eule

Harry-Potter-Kiste: K–O


Bitte keinen meiner Texte auf andere Webseiten kopieren
oder zu kommerziellen Zwecken nutzen!
Vervielfältigung nur mit deutlichem Verweis auf www.eulenfeder.de!


K

Kappa
HP 3:8

Nicht nur in Professor Lupins Zauberklasse, auch in Japan weiß jedes Kind, daß Kappas Wasser-Monster sind. Sie leben in Bächen und Flüssen und sehen halb wie ein Mensch, halb wie eine Schildkröte (oder ein Frosch) aus. Ein Kappa ist ungefähr so groß wie ein Kind und hat eine schüsselförmige Aushöhlung auf seinem Kopf. Diese Schüssel muß immer mit Wasser gefüllt werden, sonst schwinden die übernatürlichen Kräfte des Kappa. (Darum sollte man sich höflich verneigen, wenn man einem Kappa begegnet. Weil er die Verneigung wahrscheinlich erwidert, ist man vor ihm sicher ...).

Karkaroff, Igor
HP 4

Karkaroff ist Schuldirektor von Durmstrang, hat aber eine finstere Vergangenheit als Anhänger Voldemorts. Obwohl sein Name eher slawisch-russisch klingt, versteckt sich darin das lateinische "carcer", das sowohl "Gefängnis" als auch "Schurke" bedeuten kann. Oder heißt er so, weil die Erinnerung an Voldemort so schwer auf ihm lastet? "Cark" oder "kark" bedeutet nämlich "Last, Bürde" [RH].

Karkus
HP 5:20

Anführer einer Riesensippe. Wird von Golgomath getötet. Englisch ausgesprochen ("karkes") ähnelt sein Name wohl nicht zufällig dem Wort "carcass" oder "carcase" (Kadaver, Leiche). Passend, da Karkus ja auch schnell als Kadaver endet.
In der Eifel, nahe Eiserfey, gibt's außerdem die Kakushöhle (richtig gelesen: Kakus, ohne r!), so benannt nach dem Riesen Kakus, der angeblich dereinst dort gehaust haben soll. Vielleicht ein entfernter deutscher Vetter unseres Karkus? Tatsächlich fanden sich in dieser Höhle Spuren von Urmenschen, die schon vor Tausenden von Jahren hier lebten. Merke: Riesen sind auch nur Menschen.

Kelpie
HP 2:7

Gilderoy Lockhart wird als absoluter magischer Versager mit Kelpies natürlich nicht fertig. Im schottischen Volksglauben ist der Kelpie ein hinterlistiges Ungeheuer, das in den Lochs, den tiefen Seen des schottischen Hochlands lebt. Es hat einen Pferdekopf, den Oberkörper eines Mannes und den Hinterleib eines Pferdes. Der Kelpie tut so, als sei er ein harmloses Pferd. Damit bringt er Menschen dazu, auf seinen Rücken zu steigen und ihn zu reiten. Wenn der Mensch dann aber erst einmal oben sitzt, schwimmt der Kelpie mit ihm weit hinaus auf den See und läßt ihn erst dort wieder absteigen. Meistens sind die unglücklichen Reiter leider Nichtschwimmer ...

Kettleburn, Silvanus
HP 3:5, Beedle

Professor Kettleburn war Hagrids Vorgänger als Lehrer für Pflege magischer Kreaturen. Snape hat ihn bestimmt niemals in sein Labor gelassen, denn sein Nachname setzt sich zusammen aus "Kessel" und "verbrennen". Sein Vorname "Silvanus" deutet an, daß die Geschöpfe des Waldes (Lateinisch 'silva') sein eigentliche Metier sind.

Knarl
Phantastic Beasts

Wahrscheinlich sieht ein Knarl ziemlich knubbelig aus, so daß man ihn leicht mit einem Igel verwechseln könnte: "knurl" ist ein englisches Wort für "Knoten, Buckel" und "gnarled" bedeutet "knorrig". Anders als ein Igel reagiert er aber gar nicht freundlich, wenn Du ihm Futter anbietest, sondern wittert eine Falle und verwüstet Dir den ganzen Garten. Er scheint einfach chronisch schlechte Laune zu haben - auch das liegt schon in seinem Namen. "Gnarled" heiß nämlich auch "mürrisch" ...

Kneazle
Phantastic Beasts

Teils Katze, teils Löwe, so beschreibt Newt Scamander in seinem Tierbuch den Kneazle. Da liegt es nahe, auch seinen Namen aus den entsprechenden englischen Wörtern zusammenzupuzzeln: "cat" plus "lion" - aber wo bekommt man den Mittelteil her? Ob sich im Kneazle auch noch ein Wiesel (engl. "weasel") versteckt? Zur Hälfte Kneazle ist jedenfalls Hermiones Katze Crookshanks.

Goodwin Kneen
Quidditch

Zauberer Kneen aus Yorkshire schildert in einem Brief an seinen norwegischen Cousin ein Quidditch-Spiel. Den englischen Namen "Goodwin" gibt es wirklich - abgeleitet vom altenglischen "Godwine" (guter Freund). Aber wenn mich nicht alles täuscht, verstecken sich in seinem Namen auch die Wort "good-winning" - "gut-gewinnend".

The Knight Bus
HP 3

Auf Englisch wird das Wort "night" (Nacht) genauso ausgesprochen wie das Wort "knight" - und das kann einerseits einen Ritter meinen, andererseits den Springer beim Schachspiel. Und das trifft's genau: In erster Linie fährt der Knight Bus nämlich nicht, sondern 'hüpft' kreuz und quer über die Britischen Inseln - ganz so wie ein Springer über's Schachbrett. Und ist gleichzeitig eben ein Nachtbus, der verirrte Zauberer aufsammelt. Um ihr Wohl bemüht sind Fahrer Ernie Prang und Schaffner Stan Shunpike.

Knockturn Alley
HP 2:4

Knockturn Alley ist das finstere Gegenstück zur fröhlichen Diagon Alley, denn hier treiben sich düstere Gestalten wie Draco Malfoy herum, und es gibt nur verfluchte Gegenstände oder Hilfsmittel für schwarze Magie zu kaufen. Rein äußerlich setzt sich der Straßenname aus "knock" (schlagen, klopfen) und "turn" (wenden) zusammen, was nicht viel Sinn ergibt; weil das K in "knock" aber nicht ausgesprochen wird, klingt das Ganze wie "Nocturn Alley". Das heißt: Um den Namen dieser Straße zu basteln, muß man einfach in das Wort "nächtlich" (engl. nocturnally) noch eine Allee (engl. "alley") hineinmogeln! Finsterer Name, finstere Gasse - paßt prima zusammen ....

Knut
 

Wenn die kleinste Geldmünze in der Welt der Zauberer reden könnte, würde sie sich vermutlich ziemlich viel einbilden: Seit einem Schlager aus den 1920er Jahren ist "knut" eine andere Schreibweise für "nut". Und das ist wiederum ein Slangausdruck für "dude": das ist ein Dandy, ein Geck, ein aufgeblasener, eingebildeter Knülch und Spinner. Siehe auch Galleon und Sickle.

Kreacher
HP 5

Der schrullige, verbitterte alte Hauself der Familie Black. Sein Name dürfte einfach eine verrätselte Schreibung für das englische Wort "creature" (Kreatur, Geschöpf) sein.

