um, ergibt sich etwas, das man sehr frei mit "Zieh Leine, Nachbar" übersetzen könnte ... |
Amycus |
Lateinisch "amicus" bedeutet "Freund". Trifft auf Amycus nicht zu. Vielleicht deshalb ein orthographisch verzerrter Freund, mit "y" statt "i"? Wahrscheinlicher ist eine andere Anspielung: Ein Riese namens Ámykos (wohl von altgriechisch "amýsso", ich zerfleische) taucht in der antiken Mythologie auf, und zwar als Sohn des Meeresgottes Poseidon. Er herrschte in Kleinasien über das Volk der Bebryker und war berüchtigt dafür, daß kein Reisender sein Land verlassen durfte, ohne sich ihm im Faustkampf gestellt zu haben. Was dann geschah, schildert etwa die Bibliothek des Apollodor oder Apollonius von Rhodos in seinen Argonautica: Als die Argonauten in Ámykos' Reich landeten - die große Heldenexpedition nach Kolchis, die dort das Goldene Vlies eroberte - forderte Ámykos auch sie zum Kampf auf. Gegen Polydeukes (lateinisch: Pollux), den halbgöttlichen Teil der Dioskurenbüder, hatte er aber keine Chance. Er unterlag und wurde getötet. |
Amortentia |
Im Liebestrank steckt das lateinische "amor", die Liebe, ganz klar. Aber vielleicht noch ein bißchen mehr? Vielleicht auch der Tod ("mors") bzw. die Verneinung des Todes: die Unsterblichkeit? |
Anapneo |
Bevor jemand erstickt, sollte man besser zu diesem Zauber greifen: Apnoe nennen die Mediziner in ihrer Fachsprache den Atemstillstand (Altgriechisch "ápnous"=atemlos). Auch im Neugriechischen: "anapnéo"=ich atme. |
Animagus |
Mehrzahl: Animagi. Ein Animagus ist ein Zauberer (lat. "magus"), der sich in ein Tier (lat. "animal") verwandeln kann. Dieses Tier hat irgendeine Gemeinsamkeit mit dem dazugehörigen Menschen: So trägt z. B. Professor McGonagall eine Brille und hat auch als Katze dunkle Fellringe um die Augen. Eigentlich müssen sich Animagi beim Magie-Ministerium registrieren lassen, aber natürlich gibt es auch einige Tierzauberer, von denen das Ministerium nichts weiß, unter ihnen Harrys Vater James Potter (alias Prongs), Sirius Black, Rita Skeeter und Peter Pettigrew. |
Aparecium |
Ein Zauber, um Unsichtbares sichtbar zu machen. Also wohl ein Gegenzauber zum Spruch Evanesco, der Gegenstände verschwinden läßt. Hermione verwendet ihn, als sie Tom Riddles Tagebuch untersucht. Wieder einmal hat J. K. Rowling sich beim Zauberwortbasteln in der großen lateinischen Wörterkiste bedient: "apparere" bedeutet "zum Vorschein kommen, sich zeigen, sichtbar werden". Vergleiche auch das englische "appear" (erscheinen)! |
Apparition |
Die Lizenz, um diesen Von-Ort-zu-Ort-Reise-Zauber ausüben zu dürfen, ist bei Jungmagiern ähnlich beliebt wie bei unsereinem der Führerschein. Vom Wortmaterial her dasselbe wie Aparecium: "apparere" gleich "sich zeigen, sichtbar werden". |
Aragog |
Nach einem antiken Mythos war Arachne eine Frau, die wunderbar spinnen und weben konnte. Weil die Göttin Athene sie in eine Spinne verwandelte, heißt auch die Spinne auf Griechisch seitdem "arachne". Der Name Gog taucht zwar schon in der Bibel auf (Hes. 38/39, Offb. 20,8), stammt hier aber eher aus der britischen Überlieferung: Laut einer englischen Sage war Gog ein schrecklicher Riese, der nach London gebracht wurde, um den Königspalast zu bewachen ... Durch die Verbindung von Spinne und Riese entsteht Ara-Gog, der Fürst der Riesenspinnen im Verbotenen Wald. Seine reizende Gattin hört auf den Namen Mosag. |
Aubrey, Bertram |
Zauberopfer eines nicht sehr netten Schulspäßleins der Herren Potter senior und Black. "Aubrietia" sprechen manche Briten versehentlich das Wort "aubrieta" aus. Gemeint ist das Blaukissen, eine hübsche, immergrüne Polsterpflanze aus der Familie der Kreuzblütler. "Aubrey" begegnet auch als Vorname, hängt dann mit dem germanischen "Alberich" zusammen, dem sagenhaften Elfenkönig: "alb" (Elf) und "ric" (Macht). Mit letzterer war's beim guten Bertram wohl doch nicht so weit her. Ebensowenig mit den Verheißungen seines Vornamens, ebenfalls germanischen Ursprungs: "berht" (hell, berühmt) und "hramn" (Rabe, Sinnbild der Weisheit). |
Augurey |
Tja, der gute Augurey, ein weissagender Vogel ... sein Name erinnert wohl nicht ohne Grund an das engl. "augury" (Weissagung, Prophezeiung, Omen). Auguren gab es aber schon im alten Rom: So nannte man ein Priesterkollegium, das dafür zuständig war, bei wichtigen politischen Entscheidungen den Willen den Götter zu erkunden. Als Deuter göttlicher Zeichen sollten sie eigentlich nicht die Zukunft voraussagen, sondern herausfinden, ob die Götter bestimmten politischen Handlungen zustimmten. Und wo bekamen die Auguren die Zeichen her, die sie zu deuten hatten? Sie beobachteten in der Regel den Flug der Vögel! Rowling wirft also einfach Vögel und Auguren in einen Topf, rührt das Ganze gut durch und erhält - den Augurey. Eine besondere Bedeutung erhät dieser Weissagevogel dann auch noch als Tätowirung und Sinnbild einer der Hauptfiguren in Harry Potter and the Cursed Child ... |
Auror |
Von lat. "auris" (Ohr)? Ein gutes Ohr und feines Gespür für Böses braucht ein Auror jedenfalls, denn er ist in der Zaubererwelt eine Art Inquisitor, der gegen schwarze Magie und die Anhänger Voldemorts kämpft. Er kann also Edles (lat. "aurum"=Gold) von Unedlem unterscheiden. Vielleicht hat ein Auror aber auch mit lat. "aura" zu tun, dem Tageslicht (Aurora war die römische Göttin der Morgenröte), weil er gegen die dunkle Magie kämpft. |
Avada Kedavra |
Die drei unverzeihlichen Flüche Cruciatus, Imperius und Avada Kedavra sind die schlimmsten, die es in der Zaubererwelt gibt. Und dieser hier ist von den dreien bestimmt der schrecklichste: der Todesfluch, mit dem Voldemort auch Harrys Eltern ermordet hat. Jeder von euch kennt wahrscheinlich "Abracadabra", den Zauberspruch, den man schon im Mittelalter zum Schutz vor Krankheit und Unglück benutzt hat. Abracadabra könnte aus dem Aramäischen kommen, der Sprache, die Jesus gesprochen hat. Dort gibt es nämlich unser "avada kedavra". Und es bedeutet: "Möge dieses Ding zerstört werden!" Wörtlich eigentlich: "Verschwinde (avra) wie (ke) dieses/das Wort/Sache (davar)." |
Avis |
"Avis!" ist ein Zauberspruch, der einen Zauberstab kleine Vögelchen ausspucken läßt. Mr Ollivander testet damit den Zauberstab von Viktor Krum. Kann man eigentlich mit ein bißchen Latein schon zaubern? Denn "avis" ist ein ganz normales lateinisches Wort und bedeutet - na was wohl? Vogel! |
Azkaban |
Das schreckliche Zauberergefängnis liegt auf einer unzugänglichen Insel irgendwo im Meer, wahrscheinlich in der Nordsee. Vom Klang her erinnert sein Name ein wenig an Alcatraz, die Felseninsel (noch eine Insel!) in der Bucht von San Francisco, auf der von 1934-62 ein legendäres Zuchthaus eingerichtet war. Angeblich absolut ausbruchssicher! Wenn man die Buchstaben von "Azkaban" aber ein bißchen vertauscht, entsteht dadurch "Azbakan", auf Türkisch hieße das "Jemand, der nicht gut aufpaßt". Aber trifft das denn zu? Die grausamen Dementoren lassen doch eigentlich so schnell niemanden aus Azkaban entkommen! Oder ist der Name ironisch gemeint? Es gibt ja auch noch das englische Wort "escape" (fliehen), das in englischer Aussprache gar nicht so anders als "Azkaban" klingt. Auch im Portugiesischen gibt es ein ähnliches Wort: "Sie fliehen" heißt dort "escapam". Immerhin hat Joanne K. Rowling eine ganze Weile in Portugal gelebt ... Als düstere Gefängnisinsel ist Askaban vielleicht auch ein Gegenentwurf zu Avalon - jener sagenumwobenen Insel, auf der laut Geoffrey of Monmouth König Artus sein Schwert Excalibur erhielt und wohin Artus nach seiner letzten Schlacht gebracht wurde. |
Bagman, Ludovic ("Ludo") |
Bagman ist ein ehemaliger Quidditch-Star und jetzt im Magie-Ministerium für den Sport zuständig. Den alten Ruhm merkt man der Vollform seines Vornamens auch noch an, denn "Ludovic"/"Ludwig" bedeutet "berühmt im Kampf" (althochdeutsch "hlut"+"wig"). Leider hat er aber auch einen Hang zum Glücksspiel: "Ludo" heißt auf Latein "ich spiele", das englische "to bag" bedeutet "sich etwas schnappen, klauen". Beides trifft voll auf den notorischen Spieler zu, der die Weasley-Zwillinge mit einer Wette übel hereinlegt. Ein "Bagman" ist in der Gangstersprache außerdem ein Verbindungsmann der Unterwelt, der Schutz- und Bestechungsgelder abkassiert und an die höheren Gangsterbosse weiterleitet. Das beweist doch, daß bei Bagman nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Er soll früher auch ein Anhänger Voldemorts gewesen sein ... |
Bagshot, Bathilda |
Bathilda Bagshot ist die Verfasserin von A History of Magic, einem von Harrys Schulbüchern. Ihr Vorname weist sie als tauglich für "Kampf und Streit" aus - und wie sich das für die Autorin eines Geschichtsbuchs gehört, hat dieser Name auch eine lange Tradition: Bathildas Namensvetterinnen sind die heilige Bathild, Gemahlin des Frankenkönigs Chlodwig II., und die Königstochter aus der Wielandsage. Ihr Nachname könnte sich, wenn schon nicht auf Magiegeschichte, dann zumindest auf eine andere magische Geschichte beziehen: In der Bagshot Row (dem "Beutelhaldenweg") wohnt nämlich Samweis Gamgee, einer der Helden von Tolkiens Roman The Lord of the Rings. Siehe auch Butterbeer, Fang, The Whomping Willow.. |
Balderdash |
Wie Flibbertigibbet ist Balderdash eines der Paßwörter von Gryffindor , die andeuten, daß das ganze Rumgetue mit den Paßwörtern letztlich nur Blödsinn und Quatsch ist. Genau das bedeutet nämlich "balderdash" im Englischen. Aber in "Balderdash" spielt auch auf ein uraltes Computerspiel an: beim "BoulderDash" (Felsen-Schmeißen) latschte ein kleiner Höhlenmensch über den Bildschirm und versuchte, sich den Weg freizuräumen. Eben dieses bewirkt ja auch ein Paßwort ... |
Bane |
Der wilde, dunkle Bane ist wohl der unheimlichste der Zentauren im Verbotenen Wald. Wie Firenze und Ronan liest er in den Sternen und kann dabei nur schlechte Vorzeichen entdecken. Zu seinen Prophezeiungen und seinem düsteren Charakter paßt auch sein Name: "bane" bedeutet "Tod, Zerstörung, Verderben". |
Banshee |
"Banshee" ist eine englische Schreibweise für die "Bean Sidhe" des irischen Volksglaubens. Diese "Frau der Hügel" ist ein Geist, der durch sein Heulen angeblich den Tod eines Familienmitgliedes ankündigt. Sie hat langes, fließendes Haar und trägt einen grauen Umhang über einem grünen Kleid. Ihre Augen sind rot vom ständigen Weinen. Wenn die Bean Sidhe gefangen wird, muß sie den Namen des Todeskandidaten nennen. |
Barny |