Krum, Viktor
HP 4

Der Sucher der bulgarischen Quidditch-Mannschaft ist wirklich zum "Sieger" geboren, denn genau das bedeutet sein Vorname auf Latein. Und was den Familiennamen betrifft: Krum war von 803 bis 814 n. Chr. Khan (Herrscher) über die Bulgaren. Er muß ein fähiger Anführer und Krieger gewesen sein, denn er schüttelte die Oberherrschaft der Awaren ab, erweiterte sein Herrschaftsgebiet und bedrohte sogar mehrfach das mächtige Byzanz! Ein richtiger Kämpfer auf dem Besenstiel ist auch unser Quidditch-Star, der den Namen seines großen Landsmannes trägt ...

Kwikspell
HP 2:8

Kwikspell ist ein Zauber-Fernkurs, mit dem unfähige und unbegabte Zauberer angeblich ihre magischen Fähigkeiten aufpolieren können. Hausmeister Argus Filch zum Beispiel. Wer's glaubt ... Der Name des Kurses setzt sich zusammen aus den englischen Wörtern "quick" (schnell) und "spell" (Zauberspruch). Außerdem spielt "Kwikspell" auf die englische Supermarktkette "Kwiksave" (Schnell-Spar) an, die in etwa unserem Penny-Markt oder Plus entspricht. Kwikspell ist offenbar auch so ein Billig-Produkt für die Massen ...

L

Zurück zum Seitenanfang

Little Hangleton
HP 4:1

So heißt das Städtchen, in dem früher die Großeltern von Tom Riddle alias Voldemort lebten. Jetzt nutzt der böse Schwarzmagier die alte Riddle-Villa als Versteck, um neue finstere Pläne zu schmieden. Kein Wunder, daß einem auch der Name des Ortes nicht geheuer vorkommt, denn da steckt das Wort "hang" (hängen) mit drin! Passend dazu heißt auch die Dorfkneipe "The Hanged Man", also "Der Gehenkte" ... Unheimlich, oder?

The Leaky Cauldron
 

Die Kneipe "The Leaky Cauldron" liegt am Eingang der Diagon Alley und ist einer der zentralen Treffpunkte der britischen Zaubererwelt. Der deutsche Name "Der tropfende Kessel" verrät aber noch nicht alles, auch wenn hier sicher manch leckeres Getränk aus den Kesseln des Wirts tropft. "Leaky" bedeutet nämlich eigentlich "leck, undicht" - und damit ist nicht nur das Geschirr gemeint! Von einem Leck oder einer undichten Stelle sprechen wir ja auch, wenn jemand geheime Informationen an andere Leute weitergibt, die davon eigentlich gar nichts wissen dürfen. "The Leaky Cauldron" ist also auch Umschlagplatz für Gerüchte, Geheimnisse und Schwatz aus der gesamten britischen Zaubererwelt.

Legilimency
Legilimens

HP 5:24,26,31,37

Die magische Kunst, Gefühle und Erinnerungen aus dem Kopf eines anderen zu fischen. Snape betont zwar ausdrücklich, daß man nicht vom "Gedankenlesen" sprechen sollte, weil sich der Geist eines Menschen nicht lesen läßt wie ein Buch; die sprachlichen Wurzeln dieses Zaubers weisen aber dennoch in diese Richtung. Nämlich die lateinischen Wörter "legere" (lesen; sammeln, belauschen, stehlen) und "mens" (Geist, Verstand, Seele). Vielleicht hat sich auch noch die Schwelle oder Grenze (lateinisch "limen") darin versteckt, die man überschreitet, wenn man in den Kopf eines anderen eindringt. Die Gegenkunst zur Legilimency ist die Occlumency.

Leprechaun
HP 4:8,28,37

Bei der Quidditch-Weltmeisterschaft sind die fliegenden Leprechauns die Maskottchen der irischen Nationalmannschaft. Von ihnen erhält Ludo Bagman Falschgold, das er den Weasley-Zwillingen andreht. In der irischen Mythologie sind die Leprechauns kleine Männer, die verborgen in der Einsamkeit einem Handwerk (oft als Schuhmacher) nachgehen und einen Goldschatz hüten. Wenn sie von Menschen aufgestöbert werden, versuchen sie, ihre Entdecker um das gefundene Gold zu betrügen.

Lestrange, Bellatrix
HP 5

Siehe Black, Bellatrix. Verheiratet mit Rodolphus Lestrange, Schwägerin von Rabastan Lestrange und Cousine von Sirius Black.

Lestrange, Rabastan
HP (4:27,33) / 5:35

Bruder von Rodolphus Lestrange und wie dieser ein Anhänger Voldemorts. Sein Vorname läßt darauf schließen, daß er sich mit seine Schwägerin Bellatrix Black besonders gut versteht: Stellt man das "b" und das "st" von "Rabastan" um, erhält man "Rastaban" - und dies ist einer jener Sternennamen, die auch im großen Geschlecht der Blacks so beliebt sind. Rastaban ist der volkstümliche Name des Sterns Beta Draconis, also des zweithellsten Stern im Sternbild des Drachen, den man am nördlichen Sternhimmel zwischen Großem und Kleinem Bären findet. Sein Kopf ist drohend dem benachbarten Sternbild Hercules zugewandt. Drache? Das klingelt's doch gleich, heißt Bellatrix' Neffe doch nicht zufällig Draco Malfoy. Aus dem Arabischen übersetzt bedeutet Rastaban soviel wie "Kopf der Schlange". Schlange - Slytherin - Dark Mark - Voldemort: Ganz klar, in welches Lager Rabastan gehört! Wenigstens ein Trost bleibt den "Guten": Der Sternenname Rastaban ähnelt sehr dem des Zauberergefängnisses Azkaban - und da gehört so ein Bösewicht ja wohl auch hin ...

Lestrange, Rodolphus
HP (4:27,33) / 5:35

Ehemann von Bellatrix Black, überzeugter Death Eater, der mit seiner Frau und seinem Bruder Rabastan lange im Gefängnis von Azkaban eingekerkert war, bevor Voldemort ihn befreien ließ. Sein Vorname hat germanische Wurzeln und verweist ebenso auf seine Brutalität wie seinen vermutlich großen Ehrgeiz: Ruhm (hruod) und Wolf verstecken sich darin.
Der Nachname klingt dagegen eher romanisch: In "Lestrange" verbirgt sich das französische "étrange" (fremd, fremdartig, seltsam), das sich vom Lateinischen "extraneus" (der äußere; auswärtig, fremd) herleitet. Nicht nur seinem Namensklang, auch seiner Lebensgeschichte nach könnte Rodolphus etwas mit dem Briten Sir Roger L'Estrange (1616-1704) zu tun haben. Er gilt als einer der ersten englischen Journalisten und war überzeugter Royalist. Während des Bürgerkrieges wurde er 1644 gefangengenommen, als er für König Charles I. einen Geheimauftrag ausführte, wurde deshalb zum Tode verurteilt und landete als Verschwörer im Gefängnis. Erst nach vier Jahren konnte er entkommen und schrieb in den Niederlanden etliche Kampfschriften gegen das Regime Cromwells. Als Charles II. als neuer König an die Macht kam, wurden L'Estranges treue Dienste belohnt: Als Zensor erhielt er die Befugnis, die Presse zu kontrollieren und mißliebige Publikationen zu beschlagnamen. Seine Zensur war für ihre Strenge berüchtigt, doch er handelte deswegen noch lange nicht als bloßer Befehlsempfänger des Hofes. Nebenbei hatte er auch noch Zeit, etliche Texte antiker und neuerer Autoren ins Englische zu übersetzen. Die Glorious Revolution kostete ihn sein Amt; bis zu seinem Tod lebte er zurückgezogen. (Nicht, daß ich die englischen Könige mit Voldemort gleichsetzen wollte, aber interessant ist das schon ...)