Fledermaus Barny, das Maskottchen der Ballycastle Bats, macht Werbung für Butterbier und gibt dabei altkluge Weisheiten von sich. Die Phrase "Barny says ..." ("Barny sagt"), die in diesem Zusammenhang fällt, könnte auf eine sehr beliebte amerikanische Kindersendung anspielen, die "Barney Show". Barney ist dort ein riesengroßer, potthäßlicher Kuschel-Dinosaurier in den geschmackvollen Farben quietschpurpur und knallgrün. Die Weisheiten, die die Kinder im Laufe der Sendung eingetrichtert bekommen, werden am Ende unter der Rubrik "Barney says" zusammengefaßt. |
Baruffio |
Baruffio war ein Zauberer mit etwas schlampiger Aussprache; als er in einem Zauberspruch die Buchstaben S und F verwechselte, saß plötzlich ein Büffel auf seiner Brust. Daß er Scherereien magnetisch anzieht, könnte an seinem Namen liegen: "Baruffio" könnte nämlich mit dem italienischen Wort "baruffa" (Krach, Streit, Prügelei) zusammenhängen. Vielleicht kennst Du den italienischen Dichter Carlo Goldoni? Von ihm stammt die bekannte Komödie Le baruffe chiozzotte (Krach in Chioggia), in der ebenfalls einiges schief- und durcheinanderläuft ... Deshalb hätte Ron eigentlich gewarnt sein sollen, als ihm ein Mitschüer vor den OWL-Examina einen dubiosen Zaubertrank namens "Baruffio's Brain Elixir" (OP31) andrehen will, der ihm angeblich zu Supernoten verhelfen soll ... |
Basilisk |
Basilisk oder Cockatrice nennt man ein sehr merkwürdiges Fabelwesen, nämlich den mythischen König der Schlangen ("basiléus" bedeutet im Griechischen "König"). Oft taucht er als Wappentier auf. Angeblich schlüpft der Basilisk aus einem kugelrunden Ei, das von einem siebenjährigen Hahn gelegt und von einer Kröte ausgebrütet wird. Der römische Schrifststeller Plinius der Ältere beschreibt ihn als Schlange mit goldener Krone. Im Mittelalter bekam der Basilisk eine besondere symbolische Bedeutung: Er verkörperte Tod, Teufel und den Antichrist, denn man glaubte, daß ein Basilisk seine gesamte Umgebung in weitem Umkreis verpestet und verbrennt - sogar Spinnen meiden seine Nähe. Man behauptete sogar, daß allein sein Blick genüge, um jedes Lebewesen zu töten. Das erinnert ein bißchen an eine Gestalt aus der griechischen Mythologie, die Gorgo Medusa mit dem Schlangenhaar, deren Blick ihren Gegner zu Stein erstarren läßt. Es gibt nur eine Möglichkeit, einen Basilisken zu töten: Indem man ihm einen Spiegel vorhält, ohne ihn dabei anzusehen. Dann nämlich trifft ihn sein eigener Todesblick. Außerdem hat ein Basilisk auch natürliche Feinde: Ein Hahnenschrei ist tödlich für ihn, und das Wiesel ist immun gegen sein Gift. (Jetzt wissen, wir, warum Harry mit Ron Weasley befreundet ist ...). |
Bayliss, Hetty |
Die Muggeldame Hetty Bayliss aus Norfolk hat ein unvergeßliches Erlebnis, als sie ihre Wäsche zum Trocknen aufhängt: Sie sieht Ron und Harry in Mr Weasleys fliegendem Ford Anglia vorbeisausen. Wen wundert's, daß Hetty ein Auge für besondere Autos hat? Ist ihr Namensvetter Brian T. Bayliss als Verkehrswissenschaftler doch Experte für Transportmittel und -wege aller Art. Von ihm stammt z. B. die Untersuchung "Methodische Probleme von Verkehrsprognosen". Tja, keine noch so schicke Verkehrsvorhersage hätte wohl ein fliegendes Auto über Norfolk ankündigen können ... |
Beater |
Als "Beaters" bezeichnet man im Englischen die Jagdhelfer, die das Wild aufscheuchen und dem Jäger zutreiben, indem sie Krach machen und im wahrsten Sinn des Wortes "auf den Busch klopfen" - wörtlich bedeutet "beater" "Schläger". Es ist leicht zu verstehen, warum es beim Quidditch-Spiel die Spielerposition des "Beater" gibt: Einerseits brauchen sie Schläger, um ihre Mannschaft vor den umhersausenden Bällen zu schützen; andererseits treiben sie auf diese Weise auch gegnerische Spieler in die Falle! Im Deutschen nennt man solche Jagdgehilfen übrigens "Treiber" - die deutsche Übersetzung trifft also genau ins Schwarze! |
Beauxbatons |
"Schön-Stäbe" - neben Hogwarts und Durmstrang eine der größten Zauberer-Schulen Europas - liegt offenbar irgendwo in Frankreich. Eigentlich lautet der französische Ausdruck für Zauberstab "baguette magique" - ein "bâton" ist ein wesentlich gröberes Teil, ein Stock oder Knüppel. Könnte dies eine Anspielung auf pädagogisch etwas zweifelhafte Methoden an dieser Schule sein? Auch die Schulleiterin, die riesige Olympe Maxime, ist ja nicht allzu zart besaitet ... |
Belcher, Humphrey |
Wer braucht schon Käsekessel? (Also nicht Kessel für, sondern aus selbigem Milchprodukt?) Erinnert ein wenig an den Druiden in Asterix bei den Goten, der stolz erklärt, er habe ein Verfahren entwickelt, nicht nur Zaubertränke, sondern auch Kessel zu pulverisieren. Englisch "to belch"=rülpsen. Nach dem Boxer Jim Belcher (1781-1811) nennt man außerdem ein Taschen- oder Halstuch mit weißen Tupfen auf blauem Grund ein Belchertuch ("belcher handkerchief"). Goldschmiede kenne außerdem den "Belcher-Ring" oder die "Belcher-Kette", die mit einer bestimmten Technik hergestellt werden. |
Bilius |
Rons Onkel Bilius starb exakt vierundzwanzig Stunden, nachdem ihm ein Grim über den Weg gelaufen war. Wahrscheinlich aber hätte er auch ohne das Treffen mit diesem Todesboten schnell das Zeitliche gesegnet. "Bilious" bedeutet nämlich so ziemlich alles, was irgendwie mit der Galle zu tun hat: "gallig", aber auch "mürrisch, verdrießlich". Er wäre wohl früher oder später sowieso einfach an chronisch schlechter Laune gestorben ... |
Prof. Binns |
Der einzige Geist unter den Hogwarts-Professoren lehrt Geschichte der Zauberei und tut dies so langweilig und einschläfernd, daß sein Unterricht den Schülern als vergeudete Zeit erscheint. "Bin" heißt auf englisch der Mülleimer, und "bean" (wird fast genauso ausgesprochen) bedeutet "Blödmann" ... |
Black, Alphard |
Alphard klingt wie ein Name germanischen Ursprungs, taucht unter anderem in der mittelalterlichen Literatur rund um Dietrich von Bern auf. Könnte in etwa "stark durch überirdische Wesen" bedeuten. (Alp - verwandt mit Alb, Elfe, Elbe.) Betrachtet man jedoch andere Namen der Black-Sippe, scheint sich ein Muster zu ergeben: Der Stammbaum der Familien wimmelt von astronomisch inspirierten Namen, von Sternen und Sternbildern. Das führt für Alphard auf eine andere Fährte: Alphard heißt auch der Hauptstern im Sternbild Hydra (weibliche Wasserschlange, das längste und flächenmäßig größte Sternbild). Die Hydra ist nicht sehr spektakulär und besteht überwiegend aus relativ lichtschwachen Sternen; daher der Name Alphard - er stammt aus dem Arabischen und bedeutet soviel wie "Der allein Stehende", verkürzt aus "Al Fard al Shuja" ("Der allein Stehende in der Schlange"). Passenderweise ist der nächste helle Stern in der Umgebung ausgerechnet Regulus im Löwen. Mit Regulus verbindet Alphard noch etwas anderes: Beide werden mit lateinischen Begriffen auch als "Herz" ihrer jeweils zugehörigen Sternbilder bezeichnet, als "Cor Hydrae" bzw. "Cor Leonis". |
Black, Andromeda |
Sirius' Lieblingscousine, Mutter von Nymphadora Tonks. Heiratete zum Entsetzen der auf Reinblütigkeit bedachten Black-Sippe den von Muggeln abstammenden Ted Tonks. Andromeda ist eine Gestalt aus der antiken Mythologie - ihre Mutter hatte den Meergott Poseidon beleidigt, woraufhin Andromeda einem Seeungeheuer geopfert werden sollte, um den Gott wieder zu versöhnen. Zum Glück kam gerade Jungheld Perseus vorbei und rettete sie ... Nach dieser Andromeda ist ein Sternbild benannt worden, berühmt für die Andromeda-Galaxie. Andromedas Schwestern sind Bellatrix, verheiratete Lestrange, und Narcissa, verheiratete Malfoy. |
Black, Araminta Meliflua |
Cousine von Sirius Blacks Mutter, er und Araminta haben also gemeinsame Urgroßeltern. Araminta - hebräischer Name? Hab zwei extrem gegensätzliche Übersetzungen gefunden: "bodenständig" oder "hochtrabend, hochmütig", letzteres dürfte hier wohl eher zutreffen. Vielleicht ist der Name auch aus mehreren zusammengesetzt? "Aminta" ist hier ein heißer Kandidat - so heißt ein Schäferspiel des italienischen Dichters Torquato Tasso. Meliflua scheint wieder lateinisch zu sein - "melliflua", die Honigfließende. (Doctor mellifluus ist ein Ehrentitel des Hl. Bernhard von Clairvaux, aber mit dem wird Araminta kaum was am Hut gehabt haben.) |
Black, Bellatrix |
Verheiratet mit Rodolphus Lestrange. Bellatrix ist Latein, bedeutet wortwörtlich "Kriegerin" und ist außerdem der Name des sogenannten "Amazonensterns" im Sternbild Orion. (Wir erinnern uns: Im Gefolge des Orion findet sich am Fixsternhimmel auch das Sternbild Großer Hund, zu dem ein ganz bestimmter Stern gehört ...) So eine Kriegerin mit "Bella" (lateinisch "Schöne") anzureden, bringt auch nur Voldemort höchstpersönlich fertig. Bellatrix zählt nämlich zu den grausamsten unter seinen Death Eaters. Abgesehen davon, daß sie ihren eigenen Cousin umbringt, hat sie auch Neville Longbottoms Eltern Frank und Alice mit dem Cruciatus Curse in den Wahnsinn gefoltert. |
Black, Narcissa |
Verheiratet mit Lucius Malfoy, Mutter von Harrys Intimfeind Draco. Cousine von Sirius, Schwester von Andromeda und Bellatrix. Mama Malfoy ist genauso unsympathisch wie Söhnchen Draco und Ehemann Lucius. Ihr Namensvetter ist der Jüngling Narcissus, der sich einem antiken Mythos zufolge in sein eigenes Spiegelbild verliebte. An maßlosem Egoismus und Selbstüberschätzung leidet offensichtlich die gesamte Familie M. |
Black, Regulus |
Sirius Blacks Bruder. Schloß sich den Death Eaters an und wurde, als er vor den Greueltaten zurückschreckte, die ihm abverlangt wurden, von Voldemort umgebracht. Regulus könnte man vielleicht einen Mann nennen, der Gesetze und Regeln (lateinisch "regula": Regel, Maßstab) total verinnerlicht hat. Wahrscheinlicher aber ist, daß ein Mensch dieses Namens sich vor allem wie ein kleiner König fühlt - eine Verkleinerung des lateinischen "rex" (König). Außerdem heißt auch der Hauptstern im Sternbild Löwe (Alpha Leonis) Regulus. Bemerkenswert: Dieser Stern hat einen Begleiter, erscheint also als Doppelstern - ein Hinweis auf die psychische Verfassung unseres Regulus, zerrissen zwischen Vorurteilen und gesundem Menschenverstand? Siehe auch Alphard Black. |
Black, Sirius |
Der Sirius im Sternbild Canis maior (Großer Hund) ist der hellste Stern am nächtlichen Fixsternhimmel und wird auch "Hundsstern" genannt. Sirius' Vorname paßt also gut zu seiner Animagus-Gestalt, dem großen schwarzen Hund - ebenso wie sein Nachname, der auf Englisch "schwarz" bedeutet. "Schwarz" könnte allerdings auch darauf anspielen, daß man ihn lange für einen bösen Zauberer und Anhänger Voldemorts hält. Tatsächlich aber ist er als Harrys Patenonkel nicht nur der hellste Stern am Himmel, sondern auch in Harrys Leben! Wenn er auch Schreckliches erlebt haben muß in Azkaban und deshalb kein besonders heiterer Mensch ist: Es ist wohl kein Zufall, daß sein Vorname genauso ausgesprochen wird wie das englische Wort "serious" (ernst). Auf seiner Flucht vor den Dementoren benutzt Sirius auch die Namen Padfoot und Snuffles. |
Blast-Ended Skrewts |
ÜS-Vorschlag: Knallschraubsler, Knallschwanzskolche, Knallskorpiolche, Knallärschige Schrolche. Klaus Fritz hat als offizielle deutsche Übersetzung den Ausdruck "Knallrümpfige Kröter" gewählt. Hagrid hat sich diese Kreaturen auf nicht ganz legalem Wege besorgt. Die niedlichen Tierchen sind nämlich laut Rita Skeeters Nachforschungen eine Kreuzung aus Feuerkrabbe und Mantikor, also ein ganz verrücktes Viehzeug - denn schon allein im Mantikor stecken ja schon mindestens ein Löwe und ein Skorpion ... Die Skrewts sehen aus wie Hummer ohne Schale, schleimig, eklig, stinkend, ohne definierbaren Kopf, mit Füßen an allen Ecken und Enden. Ab und zu erzeugen sie mit ihren Hinterteilen heftige Explosionen, heißen also nicht ohne Grund "blast-ended": also mit Explosionen (engl. "blast") am Ende. Wie die Skrewts an sich ist auch der zweite Bestandteil ihres Namens nicht so ganz definierbar: Ist "skrewt" Wortspiel mit "screwed" / "screwy" (durchgedreht)? Oder Zusammensetzung aus "scorpion" und "newt" (Molch)? Bestandteil des Namens könnte auch ein kleiner Fluch sein, den selbst ein wohlerzogener britischer Zauberer angesichts der Skrewts ausstößt: "Strewth!" heißt ungefährt so viel wie "Mist!" |
Blooder |
Ein alter Name für die Bludger, also die beiden fiesen Quidditch-Bälle, die die Spieler von den Besen zu schmettern versuchen. Dabei können sie sich natürlich leicht blutige Nasen holen - und "Blut" heißt im Englischen eben "blood". |
Bludger |
Die beiden schwarzen Bludger sind beim Quidditch die ganz fiesen Bälle. Sie sausen im Zickzack in der Luft herum und versuchen, die Spieler von ihren fliegenden Besen zu schubsen. Kein Wunder, das englische "bludgeon" bedeutet ja auch "niederknüppeln". Deshalb gibt es in jedem Team zwei Spieler, die die Bludger mit Knüppeln abwehren und zu den Gegnern hinüberdreschen. Knüppel heißt übrigens ebenfalls "bludgeon". |
Bluebottle |
Der Bluebottle ist ein Besen für die ganze Familie, für den bei der Quidditch-WM Reklame gemacht wird. Dieser Produktname erscheint mir allerdings nicht besonders geschickt gewählt: Eine "bluebottle" ist nämlich im Englischen eine Schmeißfliege oder auch eine nicht allzu nette Bezeichnung für einen Polizisten; ungefähr so, als ob man in Deutschland "Bulle" sagt ... Tatsächlich ein Besen für die ganze Familie? Kein Wunder, wenn auch Zaubererkinder immer unartiger werden. |
Boardman, Stubby |
Das Klatschmagazin Quibbler verbreitet mitunter schon äußerst seltsame Gerüchte. So versucht es etwa, Sirius Blacks Unschuld zu beweisen - dies aber in einer Art und Weise, die Sirius bestimmt nicht befriedigt. In einem Artikel behauptet nämlich die Hexe Doris Purkiss, Sirius sei eigentlich nur ein Pseudonym für den Sänger Stubby Boardman, der sie zu der Zeit, als Sirius angeblich eine Straße voller Muggles in die Luft sprengte, zum Abendessen ausführte. Armer Sirius. Sieht er doch eigentlich, trotz der Jahre im Gefängnis Azkaban, noch ganz gut aus. "Stubby" dagegen klingt alles andere als verheißungsvoll: "untersetzt", klein und dicklich. Und ein "boardman", also ein Mitglied in einem Ausschuß zu sein, das liegt ihm nun auch ganz und gar nicht. Sirius ist kein pummeliger Diplomatentyp, der den ganzen Tag am Verhandlungstisch sitzt. Der will was tun! |
Bode, Broderick |
Dieser Zauberer ist ein "Unaussprechlicher": Er arbeitet mit seinem Kollegen Croaker für die Geheimabteilung des Magie-Ministeriums. Offensichtlich sind sie die beiden damit beschäftigt, Anschläge und Verschwörungen schwarzer Magier zu verhindern, denn ihre englischen Namen deuten auf unheilvolle Ereignisse hin: "bode" bedeutet "ahnen lassen, ein Zeichen für (Gutes/Schlechtes) sein". Zu dem ständigen Streß, die diese Arbeit mit sich bringt, passen auch Bodes blasse Hautfarbe und sein stets trauriges Gesicht. Als Lucius Malfoy Bode mit dem Imperius Curse belegt, um für Voldemort die Prophezeiung aus dem Magieministerium zu holen, wird Bode schwer verletzt und sprachlos ins St. Mungo Hospital eingeliefert. Dort wird er bald darauf ermordet: Eine Topfpflanze, die ihm angeblich jemand als Weihnachtsgeschenk geschickt hat, erwürgt ihn ... |
Boggart |
Ein Boggart ist eine Art Schreckgespenst oder Schwarzer Mann (engl. "bogy"), mit dem man die Zaubererkinder erschreckt. Sollte man aber nicht machen, ist nämlich gemein! Wenn ein Boggart einem Menschen gegenübersteht, nimmt er die Gestalt an, die dieser Mensch am meisten fürchtet. Wer keine starken Nerven hat, wird vor ihm garantiert zurückschrecken (engl. "to boggle"). [RH] Die deutsche Übersetzung "Irrwicht" ist ein Wortspiel mit "Irrlicht". Gegen einen Boggart hilft nur eins: der Zauberspruch "Riddikulus!", der ein herzliches Lachen hervorruft... Die Gestalt des Boggart ist vielleicht von Susan Cooper angeregt, einer der ganz großen Phantasy-Autorinnen des 20. Jahrhunderts. Die hat nämlich schon 1993 das Kinderbuch The Boggart veröffentlicht - lange, bevor der dritte Potter-Band geschrieben wurde! Boggarts sind dort Wesen, die ihre Gestalt verändern können und jede Menge Schabernack treiben. 1997 folgte sogar noch eine Fortsetzung, The Boggart and the Monster. |
Bogies |
Ron will schrecklich gerne den Fluch der Bogies lernen, den Professor Quirrel im Unterricht erwähnt hat: Bogies sind dem Volksglauben nach fiese, aber harmlose Geister, die in dunklen Räumen leben, also zum Beispiel in Kellern, Schränken, Höhlen und auf Dachböden. Am liebsten mögen sie die Stellen, wo die Menschen alles mögliche unnütze Zeugs aufbewahren. Obwohl Bogies sich immer ganz furchtbar anstrengen, sich zu verstecken, bemerkt man sie früher oder später, weil sie so tapsig und tollpatschig sind. Gerne schweben sie einfach hinter dem Rücken von Menschen, ziehen ihnen nachts die Bettdecke weg und treiben ähnlichen relativ langweiligen Schabernack. Außerdem lieben sie es, Menschen nachzuspionieren und sie zu belauschen. |
Bole |
Bole gehört zur Quidditch-Mannschaft von Slytherin. Sein Name bedeutet "starker Baumstamm", und mit der Wucht eines solchen fegt wohl auch Bole rücksichtslos übers Spielfeld. |
Bombarda |
Ein wohl ziemlich lautstarker Zerstörungszauber, den Albus Potter als Alternative zu Confringo und Expulso vorschlägt, um einen ziemlich wichtigen Gegenstand zu vernichten ... In Texten aus dem Mittelalter begegnet der Begriff Bombarde (italienisch: bombarda!) als Bezeichnung für ein vermutlich ebenfalls ziemlich lautstarkes Geschütz, das mittels Schwarzpulver steinerne Geschosse zum Beispiel auf Stadtmauern feuern konnte. Vermutlich handelte es sich dabei um ziemlich große Kanonen! |
Bonaccord, Pierre |
Bei dem Namen ist es erste Charakterpflicht, zuverlässig und auf Harmonie bedacht zu sein. Das französische "Bonaccord" läßt sich in etwa als "gute Einigkeit / Übereinstimmung" verstehen. Gefestigt wird das noch durch den Vornamen: Pierre ist die französische Form des griechischen "pétros" - Fels. Pierre Bonaccord war der erste Supreme Mugwump des Internationalen Zauberer-Verbandes und engagierte sich sehr dafür, die Jagd auf Trolle abzuschaffen. Leider klappte es mit der allgemeinen Versöhnung dann doch nicht so, wie er sich das vorgestellt hatte: Liechtenstein weigerte sich, dem Verband beizutreten, weil es zu dieser Zeit gerade mit einer besonders fiesen Trollbande zu tun hatte ... |
Bones, Susan & Amelia |
Eine Familie namens Bones zählt zu den Opfern von Voldemorts Terrorregime - nachdem die schwarzen Magier sie getötet hatten, blieb wohl tatsächlich außer einem Häuflein Knochen (engl. "bones") nicht viel übrig von ihnen. Bestimmt sind sie verwandt mit Susan Bones; sie wird gemeinsam mit Harry eingeschult und vom Sprechenden Hut nach Hufflepuff geschickt. In Band 5 begegnet Harry auch Susans Tante Amelia. |
Boothby, Gladys |
Hexe Gladys entwickelte Anfang des 20. Jahrhunderts ein neues Besenmodell, den "Moontrimmer". Ist es Zufall, daß ihr Muggel-Namensvetter William M. Boothby sich in der realen Welt seine Brötchen als Mathematiker verdient? Jeder Ingenieur, der neue Fahrzeuge entwickelt, sollte schließlich einigermaßen anständig rechnen können ... |
Borage, Libatius |
Lateinisch "libatio"=Trankopfer. Hat natürlich was mit Zaubertränken zu tun. "Borage" ist das englische Wort für Borretsch (Borago officinalis), eine Heil- und Würzpflanze. Klingt aber trotzdem verdächtig nach "porridge" - Haferbrei. |
Borgin & Burkes |
Borgin & Burkes heißt ein Laden in der düsteren Knockturn Alley, in den Harry aus Versehen hineingerät. Zu kaufen gibt es dort nur so richtig verfluchte Dinge; außerdem kann man dem schmierigen Mr Borgin auch verdächtige Gegenstände verkaufen, wie Lucius Malfoy, der sich hier einiger Andenken an die nette Zeit mit Voldemort entledigt. Der Name des Ladens deutet auf die zwielichtigen Machenschaften der Eigentümer hin: "Borgin" setzt sich wohl zusammen aus dem englischen "bargain" (Handel) und dem Namen des Adelsgeschlechtes der Borgia, das im Italien der Renaissance eifrig an seinem schlechten Ruf arbeitete. Zu den berüchtigtsten Vertretern der Familie gehört Cesare Borgia, der Sohn von Papst Alexander VI. und Bruder der Lucrezia Borgia - er soll für eine ganze Reihe von Morden verantwortlich gewesen sein. Siehe auch [RH]. William Burke (1792-1829) war ein irischer Kanalbauarbeiter, der nach Schottland zog und sich dort einen lukrativeren Beruf suchte: Er beschaffte den Medizinern der Universität Edinburgh Tote zum Zerschnippeln, und dies auf nicht gerade legale Weise. Zunächst buddelte er frisch begrabene Leichen auf dem Friedhof aus, aber weil ihm das wohl zu dreckig und anstrengend war, ging er dazu über, die zukünftigen Studienobjekte einfach eigenhändig zu ersticken. Deshalb gibt es im Englischen heute noch das Wort "to burke" für "jemanden ersticken, vertuschen, vermeiden"! Schließlich wurde William Burke aber gefaßt, hingerichtet und selbst von den Medizinern zerlegt. Das anatomische Museum von Edinburgh verwahrt noch heute ein Täschchen, das aus seiner Haut hergestellt wurde ... Genau solches Zeugs stapelt sich im Laden von Borgin & Burkes. Wer ein bißchen Schwedisch kann, für den hat der Name noch einen ganz merkwürdigen Beiklang. "Burk" bedeutet auf Schwedisch nämlich "Dose". Naja: Wenn man Augäpfel in Konservenbüchsen verlangt, wird man bei B & B sicher ebenfalls fündig. |
Bozo |
Mit "Bozo" redet Rita Skeeter ihren Fotographen an. Wenn er wirklich mit diesem Namen durchs Leben rennen muß, tut mir der arme Knilch fast ein bißchen leid: "Bozo" ist ein nicht allzu netter Slangausdruck, der soviel wie "Depp" bedeutet. |
Brachiabindo |