Lethifold
Phantastic Beasts

"Lethal" (tödlich) plus "fold" (Falte, falten, Schoß)? Und noch dazu "lethiferous" (todbringend)? Das ergibt einen "Todesfältler" ...

Levicorpus
HP 6:12
HP CC: II,13

Läßt schweben. Lateinisch "levis" (leicht), bzw. "levare" (leichter machen) und "corpus" (Körper).

Liberacorpus
HP 6:12

Befreit (lateinisch "liberare") den Körper wieder von erleichternden/belastenden Zaubern.

The Lightning-Struck Tower
HP 6:27

Eines der finstersten Kapitel des Buches (obwohl mir The Cave noch schlimmere Schauer den Rücken hinunterjagte). Aber äußerst interessant betitelt: Die Überschrift spielt auf die Turmkarte im Tarotspiel an, jenem Kartenspiel, das ab dem 15. Jahrhundert in Europa begegnet und nachgewiesenermaßen spätestens seit dem 18. Jahrhundert zu esoterischen Zwecken, also zum Wahrsagen eingesetzt wird. Die Turmkarte zählt darin zu den sogenannten "Großen Arkana" und wird als Hinweis auf Katastrophen, schwerwiegende Veränderungen und drastische Umbrüche, Unruhe und schwere Zeiten gedeutet. Dargestellt ist auf der Karte ein Turm, der nach einem Blitzschlag einstürzt.
Paul Maar, den Du vielleicht als Vater des "Sams" kennst, hat ein ganz wunderbares, kluges und spannendes Sachbuch über Türme geschrieben. Titel: Türme! Wer mehr wissen will, schlägt am besten dort nach.

Dai Llewellyn
Quidditch

Dai war der berühmteste Spieler der Caerphilly Catapults, bis er im Urlaubs auf Mykonos von einer Chimäre gefressen wurde. "Dai" ist die walisische Abkürzung des hebräischen Namens David, der "der Geliebte" bedeutet - der heilige David ist der Schutzheilige von Wales. Und der alte walisische Name Llewelyn leitet sich entweder von "llew" (Löwe) ab oder vom keltischen "Lugobelinus"; das wiederum setzt sich zusammen aus "Lug" und "Belenus", zwei Götternamen. In jedem Fall hatte Dai einen Namen, der gut zu einer berühmten Persönlichkeit paßt!
Da die Chimäre ihn nicht nur angeknabbert, sondern gleich komplett verputzt hat, zeugt es schon von äußerst schwarzem britischem Magier-Humor, ausgerechnet die Abteilung für schwere Bißverletzungen im St. Mungo Hospital nach ihm zu benennen.

Lochrin Guthrie
Quidditch

Dieser schottische Zauberer beklagte sich im Jahre 1107 über splittrige Besenstiele. Beim Nachnamen "Guthrie" denkt man wahrscheinlich zuerst an den berühmten Folksänger Woody Guthrie (1912-1967). Wahrscheinlicher aber ist ein Bezug auf Andrew James "Jimmy" Guthrie (1897-1937), einen schottischen Motorrad-Meister. Wie die Zauberer war auch er auf seinem Renngerät ziemlich flott unterwegs ...

Lockhart, Gilderoy
HP 2 / 4:20 / 5:23

Wenn wir den eitelsten Zauberer aller Zeiten wählen müßten, käme Lockhart bestimmt auf den ersten Platz! Auf sein Aussehen bildet er sich mindestens genausoviel ein wie auf seine Heldentaten, die er in vielen Büchern beschreibt. Das meiste davon ist allerdings erstunken und erlogen. Daß er seinen Ruf gerne ein bißchen aufpoliert und dabei mogelt, verrät schon sein Vorname: Der besteht aus dem englischen "to gilde" (vergolden, verschönern, ausschmücken) und dem französischen "roi" (König). Paßt das nicht genau auf Lockhart, der sich sich am liebsten zum König aller Zauberer krönen würde? Übrigens gab es in Wirklichkeit mal einen schottischen Räuber namens Gilderoy. Auch unser Magier Gilderoy ist ja eigentlich ein Räuber, weil er anderen Zauberern ihre Taten und Geschichten klaut!
Und: Stammt er vielleicht aus Australien? Lockhart heißt nämlich ein kleiner australischer Ort in New South Wales, in der Nähe von Wagga Wagga. Tatsächlich stellt Lockhart seinen Schülern einmal die Hausaufgabe, ein Gedicht über seinen Kampf gegen den Werwolf von Wagga Wagga zu schreiben ... Wenn man ganz böse sein will, kann man Lockharts Nachnamen aber auch noch anders deuten - als "Lockenhirsch" (engl. "lock" plus "hart")!

Locomotor
HP 5:3,26

Lateinisch "locus" (Ort, Platz, Stelle) und "movere" (bewegen - "motor" hieße "Beweger"). Vgl. den Spruch Locomotor Mortis aus Band 1.

Locomotor Mortis
HP 1:13

Draco Malfoy lähmt den armen Neville, indem er diesen Beinklammer-Zauber auf ihn losläßt. Wörtlich aus dem Lateinschen übersetzt hieße der Spruch ungefähr "Vom-Ort-Beweger des Todes" - "locus" ist der Ort, "motor" ist etwas, das sich bewegt, und "mors" ist der Tod. Gemeint ist, daß durch diesen Zauber jede Bewegung abstirbt und zum Stillstand kommt. Wer medizinische Kenntnisse hat, denkt hier vielleicht auch an "rigor mortis", die Leichenstarre. Zum Glück ist dieser Zauberspruch nicht wirklich lebensgefährlich!

Longbottom, Augusta
HP 6:3

Nevilles Omi. Das lateinische "augusta" bedeutet soviel wie "erhaben, ehrwürdig, heilig" und war seit Kaiser Augustus auch ein Titel der weiblichen Mitglieder des Kaiserhauses.

Longbottom, Neville
 

Neville ist ein ziemlich ungeschickter und schusseliger Mitschüler von Harry, der nicht besonders gut zaubern kann. Professor Snape hat es deshalb besonders auf ihn abgesehen. Nevilles lange Leitung versteckt sich schon ein bißchen in seinem Nachnamen - "Longbottom" bedeutet wörtlich übersetzt "langer Boden, langer Grund". Nevilles Nachname könnte aber auch eine Anspielung auf Tolkiens The Lord of the Rings sein: Dort ist Longbottom (deutsch: Langgrund) der Name eines Ortes im Südviertel des Auenlandes. Von hier stammt das berühmte Pfeifenkraut der Hobbits. Außerdem muß man Neville verstehen: Er lebt bei seiner Großmutter, weil seine Eltern von Crouch Junior und seinen Kumpanen bis in den Wahnsinn gequält worden sind. Nevilles Vater Frank war nämlich ein Auror, der angeblich Voldemorts Aufenthaltsort kannte. Vielleicht hat der Verlust seiner Eltern ja auch Nevilles magische Kräfte beeinflußt? Vielleicht steckt ja mehr in ihm, als wir vermuten? Denn wenn man das französische Wort "neuville" (Neustadt), von dem sich Nevilles Vorname ableitet, wörtlich ins Englische übersetzt, kommt dabei New-town heraus [RH]. New-town, Newton - Isaac Newton war ja einer der berühmtesten und klügsten Wissenschaftler aller Zeiten ... In HP5 erfahren wir am Ende jedenfalls äußerst aufschlußreiche Dinge über Neville. Rennen wir vielleicht die ganze Zeit dem falschen Helden hinterher? Ist Neville Harrys Doppelgänger? Fortsetzung folgt!

Lovegood
HP 4

Die Lovegoods sind eine Zaubererfamilie, die ganz in der Nähe der Weasleys wohnt. Wenn sie so sympatisch sind wie ihr Name, passen sie dort auch gut hin. Dann lieben ("love") sie nämlich das Gute ("good").

Lovegood, Luna
HP 5

Luna - lateinisch für "Mond" - der Spitzname "Loony" wird in Band drei passenderweise von Peeves auch Lupin verpaßt ... (Abkürzung von "lunatic": mondsüchtig, verrückt)
Lovegood - wörtlich "Liebegut".

Lovegood, Xenophilius
HP 7:8, 20

"Xénos" ist das altgriechische Wort für "Fremder", und "philía" bedeutet in ebendieser Sprache "Freundschaft, Zuneigung, Liebe". Letzteres bekräftigt ja auch sein Nachname, "Liebegut". Also ein Herr mit Faible für Fremde, oder zumindest für Verschrobenes, Seltsames und nicht ganz Alltägliches.

Loxias
HP 7:21

Einer der grausam-unglückseligen Vorbesitzer des Hollerholzstabes. Eigentlich war "Loxías" ein Beiname des antiken Gottes Apoll, um ihn insbesondere als Orakelgeber zu kennzeichnen. Mein Griechischwörterbuch übersetzt den Namen als "der Leuchtende"; das ähnlich klingende Adjektiv "loxós" bezeichnet allerdings genau das Gegenteil, nämlich dunkle, unverständliche und mehrdeutige Orakelsprüche.

Lumos
 

Lumos ist einer der allerwichtigsten Zaubersprüche für abenteuerlustige Nachwuchszauberer, die sich viel in dunklen Gängen herumtreiben. Er läßt die Spitze des Zauberstabs wie eine magische Taschenlampe aufleuchten. Erklären läßt sich der Spruch aus dem Lateinischen: "lumen" ist eine Lichtquelle, "luminosus" bedeutet "hell". Der Gegenzauber zu Lumos ist Nox.

Lupin, Remus J[ohn]
HP 3-6

"Lupus" - so heißt im Lateinischen der Wolf. Die sagenhaften Gründer Roms, Romulus und Remus, wurden von einer Wölfin gesäugt. Gibt es einen passenderen Namen für einen Werwolf? Außerdem könnte es einen Zusammenhang zwischen ihm und Maurice Leblancs berühmtem Meisterdieb Arsène Lupin geben, weil seine Initialen "R. J." im Englischen ähnlich wie das französische "Arsène" ausgesprochen werden. Sein zweiter Vorname, den er mit "J." abkürzt, lautet voll ausgeschrieben "John". Das ist die englische Fassung von "Johannes", was sich wiederum aus dem Hebräischen ableiten und als "Gott ist gnädig" übersetzen läßt. Ob wohl wirklich mal jemand Gnade mit Lupin hat und ihn von seiner Lykanthropie erlöst?
Siehe auch Moony.

Lupin, Teddy Remus
HP 7:25, Epilogue

Teddy als Kosename zu "Theodor" oder in diesem Falle "Ted" ist gängig und üblich. ("Theodor" stammt übrigens aus dem Altgriechischen und bedeutet "Gottesgeschenk".) Da aber ein sehr bekannter "Teddy", nämlich der amerikanische Präsident Theodore Roosevelt (1858-1919), zum Taufpaten für alle Plüsch- und Kuschelbären der Welt wurde, verbindet man den Namen "Teddy" mit einem Bären. Und damit paßt er denkbar schlecht zu Teddys wölfischem Nachnamen: Lateinisch "lupus" - der Wolf.

M

Zurück zum Seitenanfang

Magorian
HP 5:30,33

Magorian ist der Anführer der Zentauren im Verbotenen Wald. Als Firenze zusagt, die Stelle als Wahrsagelehrer von Sybill Trelawney zu übernehmen, bringen der wilde Magorian und der Rest der Herde ihn fast um, weil sie alles Menschliche zutiefst verachten und es deshalb als ungeheure Erniedrigung ansehen, daß ein Zentaur sich in die Dienste von Menschen begibt. Wie sein Kollege Bane glaubt Magorian sich als Zentaur mit einer Intelligenz ausgestattet, die der menschlichen weit überlegen sei.
So ganz habe ich mich noch nicht entschieden, wie ich seinen Namen verstehen soll. Als armenischen Nachnamen? Im armenischen bedeutet die Endung "-ian" soviel wie "Sohn von" oder "aus ... stammend". Aber der Namen Magor allein hilft auch nicht sehr viel weiter. Mit der Kinderbuchautorin Michelle Magorian (geboren 1947), die vor allem mit ihrem Roman Goodnight, Mr Tom bekannt wurde, hat unser Zentaur augenscheinlich auch wenig zu tun. Und um vom englischen "phantasmagoria" (Blendwerk, Gaukelbild), zusammengesetzt aus den griechischen Wörtern "phántasma" (Erscheinung, Trugbild, Sinnestäuschung) und vielleicht "agorá" (Versammlung, Versammlungsplatz), zu Magorian zu kommen, müßte man doch zu viele Buchstaben wegstreichen.
Streitbar, wie Magorian auftritt, könnte man eine Verbindung zur antiken Philosophenschule von Megara ziehen, deren Mitglieder für ihre spitzfindigen Argumentationen bekannt waren. Wenn man Magorians Namen lässig-englisch ausspricht, klingt er fast genauso wie "Megarian" - megarisch, aus Megara stammend.
Nur hält sich Magorian leider nicht, wie die alten griechischen Philosophen, ans bloße Wortgefecht, sondern tritt auch gern mal schnell mit den Hufen zu. Auch dafür gibt's vielleicht Vorbilder aus Megara: In den athenischen Komödien, die während des Peloponnesischen Krieges entstanden (431-404 v. Chr.), werden die Megarer immer wieder als zwar nicht unbedingt brutale, aber doch ziemlich vulgäre, doofe, fast barbarische Typen dargestellt. (So die Forscherin Monica Florence, die über dieses Thema im Jahr 2001 einen Vortrag gehalten hat.
Eventuell könnte der Namen aber auch gälische Wurzeln haben ... Magorrian? Magorien? McGoran? Ich weiß es einfach noch nicht.