Ein Fesselzauber, der wohl insbesondere die Arme des Gegners lahmlegt und an den Körper schnürt. Neben dem englischen "bind" (binden) steckt darin das lateinische Wort "brachium" (Arm). Lässt sich wieder lösen mit dem Gegenzauber Emancipare. |
Bragge, Barberus |
Bragge war im 13. Jahrhundert Oberhaupt des Wizard Council, also des Zaubererrates. Er scheint ein ziemlich rauher Kerl und Tierquäler gewesen zu sein. Denn im Jahre 1269 führte er, laut Modesty Rabnotts Augenzeugenbericht, den Golden Snidget ins Quidditch-Spiel ein. Wie kommt ein erwachsener Mann dazu, einen armen kleinen Vogel als Spielball zu mißbrauchen und dann auch noch eine Geldsumme dafür auszusetzen, daß jemand das arme Tierchen fängt? Diese Brutalität spiegelt sich auch in seinem Namen: Entweder hatte er einen wilden, struppigen Bart (lat. "barba") oder verhielt sich einfach nur wie ein "Barbar", also ungebildet und grausam. "Bragger" nennt man im Englischen einen Angeber und Prahlhans; der Name "Bragg" nämlich, der sich aus dem Keltischen ableitet, bedeutet unter anderem "stolz, arrogant". Zum Glück beendete seine Nachfolgerin Elfrida Clagg später die Snidget-Quälerei beim Quidditch. |
Brown, Lavender |
Eine Klassenkameradin von Harry, die wie er zum Haus Gryffindor gehört. Ihr Name besteht nur aus Farben: "brown" heißt natürlich braun, "lavender" bedeutet "lavendelfarben", also ein helles Violett. Ob diese Farben später noch einmal wichtig werden? JKR arbeitet offenbar gern mit bestimmten Farben, um ihre Figuren zu charakterisieren. Siehe auch Hagrid, Dumbledore und Sirius Black. |
St. Brutus |
Als die widerliche Tante Marge Dursley zu Besuch kommt, behauptet Onkel Vernon, daß Harry das "St.-Brutus-Sicherheitszentrum für unheilbar kriminelle Jungen" besucht. Das lateinische "brutus" bedeutet "schwerfällig, dumm" - genauso wollen die Dursleys Harry darstellen. Noch schlimmer: Beim Namen Brutus denkt man natürlich an Marcus Iunius Brutus, den Mörder Caesars; außerdem an das englische "brute" (Untier, Scheusal) und "brutal". |
Bubble-Head Charm |
Mit diesem Zauberspruch versuchen Fleur Delacour und Cedric Diggory, die zweite Aufgabe beim Zaubererturnier zu meistern und in den See zu tauchen: Er bewirkt, daß sich unter Wasser rund um den Kopf des Zaubernden eine Blase mit Atemluft bildet. (Hilft auch gegen Stinkbomben auf den Korridoren von Hogwarts!) Das erinnert an schwere Taucheranzüge mit runden Helmen, wie sie für Tiefseetaucher noch heute in Gebrauch sind. Bemerkenswert: In der amerikanischen Marine, der US Navy, ist "Bubbleheads" auch ein Spitznahme für die Leute der U-Boot-Besatzungen. |
Buckbeak |
Buckbeak ist ein Hippogriff - also ein merkwürdiges Mittelding zwischen Landtier und Vogel. Das merkt man auch schon an seinem zusammengewürfelten Namen. "Buck" bedeutet auf Englisch nämlich "Hirsch", und "beak" ist der "Schnabel" ... Dank Beaky, wie Hagrid ihn zärtlich nennt, gelingt Sirius Black die Flucht aus Hogwarts. |
Bulstrode, Millicent |
Millicent gehört zum Haus Slytherin und ist deshalb genauso fies wie häßlich. Auch ihr Name macht sie uns nicht unbedingt sympathischer: Man könnte ihn in etwa mit "Tausendhundertmal vom Bullen überschritten" übersetzen. Millicents Vornamen könnte man sich nämlich spielerisch aus den lateinischen Wörtern "mille" und "centum" zusammenbasteln (tausend und hundert), ihr Nachname aus den englischen Wörtern "bull" (Bulle) und "strode" (von "stride", schreiten). Im Duellkapitel des zweiten Bandes ist sie die Gegnerin von Hermione; außerdem wird dort ein Mädchen namens "Fawcett" erwähnt. Millicent Fawcett (1847-1929) aber war eine bekannte Frauenrechtlerin. Naja, emanzipiert mag unsere Millicent zwar sein, aber sie übertreibts doch ein bißchen mit ihrer Brutalität ... Linguistisch ist das allerdings nicht ganz einwandfrei, leiten Namenskundler den Namen "Millicent" doch eher aus einer germanischen Zusammensetzung ab, die wohl über die Normannen nach England importiert wurde: "amal" (Mühe, Arbeit) und "swinth" (Kraft, Stärke). Wer einmal George Eliots Roman Middlemarch gelesen hat, mag auch an den anrüchigen Bankier Mr. Bulstrode denken. Dieser Herr hat nämlich eine düstere Vergangenheit und ist mit recht zweifelhaften Methoden zu Geld und Ansehen gekommen. Und die Vergangenheit läßt ihn nicht los, sondern holt ihn schließlich ein. Ob's unserer Millicent eines Tages genauso ergehen wird? |
Burbage, Charity |
Die arme Professorin für Muggelkunde trägt einen Vornamen, der ihr attestiert, die Liebenswürdigkeit in Person zu sein: Charity ist die englische Form des lateinischen "caritas" - und das ist die "Nächstenliebe". Aber der Nachname? Da muß ich noch ein wenig stöbern. "Burbage" heißen jedenfalls mehrere kleine Orte in Großbritannien. Außerdem gäbe es da noch den Schauspieler Richard Burbage im England der Shakespearezeit, also um 1600 herum. Richard galt als herausragender Mime und spielte zahlreiche anspruchsvolle Rollen, darunter viele Uraufführungen von Dramen Shakespeares. Gerade in Tragödien lief er zur Hochform auf. Was will uns das sagen? Daß Charity Burbage am Anfang von HP7 ihren großen, aber leider tragischen Auftritt hat? |
Burke, Caractacus |
Mitbegründer von Borgin & Burkes; Caractacus klingt zwar sehr nach Kaktus, hat damit aber nix zu tun, sondern ist die lateinische Form des walisischen Männernamens "Caradog" (von walisisch "cariadus"=geliebt). Diesen Namen trug unter anderem ein britischer Häuptling, der gegen die römische Besatzung Britanniens rebellierte. Man begegnet ihm auch in der Schreibweise "Caratacus". Er unterlag, geriet in römische Gefangenschaft, kam aber wegen einer brillanten Rede vor dem römischen Senat mit dem Leben davon. Unser Mr. Burke dagegen hat mit einem Aufstand ganz anderer Art zu tun ... |
The Burrow |
"Burrow" ist eigentlich eine Tier-Höhle, z. B. ein Fuchsbau. Wenn die Weasleys liebevoll ihr Zuhause so nennen, spielen sie damit auch auf ihren Tiernamen an: "weasel"=Wiesel! Siehe auch Stoatshead Hill. Die deutsche Übersetzung "Fuchsbau" verweist noch stärker auf die Ähnlichkeit zwischen dem roten Fuchspelz und den roten Haarschöpfen der Weasleys. |
Butterbeer |
Daß im Wirtshaus von Rosmerta im Zaubererdörfchen Hogsmeade ausgerechnet "Butterbier" besonders beliebt ist, könnte eine Anspielung auf den berühmtesten aller Fantasy-Romane sein: John Ronald Reuel Tolkiens The Lord of the Rings. Der Wirt des Gasthauses in Bree, in dem Frodo und seine Freunde einkehren, heißt dort nämlich Gerstenmann Butterblume - in der englischen Originalfassung: "Barliman Butterbur". Und aus "Butterbur" schnell "Butterbeer" zu machen, ist ja wirklich keine große Kunst. Butterbur ist aber nicht nur ein Phantasiename, sondern eine wirkliche Pflanze, die auf deutsch "Pestwurz" (Petasites) heißt und zur Familie der Korbblütler gezählt wird. Ihre Blätter gehören mit mehr als 30 cm Durchmesser zu den größten, die man bei uns in freier Natur finden kann. Weil bestimmte Inhaltsstoffe der Pestwurz krampflösend wirken, gilt sie als gutes Heilmittel z. B. gegen Migräne. Im Mittelalter hielt man sie sogar für eine Pestarznei! Ob nun im "Butterbeer" "Butterbur" enthalten ist oder nicht: in diesem Getränk scheint mehr zu stecken, als man auf den ersten Blick vermuten möchte. Tolkien bestätigt die heilsame Wirkung von Butterb..r-Kost: Als Herr Butterbur Gandalf die gute Nachricht von Frodos gelungener Flucht überbracht hat, antwortet der Zauberer ihm mit dem Segenswunsch: "May your beer be laid under an enchantement of surpassing excellence for seven years!" Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. |
Sir Cadogan |
Das resolute Benehmen des kleinen gemalten Ritters könnte daher rühren, daß er nach einer Reiseführer-Serie getauft ist - den "Cadogan Guides" für Individualreisende aller Einkommensklassen! Auch Ritter Cadogan von Hogwarts reist ja bekanntlich gern in den Gemälden der Schule umher, immer auf der Suche nach einem Auftrag, bei dem er sich als Held bewähren kann. Daß nach seinem Namensvetter, dem ersten Earl von Cadogan, eine bestimmte Haartracht benannt ist, dürfte ihn wohl kaum interessieren. Schon eher, daß dieser William Earl of Cadogan (1675-1726) ein sehr erfolgreicher britischer General war, der bis zum Oberkommandierenden des englischen Heeres aufstieg - ein richtiger Held also! Davon trämt auch unser Sir Cadogan, der allerdings eher dem mittelalterlichen Ritterideal nacheifert und sich Aufträge wünscht, bei denen er seinen Mut beweisen kann. |
Cadwallader |
Mitglied der Quidditchmannschaft von Hufflepuff. Noch ein Name keltischen Ursprungs, anglisiert aus dem walisischen Cadwaladr: "cad"=Schlacht, "gwaladr"=Führer. Ein Name für vornehmes Volk also, für Königs- und Fürstensöhne. Vielversprechend für einen Sportler. Cadwaladr war ein keltischer König, der im siebten Jahrhundert n. Chr. über das Reich von Gwynedd herrschte. Taucht sogar in der Historia Regum Britanniae des Geoffrey of Monmouth auf (7,3) und gilt als einer der größten walisischen Herrscher. Auf jeden Fall war er einer der letzten, der es wagte, es gegen die angelsächsischen Streitkräfte aufzunehmen. Würde sogar als Heiliger verehrt. |
Caput Draconis |
Ein wenig Latein hilft weiter: "Das Haupt des Drachen" ist das allererste Gryffindor-Paßwort, das Harry sich in seiner Schulzeit merken muß. Sicher besteht ein Zusammenhang zum Schulmotto Draco dormiens nunquam titillandus. |
Cave inimicum |
Wer irgendwann einmal in seinem Leben Latein gelernt hat, kennt die berühmte Inschrift "Cave canem" - Warnung vor dem Hunde! Ähnlich hier, nur daß statt dem Hund das lateinische Wort "inimicus" (Feind) eingesetzt worden ist. Achtung! Feind! |
Chang, Cho |
Die hübsche Cho spielt in der Quidditch-Mannschaft von Ravenclaw - und bringt Harrys Herz gehörig zum Klopfen, denn er ist ein bißchen in sie verliebt. Ihr Name klingt erinnert zunächst einmal vor allem an ihr sportliches Talent: Chang ist einerseits ein altes chinesisches Längenmaß (3,58m), andererseits auch der Nachname des bekannten Tennisspielers Michael Chang (*1972), der es - wie Cho - mit einem widerspenstigen kleinen Ball zu tun hat. Chos Vorname dagegen ist vielleicht etwas poetischer gemeint, denn "cho-cho" bedeutet auf japanisch "Schmetterling". Darum heißt die Titelheldin von Giacomo Puccinis Oper "Madame Butterfly" eigentlich auch Cho-Cho San! |
Chorley, Herbert |
Armes politisches Würstchen, unfreiwilliger Entenimitator ... Im Nachnamen möglicherweise enthalten: "to chortle" (glucksen)? Überzeugt mich noch nicht so ganz. "Chorley" heißt außerdem ein Städtchen in Lancashire ... |
Chudley Cannons |
Die "Chudley Kanonen" sind das Lieblings-Quidditch-Team von Ron Weasley. Vielleicht versteckt J. K. Rowling in diesem Namen einen Tribut an einen der ganz großen Fantasy-Schriftsteller des 20. Jahrhunderts: Lloyd Alexander, geboren 1924, auch "Chudley" genannt. Er hat die wunderbaren Taran-Bücher geschrieben - unbedingt lesen! Die Geschichte des Hilfs-Schweinehirten, der so gern ein großer Krieger sein möchte, schließlich aber ein weiser König wird, ist ideal, um die Wartezeit auf den nächsten Harry-Band ein bißchen zu verkürzen. |
Circe |
Die alte griechische Zauberin Kirke schafft es offenbar auch heute noch, die magische Welt zu becircen - sie ist auf einer Schokofrosch-Sammelkarte abgebildet. Aus Homers Odyssee ist zu erfahren, daß Kirke eine Tochter des Sonnengottes Helios war und auf der Insel Aia lebte. Als Odysseus dort landete, verwandelte sie seine Gefährten in Schweine ... |
Cissy |
Nicht unbedingt netter Spitzname von Dracos Mama, verliehen von ihrem netten Schwesterchen Bella. Klingt ziemlich nach "sissy", einem Schimpfwort, das man in etwa als "Memme, Feigling, weibischer Kerl" übersetzen könnte. Siehe auch Malfoy, Narcissa. |
Clagg, Elfrida |
Elfrida Clagg, einst Vorsitzende des Wizard Council, läßt sich als schlagendes Beispiel dafür anführen, daß einige Politiker der magischen Welt schon im späten Mittelalter sehr umweltbewußt handeln konnten. Mitte des 14. Jahrhunderts stellte sie einen kleinen Vogel, den Golden Snidget, unter Artenschutz, so daß von da an Quidditch-Spiele nicht mehr in schiere Tierquälerei ausarteten. Als Ersatz entwickelte Bowman Wright den heute noch verwendeten Golden Snitch. Schon in Elfridas Vornamen versteckt sich das althochdeutsche "fridu" (Schutz). Und der Nachname "Clagg" ließe sich im Sinne von "clack" (Klappe) verstehen: Klappe zu - Snidget weg vom Quidditch-Feld! Mit ihrer engagierten Entscheidung schob Frau Clagg dem Snidget-Mißbrauch einen Riegel vor, den ihr Amtsvorgänger Barbarus Bragge hundert Jahre zuvor angezettelt hatte. |
Cleansweep 7 |
Cleansweep Seven ist eine schon etwas veraltete Marke für Quidditch-Besen. Übersetzt bedeutet das englische Wort "Cleansweep" so viel wie "Sauberkehren", "Sauberfegen". Cleansweep heißt in unserer gewöhnlichen Muggelwelt aber auch ein Computerprogramm, das die Festplatte sauberhält, indem es überflüssige Programme und Dateien beseitigt, die sich z. B. beim Surfen im Internet ansammeln oder die der Benutzer schon seit Ewigkeiten nicht mehr gebraucht hat. Was ist wohl auf der Packung dieses Programms abgebildet? Ein Besenstiel! |
Clearwater, Penelope |
Penelope, Haussprecherin von Ravenclaw, ist die Freundin von Rons Bruder Percy Weasley. Percy hat es mit ihr scheinbar wirklich gut getroffen: Sie kann kein Wässerchen trüben, denn "Clearwater" bedeutet "Klarwasser". Und Penelope heißt bei Homer die Ehegattin von Odysseus, die ihrem Mann die Treue hält, obwohl er sich 20 Jahre lang unfreiwillig in der Weltgeschichte herumtreibt. |
Cliodna |
Auf den Schokofrosch-Sammelkarten taucht auch eine mysteriöse "Druidin Cliodna" auf, die sich an der Nase kratzt. Wir haben es hier wohl mit Cliodhna, der altirischen Göttin der Schönheit zu tun, die nach einer Liebesaffäre mit einem Sterblichen zu einer stinknormalen Fee degradiert wurde. |
Colloportus |
Ein Zauber, um Türen zu schließen. Vielleicht eine Verbindung aus lateinisch "colligere" (zusammenbinden) oder "collidere" (zusammendrücken oder -schlagen) mit "porta" (Tür)? |
Common Welsh Green |
Der "Gemeine Walisische Grüne" ist eine der britischen Drachenrassen, von denen Ron Harry erzählt. Warum heißt er wohl so? Weil die Flagge von Wales einen roten Drachen vor einem grünen Hintergrund zeigt! Siehe auch Norbert und Hebridean Blacks. |
Confringo |
Lateinisch und wortwörtlich übersetzbar: Ich sprenge, ich mache zunichte. |
Conjunctivitus Curse |
Harrys Patenonkel Sirius Black wollte Harry empfehlen, diesen Fluch gegen den Drachen einzusetzen, weil die Augen eines Drachen sein wunder Punkt sind. Und wie kommt man jetzt von Conjun-Dingsda auf Augen? Ganz einfach: vom lateinischen "coniungere" (verbinden) leitet sich der medizinische Fachbegriff "Konjunktiva" für die Bindehaut im Auge ab. Eine Bindehaut-Entzündung nennt man dann "Konjunktivitis" - das ist die mit Abstand häufigste Augenerkrankung: Die Augen sind rot, brennen und triefen. Der Conjunctivitus-Fluch soll also beim Opfer eine Bindehautentzündung auslösen. Ganz schön gemein: Die Drachenmama will doch nur ihre Eier beschützen ... |
Coote, Ritchie |
Laut Oxford English Dictionary ist "coote" eine veraltete Variante von "coat" (Mantel, Hülle, Decke) oder "cot" (Hütte). Ohne -e am Ende, als "coot", bezeichnet das Wort einen Wasservogel, das Bläßhuhn. Und "cooter" ist eine dialektale Variante von "coulter" (Pflugmesser, das Teil, das beim Pflug die Furchen in den Boden schneidet). |
Crabbe, Vincent |
"Vincent" ist abgeleitet vom lateinischen "vincere" (siegen). Hoffentlich steht unser Vincent am Ende nicht tatsächlich als Sieger da, denn er ist eigentlich immer so, wie er mit Nachnamen heißt: mürrisch und boshaft (engl. "crabby"/"crabbed") - eben ein Herzensfreund von Draco Malfoy. Fast nie ohne Goyle zu sehen. |
Creaothceann |
Zauberer waren ihrer Zeit schon immer voraus: dieses schottische Besenspiel ist eine der ältesten bekannten Extremsportarten. Dabei versuchen die Spieler, mit einem auf den Kopf geschnallten Kessel Felsbrocken aufzufangen, die aus 30m Höhe auf sie herunterdonnern. Das komplizierte gälische Wort läßt sich ungefähr mit "Wackelkopf" übersetzen - das war wohl die Wirkung, wenn so ein riesiger Steinbrocken einem Spieler auf den Kopf knallte. ("Creath, creathadh" bedeutet im Gälischen "zittern, wackeln", und "caenn" heißt "Kopf".) Vom Klang her ("kri:h-kæn") erinnert Creaothceann außerdem an den beliebten Volkssport der britischen Muggels, das Cricket. |
Creevey, Colin & Dennis |
Seit die beiden winzigen Creevey-Brüder - erst Colin, dann Dennis - nach Hogwarts gekommen sind, hängen sie wie die Kletten an Harry und vergöttern ihn über alles. Solche Fans können ganz schön lästig sein. Zwar weiß ich nicht ganz genau, was ihr Name bedeuten soll, aber es könnten folgende englischen Wörter drinstecken: ein groupie, also ein Fan, der seinem Idol überallhin folgt; "creepy" (krabbelnd, kriechend, unangenehm); und das "v" könnte daher kommen, daß Harry eine unwiderstehliche GraVitationskraft auf die Creeveys ausübt. Naja, Spekulationen ... Es gab übrigens mal einen Herrn Thomas Creevey (1768-1838), einen englischen Politiker, der vor allem dafür bekannt ist, daß er seine Aufzeichnungen veröffentlichte, aus denen wir eine ganze Menge über die damalige Zeit erfahren können. Vielleicht hätte Colin irgendwann einmal seine Memoiren geschrieben? Titel: "Harry und ich". Genügend Fotos hätte er in jedem Fall beisammen gehabt ... |
Cresswell, Dirk |
Muggleeltern, magiebegabtes Kind: Wie Lily Evans mit pflanzlichem Namensbestandteil gesegnet. "Cress" ist das englische Wort für Kresse. Ein Herr Kressegut also? Man könnte "cress" auch als schlampig ausgesprochenes "caress" (Liebkosung, Zärtlichkeit) verstehen. Für einen Diplomaten wohl nicht unwichtig. Noch eine Option: "cress" als alte englische Schreibvariante von "to crease" (zerknittern, aber auch - vgl. "increase" - wachsen!). |
Croaker |
Gemeinsam mit seinem Kollegen Broderick Bode arbeitet Croaker als "Unaussprechlicher" in der Geheimabteilung des Magieministeriums. Wie Bodes deutet auch sein Name darauf hin, daß er sich mit den dunklen Machenschaften böser Zauberer beschäftigt und die Welt vor ihnen zu warnen versucht. Denn ein "croaker" ist ein Schwarzseher und Miesmacher, der immer und überall Gefahr sieht und Unheil verkündet. "Croak" (krächzen) ist nämlich der Laut des Raben, der im Volksglauben als schlechtes Omen gilt - wenn er irgendwo auftaucht, ist das ein Vorzeichen von Gefahr, Krieg und Tod. |
Crookshanks |
Der Name von Hermiones riesiger, rot-orangener Katze bedeutet "Krummbeine". Crookshanks' Taufpate könnte aber auch der englische Karikaturist und Maler George Cruikshank (1792-1878) sein [RH]. Er ist vor allem für seine Illustrationen zu den Büchern von Charles Dickens berühmt, hat aber auch Kupferstiche zu Adelbert von Chamissos Peter Schlemihls wundersame Geschichte angefertigt. Laut Rowling ist Crookshanks übrigens zur Hälfte ein Kneazle. |
Crouch, Bartemius |
Crouch senior ist im Magie-Ministerium für die internationale magische Zusammenarbeit zuständig. Er gilt als streng und unnachgiebig - nur ein einziges Mal gibt er den Bitten seiner todkranken Frau nach. Mit fatalen Folgen: Sie befreit ihren Sohn aus dem Gefängnis Azkaban, indem sie seine Gestalt annimmt. Darauf spielt der Vorname von Vater und Sohn Crouch an: "to barter" bedeutet im Englischen "tauschen". Und während der Bettler Bartimäus im Markusevangelium von seiner Blindheit geheilt wird (Mk 10,46), bleibt Vater Crouch viel zu lange blind für die Machenschaften seines Sohnes - bis es zu spät ist. Crouch junior ist - nun ja, das wirst Du merken, wenn Du HP 4 gelesen hast. Nur ein Tip: Das englische "to crouch" bedeutet "sich niederducken, sich zusammenkauern". In so einer Kauerstellung kann man lange warten, um dann im entscheidenden Moment einzugreifen ... |
Cruciatus Curse/Crucio |
Der Cruciatus-Fluch gehört (mit Imperius und Avada Kedavra) zu den drei unverzeihlichen Flüchen, den schlimmsten, die es in der Zaubererwelt gibt. Cruciatus ist ein Folterzauber, mit dem man dem Opfer so schreckliche Schmerzen zufügen kann, daß es davon den Verstand verliert. Das lateinische Wort "cruciatus" bedeutet "Folter, Marter, Qual". Auch das Wort "Crucio!", mit dem man diesen Zauber auslöst, läßt sich wortwörtlich aus dem Lateinischen übersetzen: Ich quäle, foltere, martere. |
Cuffe, Barnabas |
"Cuff" - die Manschette gehört für den Zeitungsmann von Welt zum gepflegten Erscheinungsbild. Hindert ihn allerdings nicht an saftigen Eingriffen in die öffentliche Meinung: "to cuff"=schlagen, ohrfeigen, "cuff"=Faustschlag. |
Dagworth-Granger, Hector |
Typisch H.S.: Immer auf der Suche nach verstaubten Promis, über die man sich nobilitieren kann. Der berühmteste Träger des Namens Dagworth dürfte wohl Sir Thomas D. sein, Gefolgsmann König Edwards III. Und Hector, sogar noch berühmter, ist einer der größten sagenhaften Helden im Krieg von Troja. |
Daily Prophet |
In der deutschen Übersetzung heißt er "Tagesprophet": Der Daily Prophet - wörtlich übersetzt der "Tägliche Prophet" - ist die große Tageszeitung für die englischsprachige Zaubererwelt. Mich erinnert dieser Name allerdings an eine andere Publikation mit einem fliegenden Mitarbeiter: Beim Daily Planet arbeitete Clark Kent alias Superman.