Mackled Malaclaw
Phantastic Beasts

"Mackle" (dunkler Fleck) meint entweder die grünen Tupfen dieses Viechs oder den Hautausschlag, den es auslösen kann. Mala-claw - Schlimm-Klaue?

Malecrit
Quidditch

Malecrit wird die erste französische Erwähnung von Quidditch zugeschrieben. Allerdings scheint er als Dichter keine allzugroße Leuchte gewesen zu sein: aus dem Französischen übersetzt bedeutet sein Name nämlich "schlecht geschrieben".

Malfoy, Abraxas
HP 6:9

Abraxas - so heißt nicht nur der Rabe der Kleinen Hexe bei O. Preußler! Mit dem kabbalistischen (zahlenmagischen) Namen "Abraxas" bezeichneten die Gnostiker das Höchste Wesen.

Malfoy, Astoria
HP CC

Astoria Malfoy ist Draco Malfoys Ehefrau und die Mutter von Scorpius. Ihr Name deutet auf großen materiellen Reichtum hin: Er erinnert an das Luxushotel Waldorf Astoria in New York, das seine Gründer nach ihrem Vorfahren und seinem Geburtsort benannt haben: Der im badischen Walldorf geborene Johann Jakob Astor (1763-1848) wanderte als junger Mann zunächst nach England, dann in die USA aus und erarbeitete sich dort ein riesiges Vermögen, das ihn zum ersten Multimillionär in der Geschichte der Vereinigten Staaten machte. Zu den Malfoys passt diese Besinnung auf einen großen Namen und viel Geld. Astoria und Draco zeigen jedoch in ihrem Verhalten, dass die wahren Reichtümer im Leben für sie ganz andere sind.

Malfoy, Draco
 

Draco Malfoy ist so ziemlich das widerlichste, was man sich als Schulkameraden vorstellen kann. Wen wundert's, bei dem Namen? "Draco" ist Latein und bedeutet "Drache, Schlange" (das Wappentier von Haus Slytherin!); der Name könnte aber auch etwas mit dem Griechen Drakon zu tun haben, der im siebten Jahrhundert vor Christus ganz besonders strenge Gesetze für Athen aufstellte. Noch heute sprechen wir von "drakonischen Strafen", denn Drakon sah so brutale Bestrafungen vor, daß es hieß, seine Gesetze seien mit Blut geschrieben ...
Auch der französische Nachname "Malfoy" verheißt nichts Gutes, denn er setzt sich aus "mal" (schlecht) und "foi" (Glaube, Vertrauen, Ehrlichkeit) zusammen. Man kann Draco Malfoy also nicht über den Weg trauen, denn er glaubt an die falsche Sache des bösen Voldemort. Seine Freunde haben natürlich ähnlich üble Namen: Er ist fast nie ohne seine "Leibwächter" Crabbe und Goyle zu sehen.

Malfoy, Lucius
HP 2-6

Das muß ja wohl ein schlechter Scherz sein, daß ausgerechnet der finstere Vater von Draco Malfoy so einen schönen Namen hat! Lucius ist ein lateinischer Vorname, der mit dem Wort "lux" (Licht) zusammenhängt. Malfoy und Licht? Vielleicht ist das ironisch gemeint: Immerhin ist Lucifer (Lichtbringer) auch der Name des Engels, der gegen Gott aufbegehrte und deshalb den Himmel verlassen mußte - ein teuflischer Name also.
In der mittelalterlichen Artusliteratur ist Lucius der Name eines römischen Prokurators, der gegen König Arthur kämpft und schließlich unterliegt. Eine Anspielung auf die Feindschaft Lucius Malfoys und Arthur Weasleys?

Malfoy, Narcissa
HP 4:8 / 5:6,37

Siehe Black, Narcissa.

Malfoy, Scorpius
HP 7:Epilogue, HP CC

Scorpius ist der lateinische Name für den Skorpion - insbesondere für das Sternbild Skorpion im himmlischen Tierkreis. Die Eltern setzen mit dieser Namengebung wohl eine Familientradition der Oma väterlicherseits fort ... Dabei ist Scorpius allerdings weniger eine Giftspritze als vielmehr ein schlagfertiger, gewitzter Kerl mit scharfer Zunge und klugem Kopf.

Madam Malkin's Robes
HP 1:5

Das Bekleidungsgeschäft von Madam Malkin liegt in der Diagon Alley. Hier lassen sich Harry und seine Schulkameraden ihre Schuluniform schneidern (naja, "Uniform" ... ihre Umhänge halt). Der Ruf der Schneiderhexe ist also offenbar besser, als ihr Name es vermuten läßt, denn "malkin" ist im Englischen ein altmodisches Wort für "Schlampe, Vogelscheuche". Erinnert das nicht ein bißchen an ihren Konkurrenten, Gladrags?

Mars
HP 1:15

Als Harry im Verbotenen Wald den Zentauren begegnet, geben die immer wieder einen Satz von sich: "Mars is bright tonight" ("Der Mars ist hell heute nacht"). Die sternkundigen Zentauren meinen damit aber sicher nicht nur den Planeten Mars, sondern sehen auch die kommenden schrecklichen Ereignisse voraus, zumindest Harrys Begegnung und Auseinandersetzung mit Voldemort im ersten Band. Schließlich ist der Planet Mars nach dem römischen Kriegsgott benannt, der für Gewalt, Zerstörung und Chaos steht. Deswegen tragen die beiden Marsmonde ja auch die Namen "Phobos" und "Deimos" (altgriechisch für "Furcht" und "Schrecken").
Übrigens schärft Hagrid den Kindern beim nächtlichen Rundgang durch den Wald ein, im Notfall rote Funken zu zaubern und so um Hilfe zu rufen. Auch dieses Notsignal könnte etwas mit dem Mars zu tun haben, auch wenn Rot natürlich allgemein als Signalfarbe verwendet wird. Weil nämlich der Mars am Nachthimmel als rötlich leuchtender Lichtpunkt zu erkennen ist, heißt er auch "der rote Planet".

Mr. Mason
HP 2:1f.

Heißt nicht nur so, sondern ist auch einer: Ein "mason" ist ein Steinmetz oder Maurer, also ein Mensch, der Häuser baut. Mr. Mason ist deshalb auch tatsächlich ein Bauunternehmer, bei dem Harrys Onkel Vernon sich schrecklich einschmeichelt, um einen Auftrag für seine Bohrfirma zu ergattern.

Maxime, Olympe
HP 4

Die Direktorin der Zaubererschule Beauxbatons ist eine äußerst stattliche Erscheinung. Kein Wunder bei dem Namen! Auf Latein bedeutet "maxima" - "die Größte". Und der Olymp ist der hohe Berg, auf dem im alten Griechenland die Götter wohnten. Außerdem aber verrät ihr Name, daß sie ihre Schüler nach strengen Prinzipien erzieht. Das französische Wort "maxime", das wir ja auch im Deutschen verwenden, bedeutet nämlich "Leitsatz, Lebensregel". Solchen strengen Lebensregeln folgte sicher auch Madame Maximes berühmte Namensvetterin Olympe de Gouges, die sich während der Französischen Revolution für die Rechte der Frauen einsetzte. Allerdings wurde sie auf der Guillotine enthauptet. Eine Ironie des Schicksals, daß sie einen Kopf kürzer gemacht wurde, während Madame Maxime einen Kopf größer als die Durchschnittsfrau ist ...