Eine amerikanische Variante des Zaubererblattes wird in Peter Ustinovs Büchlein Der Alte Mann und Mr. Smith erwähnt: Der Alte Mann (Gott) und Mr. Smith (der Teufel) begegnen einem abgewrackten Landstreicher, der erzählt, er habe u. a. einmal für die Zeitung "Reno Daily Prophet" gearbeitet. |
[Belby?], Damocles |
Damocles taucht als Figur in einer antiken Geschichte auf: Er soll Höfling bei Dionysius, dem Tyrannen von Syrakus gewesen sein. Da er betonte, wie glücklich Dionysius mit all seiner Macht und seinem Reichtum doch sein müsse, bot der ihm an, einen Tag lang den Platz mit ihm zu tauschen. Damokles ließ es sich gerne gefallen, beim Mahl wie ein bedeutender Herrscher bedient zu werden - doch als er am Ende des Mahles nach oben blickte, bemerkte er, daß die ganze Zeit über ein scharfes Schwert an einem einzigen Haar über seinem Thron gehangen hatte. Danach hatte er genug von herrscherlichen Ehren ... Das Damoklesschwert gilt seitdem als Symbol für eine große Bedrohung, die für einen Mächtigen jederzeit zur Katastrophe umschlagen kann. |
Dearborn, Caradoc |
In der mittelalterlichen Artusliteratur tritt ein Sir Caradoc Kurzarm als Ritter der Tafelrunde auf (Livre de Caradoc), wobei es in der Literatur dieser Zeit aber mehrere Figuren mit diesem Namen gibt. Dearborn - wörtlich: "liebgeboren"? |
Death Eaters |
"Todesser" heißen sie, die bösen Anhänger Lord Voldemorts. Aber wieso - verspeisen sie "Tod" zum Nachtisch, so wie andere Schokoladenpudding? Nein: Dieser Name spielt auf ähnliche englische Zusammensetzungen an, die die Death Eaters ganz treffend beschreiben. Zum einen sind das die "Beefeaters" (Fleischesser): So heißen die Leibgardisten, die früher den englischen König beschützten und bedienten. Wegen dieser wichtigen Aufgabe bekamen sie öfter Fleisch zu essen als der Rest des Volkes. "Eater" bedeutet ursprünglich einfach dasselbe wie "servant", also "Diener": Ein Mensch, der vom Brot seines Herrn lebt. So eine Truppe von Essern, die sich durchfüttern lassen, sind unsere Death Eaters. Außerdem gibt es noch das englische Wort "toadeater", wörtlich "Krötenesser". Man kann es als "Speichellecker, Schleimer, A...kriecher" übersetzen, das trifft den Charakter von Voldemorts Genossen ja ebenfalls sehr genau. Und warum schließlich "Death"? Weil sie sich einfach gern am Leid und Tod anderer Menschen weiden und es genießen, andere zu quälen und zu töten. |
Defodio |
Buddelzauber. Latein: "Defodio" bedeutet "ich grabe", insbesondere auch "ich lege etwas unter der Erde an". |
Delacour, Apolline |
Apollo - der römische wie griechische Gott der Künste und des Lichts. |
Delacour, Fleur |
Die bezaubernde Fleur besucht die Magierschule von Beauxbatons und spricht mit stark französischem Akzent. Ihre verführerische Wirkung auf Männer (Ron!) rührt wohl daher, daß sie von einer Veela abstammt. Ihr Name ist französisch und bedeutet "Blume des Hofes" (fleur de la cour). Wenn man allerdings bedenkt, wie die männliche Umwelt auf Fleur reagiert - heißverliebt nämlich! - könnte man ihr stattdessen auch einen anderen Nachnamen schenken, der sich auf ihren Vornamen reimt. Dann hieße sie "Fleur du Coeur" - "Blume des Herzens". |
Delacour, Gabrielle |
Gabrielle, Fleurs kleine Schwester, ist höchstens acht Jahre alt, als sie von Murcus und den Meerleuten entführt wird. Zum Glück kann Harry sie befreien. An Schönheit und Mut steht sie ihrer großen Schwester offenbar nicht nach, denn ihr Name ist abgeleitet von dem des Erzengels Gabriel und bedeutet "Gottesstreiter". |
Delaney-Podmore, Sir Patrick |
Sir Patrick ist der Anführer der Kopflosen Jagd und weigert sich seit Jahrhunderten beharrlich, Gryffindors Hausgeist Nick in diesen exklusiven Verein aufzunehmen, weil Nick nicht so ganz richtig geköpft worden ist. Seinen Namen könnte man vielleicht dadurch erklären, daß Joanne K. Rowling gerne in allen möglichen Lexika und Wörterbüchern nach Namen für ihre Figuren sucht. Ein Herr John J. Delaney ist nämlich Verfasser eines Heiligen-Lexikons. Was für ein "Zufall", daß St. Patrick einer der bekanntesten Heiligen überhaupt ist ... In seiner Autobiographie latinisiert St. Patrick seinen eigenen Namen übrigens zu "Patricius" - der Patrizier, der Adelige. Ganz im Sinne unseres Sir Patrick. |
Deletrius |
Mit diesem Spruch zerstört Amos Diggory das Schattenbild des Zaubers, den er zuvor mit dem Prior Incantato aus Harrys Zauberstab hervorbeschworen hat. Sowohl das englische "delete" als auch das lateinische Ursprungswort "delere" stecken in diesem Zauberwort: Beide bedeuten "zerstören", "auslöschen" (wie mit der Delete-Taste am Computer!). |
Deluminator |
Wörtlich übersetzt ein "Entlichter" oder Verfinsterer. "Lux" ist das lateinische Wort für Licht, "lumen" ist das Tages- oder Augenlicht, "luminar" ist der Fensterladen (der das Licht hereinläszlig;t), das Fenster oder auch schlicht: das Licht. "De-" heißt hier soviel wie "weg". Und die Endung "-tor" kennzeichnet jemanden, der handelt, der etwas tut. |
Dementor |
Die unheimlichen Dementoren, die das Zauberer-Gefängnis von Azkaban bewachen, können einem Menschen alle seine Gedanken und Erinnerungen rauben. Die lateinische Vorsilbe "de" heißt, das etwas weggenommen wird; "mens" bedeutet auf Lateinisch "Verstand". Also: die Dementoren bringen Menschen um den Verstand und treiben sie in den Wahnsinn (der auf Latein und Englisch "dementia" heißt). Gleichzeitig versteckt sich noch ein zweites grausames Wortspiel hinter dem Namen der unheimlichen Wächter: Ein "Mentor" ist auch ein weiser Lehrer, Führer und Ratgeber. In seiner Odyssee erzählt Homer nämlich, wie sich die Göttin Athene in einen Mann namens Mentor verwandelte, um Odysseus' Sohn Telemach bei der Suche nach seinem Vater zu helfen. Ein Mentor ist also ein guter Helfer und Freund - ein De-Mentor ist genau das Gegenteil davon! |
Demiguise |
"Disguise" ist das englische Wort für "Verkleidung, Maske". J. K. Rowling hat einfach die Vorsilbe ausgetauscht. Das französische "demi" (halb) plus das englische "guise" (Gestalt, Erscheinung) - das ergibt zusammen in eine "Halbgestalt". Klar, von diesen Tier ist kaum je auch nur die Hälfte zu sehen! Für die entscheidende Wende in Harry Potter and the Cursed Child gewinnt eine Geheimtinte mit Demiguise-Anteil eine ganz besondere Bedeutung ... |
Densaugeo |
Ein Zauber, um dem Gegenüber Hasenzähne zu verpassen, zusammengebastelt aus zwei lateinischen Wörtern: "dens" (Zahn) und "augeo" (ich vergrößere). |
Deprimo |
Fußboden-Verschwindibus. Wieder einmal ein lateinischer Zauberspruch: "Ich drücke nieder". |
Derrick |
Der fiese Derrick spielt in der Quidditch-Mannschaft von Slytherin. Kein Wunder, daß einem bei seinem Anblick bange werden kann: Sein Namensvetter Thomas Derrick war Anfang des 17. Jahrhunderts Henker im englischen Tyburn und wurde berühmt für eine Art Kran, den er bei Hinrichtungen verwendete. Einen Lastkran oder Galgen kann man deshalb auch heute noch "derrick" nennen. |
Dervish & Banges |
Dervish & Banges ist ein Laden ganz am Ortsrand von Hogsmeade, der magische Instrumente verkauft und repariert. Weiß der Kuckuck, was dieser Name damit zu tun hat. Derwische sind nämlich die berühmten muslimischen Mönche, die sich in kreisenden Tänzen ins Gebet vertiefen. Vielleicht kann ein kreiselnder Zauberer besonders gut an Sneakoscopes herumbasteln, weil die sich ja auch drehen. Aber Banges? Knallkörper (engl. "bang"=Knall)? Vielleicht sollte man die beiden Namen ja einfach mit "Drehen und Knallen" übersetzen - für das eher schlichte Gemüt wäre damit fast alles zum Thema Zauberei gesagt ... |
Descendo |
Damit man eine Leiter hochsteigen kann, muß sie erst einmal zu einem hinunterkommen - das läßt sich anscheinend schon mit etwas Anfänger-Latein bewerkstelligen: "descendo" - ich steige herab. |
Despard, Dragomir |
Ein wunderschön gewählter Tarnname, der bei näherem Hinsehen eigentlich mehr enthüllt als verschleiert: Der Vorname läßt an einen Drachen (italienisch "drago") denken. Eigentlich aber ist er slawischer Herkunft. "Dragomir" setzt sich aus den Elementen "Friede" (mir) und "lieb" (altslawisch "dragi") zusammen. Der Nachname bezieht sich auf Edward Marcus Despard (1751-1803), der - zunächst Oberster der britischen Royal Navy - auf vielfältige Weise in Konflikt mit dem Gesetz geriet. Ende 1802 beschuldigte man ihn (allerdings aufgrund recht dürftiger Indizien), an einer Verschwörung beteiligt zu sein, die u. a. anpeilte, den englischen König zu ermorden, den Londoner Tower und die Bank of England (!) zu übernehmen. |
Deverill, Barnabas |
Wie Loxias und einige andere magische Herren ist Mr. Deverill einer der Vorbesitzer des machtvollen Hollerholzstabes. Bei "Deverill" muß man eigentlich sofort an den großartigsten Schriftsteller englischer Zunge denken. Nein, nicht an J. K. Rowling. Auch nicht an Shakespeare. Sondern an den unübertroffen wunderbaren P. G. Wodehouse. In dessen Jeeves-&-Wooster-Büchern nämlich ist Deverill Hall der Wohnsitz einer äußerst unsympathischen Zeterzicke namens Daphne Winkworth, die obendrein eine gute Freundin von Bertie Woosters noch unleidlicherer Tante Agatha ist ... Wer möchte, kann in den Namen natürlich gleich auch noch den Teufel (devil) hineinlesen. Auch in Vivien Alcocks gruseligem Kinderbuch The Haunting of Cassie Palmer kommt ein geheimnisvoll-düsterer Herr Deverill vor, der nach seinem Tod solange keine Ruhe findet, bis die Hauptfigur Cassie einen von ihm vergrabenen Schatz ausfindig macht. |
Diagon Alley |
Um den Namen dieser Straße zu basteln, muß man einfach in das Wort "diagonal" (engl. diagonally) noch eine Allee (engl. "alley") hineinmogeln! Diagon Alley ist die Zauberergasse, die sozusagen quer zu unserer gewöhnlichen Muggel-Welt verläuft. Etwas ähnliches kommt heraus, wenn man den Straßennamen in "diagonal ley" zerlegt: "ley" oder "ley line" heißt im Englischen eine gedachte Grenzlinie, die wichtige Punkte einer Landschaft miteinander verbindet. Das Gegenstück zur Diagon Alley ist die finstere Knockturn Alley. In beiden Fällen meint das englische Wort "alley" übrigens tatsächlich eine schmale Straße oder Gasse, keine luftige, von Baumreihen gesäumte Allee. In der deutschen Ausgabe heißt die Diagon Alley "Winkelgasse" - längst keine so schöne Wortbastelei wie im Englischen, aber wahrscheinlich versteckt sich in diesem Begriff ein niederländischer "winkel" (=Geschäft, Laden) - passend für eine magische Einkaufsmeile. |
Diffindo |
Ein etwas destruktiver Zauberspruch: Harry benutzt ihn, um Cedric Diggorys Schultasche zerreißen zu lassen. "Diffindo" ist Latein und bedeutet "ich zerspalte". |
Diggle, Dedalus |
Dedalus Diggle ist ein rühriger kleiner Zauber, der seine Freude über das Ende von Voldemorts Schreckensherrschaft einfach nicht zurückhalten kann: Er läßt Sternschnuppen vom Himmel regnen! Später läuft er auch Harry über den Weg. Die Idee mit den Sternschnuppen ist doch klasse, oder? Sollte sie auch sein. Herrn Diggles Namensvetter Daidalos nämlich war in den Mythen des alten Griechenland ein genialer Erfinder, der unter anderem das berühmte Labyrinth von Kreta baute. Weil König Minos von Kreta ihm danach nicht erlaubte, die Insel wieder zu verlassen, baute er für sich und seinen Sohn Ikaros Flügel aus Wachs und Federn - nur kam Ikaros auf dem Heimweg leider der Sonne zu nahe, so daß das Wachs schmolz und er ins Meer stürzte. Gut, daß Dedalus Diggle nur Sterne, keine Menschen vom Himmel fallen läßt! Seinen Nachnamen könnte JK Rowling von James Diggle geklaut haben, einem Wissenschaftler, der sich vor allem mit der griechischen Literatur der Antike beschäftigt und als Professor an der Universität Cambridge lehrt. Richtig lustig wird's aber erst, wenn man auch ein bißchen an das englische "to tickle" denkt. Das bedeutet nämlich "kitzeln" ... Bekommst Du nicht auch Lust, ein paar Sternschnuppen vom Himmel zu kitzeln? |
Diggory, Amos & Cedric |
Cedric spielt für das Quidditch-Team von Hufflepuff und ist eigentlich ein ganz netter Junge. Wenn sein Vater Amos nur nicht so ehrgeizig wäre ... Anders als sein Namensvetter, der Prophet Amos, blendet er alles Negative aus, wenn es um seinen Sohn geht. Bei dem Nachnamen ist es übrigens kein Wunder, daß die Diggorys ganz in der Nähe der Weasleys wohnen: Diggory hat etwas mit "to dig" (graben, buddeln) zu tun, und das Haus der Weasleys heißt ja auch The Burrow: Höhle, Fuchsbau. |
Diggory, Delphini ("Delphi") |
Die geheimnisvolle Delphi Diggory macht sich gemeinsam mit Albus Potter und Scorpius Malfoy auf eine ganz besondere (und folgenschwere!) Reise. Das, was sie dabei insgeheim beschäftigt, lässt sich an ihrem Vornamen ablesen: Die griechische Stadt Delphi war in der Antike berühmt für ihr Orakel - also für Weissagungen über zukünftiges Geschehen, Prophezeiungen. Nach Delphi kam man, wenn man wissen wollte, was einem bevorstand, und wie man handeln sollte, um die Zukunft für sich zum Besten zu lenken. Oft genug waren die Orakelsprüche dabei aber so vieldeutig, dass sie sich auf mehrere Arten verstehen ließen!