Meteolojinx recanto
HP 7:13

Könnte nützlich sein, um Regen in Büroräumen zu stoppen. "Recantare" - da steckt das lateinische "cantare" drin, das soviel wie "singen", aber auch "feierlich sprechen" - auch: "eine Zauberformel aufsagen" bedeuten kann. "Re-" hat immer irgendetwas mit rückgängig machen oder einer Rückwärtsbewegung zu tun. Folglich heißt "recanto": Ich zaubere weg, ich widerrufe. Und was wird hier weggezaubert? Ein Meteolojinx, also ein Wetterzauber. Daß sich die Wissenschaft der Meteorologie mit unserem Wetter und Klima befaßt, macht es nicht allzu schwer, diesen Zauber zu entschlüsseln (auch wenn man heute statt von "Meterologen" meistens von "Wetterfröschen" spricht). Eigentlich ein altgriechisches Wort: "Metéoros" bedeutet "in der Luft schwebend, am Himmel", "lógos" ist die Rede, die Wissenschaft von etwas. "Meteorología" meint folglich die Lehre von allem, was mit dem Himmel zu tun hat.

Catriona, Meaghan & Kirley McCormack
Quidditch

Mama Catriona und Tochter Meaghan sind die Sportlerinnen - könnten etwas mit dem American Football Spieler Hurvin McCormack (*1972) zu tun haben. Sohn Kirley ist Mitglied der Band "Weird Sisters" - die besteht also beileibe nicht nur aus Mädchen! Pate für ihn stand vielleicht der weltberühmte irische Tenor John McCormack (1884-1945).

McDonald, Natalie
HP 4:12

Eigentlich ist der Name von Natalie McDonald, die als Erstklässlerin nach Hogwarts kommt, nichts Besonderes. Trotzdem versteckt sich hinter ihm eine Geschichte, die ich in der Zeitung The Globe and Mail gelesen habe: Es gab nämlich wirklich ein tapferes kleines Mädchen, das so hieß und in Kanada lebte. Natalie war begeistert von Harry Potters Abenteuern, wie Millionen von anderen Kindern auf der ganzen Welt. Nur war sie leider sehr krank - 1999 starb sie im Alter von neun Jahren an Leukämie. Vor ihrem Tod hatte ein Bekannter ihrer Eltern an J. K. Rowling geschrieben - und Frau Rowling antwortete! Sie schickte Natalie einen langen Brief, in dem stand, was Harry in den nächsten Büchern noch alles erleben würde. Leider hat Natalie diesen Brief nicht mehr lesen können - sie ist vorher gestorben. Aber zwischen ihrer Mutter und Frau Rowling entstand eine kleine Brieffreundschaft. Und so kam Natalie nach Hogwarts - J. K. Rowling hat ihr ein Denkmal gesetzt.

McGonagall, Minerva
 

Minerva ist der lateinische Name für Athene, die Göttin der Weisheit und der Wissenschaften. Und auf wissenschaftliche Genauigkeit legt Professor McGonagall natürlich größten Wert! Als Hausvorstand von Gryffindor ist sie wegen ihrer Strenge, aber auch wegen ihrer Gerechtigkeit bekannt. Ihr Nachname allerdings trübt das Bild ein bißchen - er ist wohl inspiriert durch Sir William Topaz McGonagall (1825-1902), einen ziemlich unfähigen schottischen Dichter [RH]. Auch Minerva McGonagall hat ihre kleinen Laster - sie ist fanatischer Quidditch-Fan, auch wenn sie das nicht immer offen zeigt ...

McGuffin, Jim
HP 1:1

Jim McGuffin heißt ein Meteorologe, der im Muggelfernsehen für die Wettervorhersage zuständig ist. Zumindest an dem Tag, an dem die magische Welt das Ende von Voldemorts Herrschaft feiert, Eulen quer durchs Land sausen und es Sternschnuppen regnen läßt (hinter letzterem steckt wohl Dedalus Diggle).
Ein "McGuffin" ist aber auch Filmemachern ein Begriff. So nannte Alfred Hitchcock ein Element (z. B. eine Person, einen Gegenstand), das die Handlung in Schwung bringt und vorantreibt, das die Aufmerksamkeit des Zuschauers auf sich zieht, das den Figuren im Film ungeheuer wichtig erscheint - obwohl es gar nicht unbedingt wertvoll sein oder überhaupt existieren muß. Es kann genausogut vom eigentlichen Zentrum einer Geschichte ablenken! Worum genau es sich handelt - um eine Schatzkarte, eine strumpfstrickende Tante, eine tödliche Waffe - ist deshalb gar nicht entscheidend.
Ist nun unser Wetterfrosch Jim ein solches McGuffin? Für die Dursleys vielleicht schon. Die halten doch einen Wetterbericht im Fernsehen sicher für wichtiger als das, was sich tatsächlich draußen vor ihrer Haustür abspielt.

McLaggen, Cormac
HP 6:7

Der Vorname Cormac ist irisch-gälischen Ursprungs. Wohl aus "corb" (Schändung, Besudelung, Verschmutzung) und "mac" (Sohn).

Meadowes, Dorcas
HP 5:9

Der griechische Name Dorkas bedeutet "Reh, Gazelle"; so ein Tier braucht natürlich auch Wiesen - englisch "meadows".

Merlin
HP 1:6

Wie Morgana gehört auch der große Zauberer und Weise Merlin zum Sagenkreis um König Artus, als Freund und Ratgeber des großen Herrschers. Sein Charakter wird in den verschiedenen Fassungen des Artus-Stoffes sehr unterschiedlich gezeichnet, so daß er zu den faszinierendsten Gestalten am Artushof gehört.

Merrythought, Galatea
HP 6:17,20

DADA-Dame. Hat ihre Schüler hoffentlich wirklich auf fröhliche Gedanken gebracht ("merry" plus "thought"). Galatea begegnet als Nereide, das heßt als Meernymphe in der griechischen Mythologie (wörtlich übersetzt bedeutet ihr Name "die Milchfarbene, Milchweiße", von "to gála"=die Milch). Der Zyklop Polyphem war in sie verliebt und tötete deshalb den schönen Acis, dem eigentlich ihr Herz gehörte. Außerdem ist Galatea der Name der Mädchenstatue, die der Bildhauer Pygmalion schuf und in die er sich dem Mythos nach verliebte. So sehr, daß die Liebesgöttin Aphrodite schließlich Erbarmen hatte und die Statue zum Leben erweckte.

Metamorphmagus
HP 5:3,5

So nennt man einen Zauberer, der nach Belieben sein Aussehen verändern kann - wie z. B. Nymphadora Tonks. "Metamorphose" gibt's als Fremdwort auch im Deutschen - ursprünglich ist es Altgriechisch und bezeichnet einen Wandel der Gestalt (griechisch "morphé"). Metamorphosen nennt man normalerweise auch eines der berühmtesten Bücher der römischen Literatur, in dem der Dichter Publius Ovidius Naso alle nur denkbaren Verwandlungsgeschichten der antiken Mythologie zusammengetragen hat. Und ein "magus" ist im Lateinischen einfach ein Magier, ein Zauberer. In der lateinischen Bibelübersetzung (der sogenannten Vulgata) werden auch die drei Weisen aus dem Morgenland als "magi" bezeichnet.

Midge(o)n, Eloise
HP 4:33

Eloise ist eine Mitschülerin von Harry, die unter starker Akne leidet. Der Versuch, ihren Pickeln mit einer magischen Radikalkur beizukommen, geht leider schief - und etwas schief sitzt ihr seitdem auch ihre Nase im Gesicht. Ihr Nachname leitet sich von "midge" (kleine Mücke) ab. Wahrscheinlich sah die arme Eloise zur Blütezeit ihrer Akne wirklich so aus, als sei sie von zahllosen kleinen Viechern gestochen worden ... (Wohl wegen eines Druckfehlers taucht ihr Name in zwei verschiedenen Schreibweisen auf, siehe S. 173-344-348 der Bloomsbury-Ausgabe.)

Martin Miggs, the Mad Muggle
HP 2

In Ron Weasleys Zimmer stapeln sich Comic-Hefte mit den Abenteuern von Martin Miggs, dem verrückten Muggle. Horrorfilm- und Thriller-Fans verziehen bei diesem Namen wahrscheinlich amüsiert die Mundwinkel: Im Film Das Schweigen der Lämmer heißt nämlich auch der geisteskranke Zellennachbar von Dr. Hannibal Lecter "Miggs". Ich möchte allerdings bezweifeln, daß der Miggs in Rons Comics genauso obszöne Wörter von sich gibt wie der Miggs im Film ...

Millamant's Magic Marquees
HP 7:6

Millamant heißt die weibliche Hauptfigur in der Komödie The Way of the World des britischen Dramatikers William Congreve. Das Stück, das 1700 uraufgeführt wurde, handelt von einem Liebespaar, das zahlreiche Hindernisse und Intrigen zu überwinden hat, um endlich, endlich heiraten zu können. Passend, daß das große Festzelt für die Weasley-Hochzeit ausgerechnet von einer Firma dieses Namens gemietet wurde ...

Mimbulus mimbletonia
HP 5:10

Mimulus, die Gauklerblume (von lat. "mimus" - Schauspieler) wird in der Bach-Blütentherapie gegen Ängse, zur Förderung von Mut, Tapferkeit und Vertrauen empfohlen. Das eingeschobene "b" läßt an einen Laut der Angst denken, den Onkel Vernon in Band 1 von sich gibt, als Hagrid ihn anschnauzt: "Mimblewimble".

de Mimsy-Porpington, Sir Nicholas
 

Es lohnt sich, auch den richtigen Nachnamen von Nearly Headless Nick genauer zu betrachten: Das Wörtchen "mimsy" stammt aus dem Gedicht "Jabberwocky" in Lewis Carrolls Buch Alice hinter den Spiegeln (1872). Carroll ist für seine Wortspiele berühmt - so richtig übersetzen läßt sich "mimsy" deshalb nicht. Es setzt sich zusammen aus "miserable" (erbärmlich) und "flimsy" (zart, dünn). Wie treffend für einen Geist! Man könnte auch an die Mimosen denken, diese empfindlichen Blumen, die bei der kleinsten Berührung ihre Blätter zusammenziehen ...
Auch "Porpington" dürfte ein zusammengepuzzeltes Wort sein: "Orpington" ist nicht nur der Name einer Stadt in Kent, sondern auch einer Hühner- und Entenrasse. Nick schwebt ja oft wie ein aufgescheuchtes Huhn in der Gegend herum. Das "P" davor könnte von "porous" (durchlässig) kommen. Obwohl Nick als Geist eine recht jämmerliche Figur macht, ist er meistens nett zu den Kindern - wie sein Namenspatron, der heilige Nikolaus von Myra.
Übrigens hat Nick mit seinem Todestag (steht auf seiner Todestagstorte) richtig Epoche gemacht. Das Datum dieses Tages setzt sich nämlich aus zwei Weltereignissen zusammen: Das Jahr, in dem Kolumbus Amerika entdeckte (1492) und Tag/Monat von Luthers Thesenanschlag in Wittenberg (31. Oktober). Außerdem hilft uns dieses Datum dabei, Harrys Geburtstag zu berechnen! Nick feiert seinen 500. Todestag, als Harry zwölf Jahre alt und gerade in die zweite Klasse gekommen ist. 1492+500=1992 und 1992-12=1980. Monat und Tag kennen wir schon aus Band eins: Als Harry Hagrid besucht (Kap. 8) liest er im Daily Prophet, daß am 31. Juli bei Gringotts eingebrochen wurde - an seinem Geburtstag! Harry ist also am 31. Juli 1980 geboren.

Ministry of Magic
HP 5

Um das Magieministerium durch die Telefonzelle zu betreten, wählt man die Nummer 62442. Wer wissen will, warum, muß sich nur mal ein Handy oder ein anderes modernes Telefon ansehen - eines, bei dem den Zahlentasten von 2 bis 9 jeweils auch drei oder vier Buchstaben des Alphabets zugeordnet sind. Dadurch ist es möglich, Telefonnummern in Wörter und Wörter zu Telefonnnummern zu übersetzen. Besonders in den USA macht man das auch oft, weil viele Menschen sich Wörter leichter merken können als Zahlen. Und was kommt raus, wenn man die 62442 in Buchstaben überträgt? "MAGIC"!

Mobiliarbus
HP 3:10

Diesen Spruch benutzt Hermione, um einen Weihnachtsbaum als Tarnung vor ihren Tisch zu verschieben. Abgeleitet von lat. "mobilis" (beweglich) und "arbor" oder "arbos" (Baum).

Mobilicorpus
HP 3:19
HP CC: II,13

Mit dem Mobilicorpus-Zauber transportiert Remus Lupin den bewußtlosen Snape. Abgeleitet von lat. "mobilis" (beweglich) und "corpus" (Körper).

Mockridge, Cuthbert
HP 4:7

Dieser Zauberer arbeitet im Magieministerium in der Abteilung für Kobold-Beziehungen. Für diesen Job scheint er tatsächlich wie geschaffen, denn engl. "mock" bedeutet "verspotten, nachäffen, narren" - und ist das nicht eine Spezialität von Kobolden? Für diplomatische Verhandlungen ist Mockridge also bestens gerüstet, wie's aussieht ... "Ridge" ist eigentlich ein Gebirgsrücken, und Cuthbert war ein englischer Heiliger, der im siebten Jahrhundert lebte. Wahrscheinlich braucht Mockridge tatsächlich die Engelsgeduld und den breiten Rücken eines Heiligen, wenn er die ewigen Neckereien der Kobolde auf die Dauer ertragen will [RH]!

Moke
Phantastic Beasts

Ganz einfach ein englisches Wort für "Esel".

Molliare
HP CC: I,11

"Mollis" ist das lateinische Wort für "weich", und dazu gibt es auch das schöne Verb "molliare", was so viel bedeutet wie "erweichen, mildern". Diesen Kissenzauber kann man also sehr gut brauchen, um einen harten Aufprall ein wenig abzufedern - etwa beim Sprung aus einem fahrenden Zug ...