Interessant und wichtig ist dabei der Ursprung des Orakels von Delphi: Die weissagende Priesterin dort heißt Pythia, nach dem Drachen (oder aber: der Schlange!) Python, die dort ursprünglich lebte und vom Gott Apoll getötet wurde. Ihre Weissagekraft ging auf die Pythia über. Hm. Woran denkt man wohl, wenn in Zusammenhang mit Harry Potter von einer riesigen Schlange die Rede ist? Ein wichtiger Hinweis auf Delphis wahre Identität! Und dazu gehört auch die Vollform ihres Vornamens: Delphini. Bei älteren Büchern begegnet einem manchmal die lateinische Formel "ad usum Delphini" - auf Deutsch: zum Gebrauch des Dauphins, des französischen Kronprinzen ("dauphin" ist zugleich das französische Wort für den Delphin, den der Kronprinz im Wappen trägt). Das ist gleich mehrfach wichtig für unsere Delphi: Erstens betrachtet auch sie sich als eine Art Kronprinzessin, als Nachfolgerin ihres Vaters. Zweitens springt sie mit Albus und Scorpius zusammen durch die Zeit wie ein Delphin. Und drittens versucht sie dabei das zu bewirken, was man auch mit den Büchern "ad usum Delphini" angestellt hat: Nämlich sie von all dem zu reinigen und befreien, was dem Kronprinzen nicht unter die Augen kommen sollte ... |
Dippet, Armando |
Professor Armando Dippet war Schuldirektor von Hogwarts, als Tom Riddle und Hagrid noch dort zur Schule gingen. Daß sich Voldemorts Schreckensherrschaft damals schon ankündigte, sieht man schon an Prof. Dippets Vornamen, der sich vom lateinischen "armare" (zum Kampf rüsten, bewaffnen) ableitet - "Armando" ist nämlich "Einer, der sich waffnen muß"! Sein Nachname dagegen ist ein Wortspiel mit der englischen Abkürzung "Dip Ed". Das bedeutet "Diploma in Education", also Diplom in Erziehungswissenschaften. Gut zu wissen, daß die Lehrer in Hogwarts pädagogisch qualifiziert sind. Wenn's da nur nicht diese gemeine zweite Bedeutung von "dippet" gäbe - im Slang, also der niedrigen Umgangssprache verwendet, bedeutet das nämlich auch "dumm, doof, blöd". |
Dobby |
Dobby heißt der nervöse kleine Hauself der Familie Malfoy. Er trägt den traditionellen Namen für einen verrückten alten Mann, einen Kobold oder Haus-Elf: abgeleitet vom Namen "Robin", der seinerseits eine Verkleinerungsform von "Robert" ist. |
Dodgy Dirk |
Das ist der Spitzname eines Muggels, der behauptet, er habe 1932 in Ilfracombe einen Drachen gesehen, der seine Luftmatratze angepiekst habe. Zum Glück ist ihm selber nichts passiert - wahrscheinlich wird er deswegen "Dodgy" gerufen, denn das englische Wort "dodge" bedeutet "ausweichen, auf die Seite springen". Glück gehabt, Dirk. |
Dismembers |
Zwar nur ein Versprecher von Onkel Vernon, aber im Hinblick auf die Kreaturen, die gemeint sind, sehr zutreffend: englisch "dismember" bedeutet "zerstückeln, verstümmeln". Das kann man sich in diesem Fall auch als negative Fassung von "remember" (erinnern) vorstellen. In jedem Fall unfreiwillig passend für die Dementors. Außerdem eine schöne Parallele zu den häufigen Versprechern Arthur Weasleys, die ebenfalls in mangelndem Wissen über die "andere" Welt - in diesem Fall die Welt der Muggles - wurzeln. (Siehe Escapators, Eclectic fire oder Kingsley Shacklebolts firelegs.) |
Dissendium |
Ein Zauberspruch, den Harry (wie so vieles andere) nicht im Unterricht lernt - sondern von der Marauder's Map, die ihn damit in den Geheimgang nach Hogsmeade lotst. Die Vorsilbe "dis-" meint immer ein Auseinanderstreben, ein Abweichen. In diesem Falle ist vermutlich das Abweichen von den offiziellen Weisungen der Lehrer und den Schulregeln gemeint. Anklingen könnte hier das lateinische "dissensio" (Meinungsverschiedenheit, Widerspruch). |
Doge, Elphias |
"Doge" war der Amtstitel des höchsten Politikers im alten Venedig seit 697, ab 1339 auch in Genua. Elphias von Rhodos hieß ein Städtebauer, den der Römer Vitruv in seinem Standardwerk De architectura erwähnt. Die apulische Stadt Salapia, die er erbaute, war dermaßen ungünstig in einem Sumpfgebiet gelegen, daß die Einwohner ständig krank wurden und ihre Stadt deshalb schließlich verlegten. |
Dolohov, Antonin |
Dolohov ist ein Anhänger Voldemorts. Nach dessen Sturz verriet Karkaroff ihn an die Untersuchungskommission - zu spät, weil Dolohov zu diesem Zeitpunkt schon in Haft saß. Seine Spezialität in Voldemorts Terror-Regime war es, Muggel und Gegner Voldemorts zu foltern (siehe Cruciatus). Ist in seinem Namen vielleicht das lateinische Wort für Schmerz, "dolor", versteckt? Gemeinsam mit Augustus Rookwood und Bellatrix Lestrange gelingt ihm später die Flucht aus dem Gefängnis Azkaban. |
Doxy |
Diese geflügelten kleinen Dinger wirken zwar wie Feen, aber vorsicht: sie können ziemlich fies zubeißen! Zu ihrem schlechten Ruf paßt ihr Name: Als "doxy" bezeichnet man im Englischen ein "leichtes Mädchen", eine Prostituierte mit üblem Ruf .... |
Doxycide |
Ebenso wie etwa beim Insektizid kommt die Endung -cide auch hier vom lateinischen "caedere" (töten). In Kombination mit den Doxies erinnert das an das Antibiotikum Doxycyklin - das heutzutage leider nicht mehr richtig effektiv eingesetzt werden kann, weil die damit behandelten Erreger inzwischen schon weitgehend resistent dagegen sind. |
Draco dormiens nunquam titillandus |
Latein: "Den schlafenden Drachen darf man niemals kitzeln!" Das ist das Motto von Hogwarts, das in allen Bänden (zumindest in der englischen Ausgabe) in dem kleinen Banner unter dem Wappen der Schule steht. Was es damit wohl auf sich haben mag? Hat der "Drache" etwas mit Harrys Kräften zu tun, die ihn mit Voldemort verbinden? "Draco" kann ja auch "Schlange" bedeuten, und beide beherrschen Parseltongue, die Schlangensprache. Ist es vielleicht die Slytherin-Schlange im Wappen, die schläft? Oder ist dies eine Anspielung auf Harrys fiesen Mitschüler Draco Malfoy? Werden die beiden vielleicht irgendwann einmal doch am selben Strang ziehen? Man wird sehen ... |
Drear |
Diese Insel vor der Nordspitze Schottlands wurde unortbar ("unplottable") gemacht, weil auf ihr die monströsen Quintapeds leben. Ein Blick auf eine Muggel-Karte von Schottland verrät uns: Vor dem Dunnet Head an der Nordspitze Schottlands liegen die Orkney-Inseln; westlich des Dunnet Head liegt in der kleinen Hafenstadt Thurso aber auch Schottlands größtes Atomkraftwerk - vielleicht ein Hinweis auf genetische Mutationen, die die Quintapeds hervorbrachten? |
Dugbog |
"dug" (gegraben) plus "bog" (Sumpf, Moor)? |
Dumbledore, Aberforth |
Schuldirektor Albus Dumbledore hat einen Bruder namens Aberforth, der offenbar nicht ganz so viel magisches Talent abgekriegt hat wie er: Aberforth hatte einmal ziemlichen Ärger, weil er eine Ziege mit einem ungehörigen Zauber belegt hatte. Da er wohl nicht lesen kann, regte er sich darüber aber nicht sonderlich auf, auch als die Geschichte in der Zeitung groß aufgebauscht wurde. Im Walisischen ist "aber" das Wort für "Mund" und "Mündung". Es gibt in Wales auch einen Ort, dessen Namen so ähnlich klingt, "Aberporth" - das hieße "Hafen an der Flußmündung". Das englische "forth" (hervor, hinaus) allerdings könnte darauf anspielen, daß der gute Aberforth sein loses Mundwerk nicht ganz unter Kontrolle hat. Oder habe ich einen Ortsnamen übersehen? Bei einer Lesung in Edinburgh am 15. August 2004 hat Rowling verraten, daß Aberforth Dumbledore der Barmann im Hog's Head ist, jener Kneipe in Hogsmeade, in der Dumbledore's Army ihre Gründungssitzung abhält. Kein Wunder, daß der mürrische Typ hinterm Tresen mit seinen langen grauen Haaren samt Bart Harry irgendwie seltsam vertraut vorkommt ... Außerdem ist in HP 5:16 auch nachzulesen, daß die Kneipe stark nach etwas stinkt, das Ziegen sein könnten - und da Aberforth ja bekanntlich mit einer Ziege herumexperimentiert hat ... |
Dumbledore, Albus Percival Wulfric Brian |
Albus Dumbledore ist der Schuldirektor von Hogwarts und einer der größten Zauberer aller Zeiten. Daß er unermüdlich gegen das Böse kämpft, verrät sein Vorname: "Albus" ist lateinisch und bedeutet "weiß, hell, leuchtend". Damit ist natürlich nicht nur sein beeindruckender weißer Bart gemeint! Nein, Dumbledore ist mehr: Er verkörpert die hellen, guten Mächte, die sich der schwarzen Magie Voldemorts widersetzen. Die Farbe weiß symbolisiert Reinheit, Weisheit und Güte. Außerdem schwingt in "Albus" auch noch das altehrwürdige "Albion" mit, ein alter, poetischer Name für England oder Großbritannien, den schon der Römer Plinius der Ältere benutzte. Eventuell hängt er ebenfalls mit dem lateinischen "albus" zusammen (wegen der weißen Klippen an der englischen Kanalküste), könnte aber auch keltische Wurzeln haben.
Albus Dumbledores Nachname ist ein etwas altmodisches englisches Wort für "Hummel" [RH]. Was eine Hummel mit Harrys Schuldirektor zu tun hat? Vielleicht summt und brummt Dumbledore ja gerne einmal ein Liedchen vor sich hin. Die gemütliche Hummel mit ihrem wuscheligen Pelz ist wohl eins der freundlichsten Insekten - aber sie kann auch zustechen und sich verteidigen, wenn sie angegriffen wird! Wenn allerdings Madam Maxime mit ihrem französischen Akzent seinen Namen ausspricht, wird daraus das Gegenteil - "Dumbly-dorr". Das ließe sich in etwa mit "Stumm-Mistkäfer" ("dumbly-dor") übersetzen. Es fällt außerdem auf, daß Dumbledores Name auf derselben Silbe wie der von Gryffindor endet. Das könnte dazu anregen, diese Endsilbe auch hier französisch zu verstehen und in seinem Namen die französischen Wörter "humble" (bescheiden) und "d'or" (aus Gold) zu vermuten. Dazu würde zumindest sein eigentümliches Haustier, der Phönix Fawkes, gut passen. Bei einer Lesung am 15. August 2004 hat Rowling übrigens verraten, daß auch Dumbledores Patronus ein Phönix ist. Seine übrigen Vornamen: Der heilige Wulfric lebte im 12. Jahrhundert in England (+1154). Führte als Priester zunächst ein ziemlich weltliches Leben und war mehr an Jagd und Vergnügungen interessiert als an geistlichen Dingen, bereute seinen Lebenswandel dann aber und zog sich als Eremit aus der Welt zurück. Galt als mit prophetischen Gaben ausgestattet. Ein "Wulfric de Croxton", der zur Zeit Edwards des Bekenners lebte, war der Sohn eines Sachsen namens Godric - ein Hinweis auf die Zugehörigkeit zum Haus Gryffindor? Besonders interessant finde ich aber den "Percival" - ist Dumbledore etwa ein Pate von Percy Weasley? Schon vor Erscheinen von Band 6 kursierten lange Gerüchte, daß Dumbledore in einem der nächsten Bände sterben werde. Eigentlich hätte die Chronologie der Bücher das widerlegen müssen. Wenn alles mit rechten Dingen zugeht, spielen Band 5 bis 7 in den Jahren 1995-1998. Im Jahr 2001 muß Albus Dumbledore aber noch die Vorworte zum Quidditch- und zum Tierkunde-Buch schreiben ... In der magischen Welt laufen die Uhren wohl ein wenig anders als in unserer. |
Dumbledore, Ariana |
Arianas Vorname enthält gleich mehrere Schichten von Anspielungen. Auf Italienisch sind die "Ariani" die Arier, also jene vor allem sprachhistorisch zu erschließende Nomadengruppen, die von den Nationalsozialisten als ideale "Heldenrasse" glorifiziert wurden. Passend zum Muggle-Zauberer-Konflikt, der auf Arianas Leben so schlimme Auswirkungen hat. Außerdem denkt man bei "Ariana" an eine Anhängerin des Arianismus: Darunter faßt man unterschiedliche Lehren zusammen, die die christliche Trinitätslehre ablehnen und deshalb von der katholischen Kirche als Häresien verurteilt wurden. Vor allem richtet sich die arianische Kritik dagegen, daß Gott Vater und Sohn zwei Personen, aber eines Wesens sein sollen. Die heftigen theologischen Streitigkeiten um dieses Problem spiegeln sich in den Auseinandersetzungen, die Arianas Leben prägen. Schließlich könnte der Vorname der unglücklichen jungen Frau aber auch eine latinisierte Fassung des griechischen Namens "Ariadne" sein - damit ergibt sich die Verbindung zu der Ariadnefigur der griechischen Mythologie. Anders als die kluge Tochter des kretischen Königs Minos, die mit ihrem Wollknäel Theseus half, das Labyrinth zu überwinden, ist unsere Ariana aber selbst hilflos verworren im Labyrinth ihrer eigenen Verwirrung und Angst ... |
DA |
Die DA - eine doppeldeutige Abkürzung, aufzulösen in Defence Association (Verteidigungsgemeinschaft) oder Dumbledore's Army (Dumbledores Armee) - dem eigentlichen Unterricht in DADA (Defence against the Dark Arts) in jedem Fall haushoch überlegen! |
Dung |
Siehe Mundungus Fletcher. |
Durmstrang |
Durmstrang ist neben Hogwarts und Beauxbatons eine der drei bedeutendsten Zauberschulen Europas. Keiner weiß genau, wo es liegt, weil es durch Zauber verborgen wird. Es scheint sich aber irgendwo weit im Norden zu befinden, wohl in Rußland; darauf deutet der Name des Direktors Igor Karkaroff hin. Durmstrang muß durchaus nicht in Bulgarien liegen, bloß weil dies das Heimatland von Karkaroffs berühmtem Schüler Viktor Krum ist. Denn Zauberschüler aus ganz Europa kommen nach Durmstrang, weil sie dort die schwarze Magie erlernen können. Auch ein gewisser Draco Malfoy hatte das eigentlich vor ... Eine Vermutung: Vielleicht könnte der Name "Durmstrang" durch Buchstabentausch aus dem deutschen Wort "Sturmdrang" entstanden sein. Das wäre eine Anspielung darauf, daß in der deutschen Geschichte böse Zauberer ihre Hand im Spiel hatten - siehe auch Grindelwald. Wer Unterricht in deutscher Literatur genossen hat, mag vielleicht auch an die "Sturm und Drang"-Bewegung im 18. Jahrhundert denken - aber was sollen Schiller, Klinger, Lenz und Konsorten mit einer slawischen Zaubererschule zu tun haben? Die Schüler von Durmstrang zeigen bisher weder literarische noch rebellische Ambitionen. Oder sollte Durmstrang eine Art Karlsschule sein, die einen Zauberer-Schiller hervorbringen wird? |
Duro |
Lateinisch für "ich härte". Verwandelt weiche Wandbehänge im Nu in harte Steinmauern. |
Dursley, Marge (Marjorie) |
Tante Marge ist die Schwester von Vernon Dursley und einer der fiesesten Menschen, die man sich vorstellen kann. Wie die Dursleys umturtelt sie ihren Liebling Dudley und mutmaßt nur Gemeinheiten über Harrys Eltern. Das widerspricht völlig ihrem Namen "Marjorie", einer Nebenform des Namens "Margarete", der von dem schönen griechisch-persischen Wort "margarítis" (Perle) abgeleitet ist. Naja, auch wenn die Dursleys sie für eine echte Perle der Familie halten: Bei ihr ist wahrscheinlich nur die scharfkantige Muschelschale übriggeblieben ... Die deutsche Übersetzung "Tante Magda" ist übrigens nicht ganz korrekt: Während "Marge" wie gesagt eine Kurzform von "Marjorie"="Margarete" ist, leitet sich "Magda" von "Magdalena" ab, ein Name der etwas völlig anderes bedeutet. Wie bei der biblischen Maria Magdalena gibt er nämlich ursprünglich an, daß seine Trägerin aus der Stadt Magdala stammt. |
Dursley, Vernon, Petunia & Dudley |
Dursley heißt eigentlich ein ganz hübsches Städchen in der Grafschaft Gloucestershire, ungefähr 170km westlich von London. Im Namen von Harrys fiesen, spießigen Verwandten steckt aber natürlich noch mehr! Dursley könnte etwas mit dem englischen "duress" (Zwang, Nötigung, Freiheitsberaubung!) zu tun haben - kein Wunder also, daß Harry regelmäßig in seinem Kämmerchen eingesperrt wird. Auch die Vornamen der Dursleys sprechen fast schon für sich selbst: Dudley kommt vom engl. "dud" (Niete, Versager, falscher Fuffziger); die Petunie (lateinisch Petunia) ist ein Nachschattengewächs mit vielen trichterförmigen, großen Blüten, die das Blattwerk der Pflanze fast vollständig verdecken. Die Ranken der hängenden Arten können sehr lang werden, so daß die schwachen Stengelchen die großen Blüten kaum tragen können. Auch Mrs. Dursley trägt ja ihren Kopf auf langem Hals und streckt ihn gern mal über den Gartenzaun, wie die Petunie ihren über das Balkonkistchen. Tante Petunia scheint allerdings noch einige Geheimnisse zu haben und der magischen Welt näherzustehen, als man bisher vermuten konnte. Auf einer Lesung beim Kinderliteraturfestival in Edinburgh (15. August 2004) sagte J. K. Rowling, Petunia sei kein Squib, sondern ein Muggel, aber ... Was genau dieses "aber" nun bedeuten soll, müssen wir abwarten. "You might have got the impression that there is a little bit more to Aunt Petunia than meets the eye, and you will find out what it is. She is not a squib, although that is a very good guess." |
Eclectic fire |
Von "eklektischem" statt von elektrischem Feuer schwärmt Arthur Weasley, als er in den Kamin der Dursleys purzelt und dabei deren Plastik-Feuer mit künstlicher Beleuchtung kennenlernt. Natürlich hat er wenig Ahnung von Elektrizität, die in der Welt der Zauberer völlig überflüssig ist. Daß er ausgerechnet dieses Wort wählt, ist allerdings bezeichnend für sein eigenes Wesen: "Eklektizismus" nennt man nämlich eine Denkweise, bei der man seine Argumente einfach aus den Philosophien von allen möglichen anderen Leuten zusammenbastelt. Und so etwas Ähnlichens macht ja auch Arthur Weasley: Er nimmt sich die lustigsten Sachen aus der Muggel-Welt und baut sie in die Welt der Zauberer ein ... [RH]. Übrigens muß Hermione im dritten Band einmal einen Aufsatz in Muggelkunde schreiben: "Warum Muggels Elektrizität brauchen" ... |
Emancipare |
Dieser Befreiungzauber ist der Gegenzauber zum Fesselspruch Brachiabindo. Er geht zurück auf das lateinische Verbum "emancipare", das sich aus drei anderen Wörtern zusammensetzt: "e" (aus), "manus" (Hand) und "capere" (nehmen). Wer sich emanzipiert, wird also wortwörtlich aus der Hand (seines Besitzers) genommen - er erlangt die Freiheit, wie ein Sklave, der aus dem Eigentum seines Herren entlassen wird. Emanzipation bedeutet, dass man Rechte und Freiheiten erhät, die man bis dahin nicht hatte - und die Bewegungsfreiheit gehört auch in der Welt der Zauberer unbedingt dazu! |
Enervate |
Einerseits scheint dies der Gegenzauber zum lähmenden Stupefy zu sein; andererseits klingt dieser Spruch ganz und gar nicht belebend, wenn wirklich das lateinische "enervare" (entnerven, schwächen) darinsteckt. Vielleicht handelt es sich um eine Kombination von beiden Wirkungen? Da Dumbledore den Zauber gegen den falschen Moody einsetzt, ist das durchaus vorstellbar. Oder das Ganze ist so gemeint, daß "Enervate" die Wirkung des "Stupefy" schwächen soll? |
Engorgio |
Mit diesem Zauberspruch kann man einen kleinen Gegenstand sehr schnell wachsen lassen: Mad-Eye Moody vergrößert damit eine Spinne, an der er die Auswirkungen des Cruciatus-Fluchs demonstriert. Ausnahmsweise braucht man kein Latein, sondern nur Englisch, um den Spruch zu verstehen: Eine Mischung aus "to enlarge" (vergrößern) und "gorgeous" (prächtig, großartig). Der Gegenzauber heißt Reducio. |
Episkey |
Klingt für den Unwissenden nach einem epischen Schlüssel (englisch "epic key"). Die Eingeweihten kichern sich ins Fäustchen. Nein, mit neuenglischen Schlüsseln hat dieser Heilungszauber nichts zu tun. Vielmehr buchstabiert er Zeichen für Zeichen den Anfang eines altgriechischen Wortes nach: "he episkeue" (die Ausbesserung, Wiederherstellung). Moment mal, rufst Du: Wieso "episkeu..."? Da steht doch "Episkey"! Stimmt. Im Griechischen steht da auch tatsächlich der Buchstabe Ypsilon. Nur wird der in Kombination mit voranstehendem "e" ausgesprochen wie unser "eu" (also als "oi")! Also: Eine Spielerei mit der englischen Transkription eines griechischen Wortanfangs. |
Erecto |
Warum sich lange mit Hammer und Heringen mühen, wenn der Zeltaufbau mit ein wenig Magie so viel eleganter vonstatten geht? Das lateinische "erectus" bedeutet "aufrecht stehend, gerade". |
Erised |
Als Harry den Tarnumhang seines Vaters ausprobiert, entdeckt er zufällig den geheimnisvollen Mirror of Erised (Spiegel Nerhegeb), in dem er das erblickt, was er sich am sehnlichsten wünscht: seine Eltern, seine Familie. Der Name des Spiegels und die Inschrift, die auf dem Rahmen eingeschnitzt ist, verraten sein Geheimnis. Dort steht: "Erised stra ehru oyt ube cafru oyt on wohsi." Völliger Quatsch, reiner Buchstabensalat? Keineswegs. Da die Schrift auf einem Spiegel steht, muß man die Buchstaben eben in spiegelverkehrter Reihenfolge betrachten. Wenn man den Satz rückwärts liest und die Wortabstände ein bißchen anders setzt, wird daraus: "I show not your face but your heart's desire" - "Ich zeige nicht dein Gesicht, sondern das, wonach dein Herz sich sehnt" ... Weil der Name des Spiegels ein umgedrehtes englisches Wort ist, heißt der Spiegel in der deutschen Übersetzung eines bißchen anders. Denn der Übersetzer hat statt des englischen Worts "desire" das deutsche Wort "Begehren" umgekrempelt. |
Erkling |
Ein bösartiges Wesen aus dem Schwarzwald, das kleine Kinder zu sich lockt und verspeist - ha! Da lachen ja die Hühner! "Erkling"? Dreh einfach zwei Buchstaben um, und du weißt, wer sich hinter diesem Namen versteckt: der "Erlking", also der Erlkönig aus Goethes berühmter Ballade. Abgeleitet wohl ursprünglich vom dänischen "ellekonge" (Elfenkönig). |
Erumpent |
Von lat. "erumpere" (hervorbrechen lassen, herauswerfen) bzw. engl. "erumpent". Dafür, daß sich diese Viecher mit ihrem Sekret sogar gegenseitig explodieren lassen, eher noch eine Untertreibung. |
Escapators |
Als Harry von der Londoner U-Bahn erzählt, findet Rons Vater dieses Muggel-Transportmittel natürlich ungeheuer spannend. Ganz besonders interessieren ihn die Rolltreppen, doch weil er sich in der Muggelwelt nicht so ganz richtig auskennt, macht er aus den "escalators" aus Versehen "escapators". Also eine Mischung aus Rolltreppe und Fluchtweg - "Rollflüchter" sozusagen. Denn "escape" bedeutet "fliehen, entkommen"! Aber liegt Mr Weasley damit eigentlich so falsch? Die Muggels benutzen doch Rolltreppen genau deshalb, weil sie aus den stickigen Tunnelröhren der U-Bahn "entkommen" möchten". Also ist diese Wortschöpfung eigentlich mal wieder ein kleiner Geniestreich (engl. "escapade") von Mr Weasley - genau wie das wunderschöne Wort "ekletisches Feuer" ... |
Evanesco |
Ein Verschwindibus-Zauber, logisch. Denn genau das bedeutet der lateinische Begriff "evanesco": "Ich verschwinde, gehe verloren". Sei es, um geheime Pergamentrollen in Sicherheit zu bringen (wie Bill Weasley es tut), sei es, um Harrys Zaubertrank zu beseitigen (so Snape). Wahrscheinlich bildet Aparecium den Gegenzauber zu Evanesco. |
Expecto Patronum |
Dies ist ein Zauber für äußerste Notsituationen. Man beschwört damit einen Patronus, eine Art Schutzgeist. Der Spruch ist ausnahmsweise einmal wirklich reines Latein und heißt ganz einfach "ich erwarte meinen Beschützer". |
Expelliarmus |
Mit diesem Zauber entwaffnet man seinen Gegner, man schlägt ihm also magisch den Zauberstab aus der Hand. Das Zauberwort "Expelliarmus" sieht aus wie eine Form des lateinischen Verbums "expellere" (wegstoßen). Aber "laßt uns wegstoßen" hieße auf Latein eigentlich "expellamus", ohne "I" und "R"! Wir haben es also wieder mit einer Wortverschmelzung zu tun, denn in "Expelliarmus" haben sich noch die lateinischen Worte "arma" (Waffen) und "armus" (Oberarm) eingeschlichen. |
Expulso |
Mit Latein kann man Tische explodieren lassen und Festgesellschaften sprengen: "Ich vertreibe." Ein ziemlich brutaler Zauber. |