Mollycoddling
HP 5

Harry ist zwar einerseits gerührt davon, daß Mrs Weasley sich um ihn sorgt wie um ihre eigenen Kinder; andererseits ist er aber auch etwas genervt von ihrem ständigen "mollycoddling". "Mollycoddle" ist ein durchaus gebräuchliches englisches Wort und bedeutet "verhätscheln", auch "Muttersöhnchen, Weichling". Vermutlich hat da irgendjemand mal das Grundwort "coddle" (verzärteln) mit dem lateinischen "mollis" (weich) zusammengeschmissen - vielleicht auf dem Umweg über das Verb "mollify" (erweichen, von lateinisch "mollificare" - weich machen). Nichts Ungewöhnliches. Nur, daß dieses Wort im Zusammenhang mit Mrs Weasley einen ganz besonderen Witz und Pfiff erhält - heißt die gute Frau doch selbst Molly mit Vornamen! Das "mollycoddling" ist deshalb wahrscheinlich so tief in ihrem Wesen verwurzelt, daß sie es einfach nicht lassen kann - und ihre Kinder samt Harry mit ihrer Fürsorge mitunter fast erdrückt ...

Mollywobbles
HP 6:5

Ganz reizender privater Kosename für Molly W. und überdies weasleysches Erkennungszeichen in unsicheren Zeiten. "Molly" ist natürlich Mrs Weasleys Vorname, der vom Klang her an das lateinische "mollis" (weich) und daraus abgeleitete englische Wörter erinnert ("mollification"=Erweichung, Besänftigung; "to mollify"=erweichen, beruhigen). "To wobble" heißt soviel wie "wackeln, schlottern, schwabbeln". Gerät Molly ins Schlottern, wenn sie und Arthur so richtig in Fahrt kommen? Oder ist das eher auf ihre doch beachtliche Körpermasse zu beziehen? Klingt insgesamt aber auch fatal nach "mollycoddle". Was nichts anderes bedeutet als: Muttersöhnchen, Weichling. Bei Mrs Weasley werden eben alle Männer weich ...

Moody, Alastor "Mad-Eye"
HP 4f.

Alastor heißt in der griechischen Mythologie eine rächende Macht, die die Sünden der Väter an den Kindern heimsucht - genauso unversöhnlich verfolgt der Auror Moody alle Schwarzmagier und Anhänger Voldemorts. Dank seines unruhigen magischen Auges kann er alles erkennen, was um ihn herum passiert. Das erinnert ein bißchen an Edgar Allan Poe: In dessen Erzählung "Das verräterische Herz" bringt ein junger Mann einen älteren um, weil er den Blick aus dessen getrübten, blauen Augen nicht ertragen kann, von dem er sich beobachtet und angeekelt fühlt. Moody hätte wohl tatsächlich Schwierigkeiten, mit seinem Aussehen Fotomodell zu werden ... Nicht nur, daß sein Gesicht eine einzige Narbenwüste ist, er trägt auch stets eine grimmige Miene zur Schau. Damit bleibt er seinem Nachnamen treu, das englische "moody" bedeutet nämlich "launisch, verstimmt, trübsinnig". Wie passend, daß der Dichter Percy Bysshe Shelley (1792-1822) ein langes Gedicht mit dem Titel "Alastor; or, the Spirit of Solitude" geschrieben hat - ein "Geist der Einsamkeit" ist Moody wahrhaftig! Seine andauernd wiederholte Mahnung zur ständigen Wachsamkeit erinnert an christliche Endzeit-Gedanken: "Seid also wachsam! Denn ihr wißt weder den Tag noch die Stunde" (Mt 25,13).
Übrigens: Percy Shelleys Frau, Mary, schrieb den Roman "Frankenstein". Und Frankensteins Kreatur sieht ja ähnlich gruselig aus wie Mad-Eye Moody ...

Mooncalf
Phantastic Beasts

Mondkalb kann man im Deutschen wie im Englischen einen Trottel, Träumer und Luftikus nennen, der ständig mit dem Kopf über den Wolken schwebt; eigentlich aber (Vorsicht: eklig!) nennt man so eine Mißgeburt in Gestalt eines unförmigen Fleischklumpens, von der man glaubte, daß sie durch schädlichen Einfluß des Mondes entstanden sei. Zum Glück gibt's noch das nette Gedicht von Christian Morgenstern:
Ein Wiesel
saß auf einem Kiesel
inmitten Bachgeriesel.
Wißt ihr weshalb?
Das Mondkalb
verriet es mir
im Stillen
Das raffinier-
te Tier
tats um des Reimes Willen

Moony
HP 3

Dies ist der Spitzname von Remus Lupin, weil er sich in Vollmondnächten immer wieder in einen Werwolf verwandelt. "Moon" heißt im Englischen der Mond, "moony" bedeutet "verträumt, mondsüchtig". Auch seine drei alten Freunde haben Spitznamen: Padfoot, Prongs und Wormtail.

Morgana
HP 1:6

Auch die betörende Morgana ist auf einer Schokofrosch-Sammelkarte abgedruckt. In der Artuslegende taucht sie als Halbschwester des sagenhaften Königs auf, die über das Feenreich Avalon herrscht.

Morsmordre
HP 4:9

Absolut nicht zur Nachahmung empfohlen! Mit diesem Zauberspruch wird das Zeichen Voldemorts beschworen, der schlangenzüngige Totenschädel. Sowohl der Tod als auch die bissige Schlange sind in diesem magischen Wort versteckt:
lat. "mors"=Tod; frz. "mordre"=beißen
Außerdem spielt das magische Wort natürlich auf Voldemorts Anhänger, die Death Eaters (Todesser) an, die stets bereit sind, zuzubeißen.

Mosag
HP 2:15

Die nicht besonders liebliche Gemahlin des Spinnenkönigs Aragog trägt einen gälischen Namen, der sie nicht unbedingt sympathischer macht: "mosag" ist eine schmutzige, schäbige Frau [RH]. Nun ja, vielleicht zählen bei den Spinnen eher die inneren Werte ...?

Mostafa, Hassan
HP 4:8

Hassan Mostafa, ein kleiner, glatzköpfiger Zauberer mit riesigem Schnurrbart, ist nicht nur Schiedsrichter des Endspiels bei der Quidditch-WM, sondern außerdem noch Vorsitzender der International Association of Quidditch. Einer seiner zahlreichen Namensvettern in unserer gewöhnlichen Muggelwelt hat ebenfalls eine ganze Menge mit Bällen zu tun: Dr. Hassan Moustafa aus Ägypten ist seit dem Jahr 2000 Präsident der International Handball Federation. Da der vierte Potter-Band allerdings ebenfalls erst im Jahr 2000 erschienen ist, wage ich zu bezweifeln, daß Herr Dr. Moustafa das Vorbild für unseren Schiedsrichter-Zauberer abgegeben hat - es sei denn, J. K. Rowling wäre ein ganz besonders großer Handballfan ...

Muffliato
HP 6:12

Englisch "to muffle" (einhüllen, in der Musik: dämpfen), getarnt als lateinischer Pseudo-Imperativ: "Es möge gedämpft werden!"

Muggle
 

Als Muggels bezeichnen Zauberer alle nicht-magischen Menschen, vor allem diejenigen, die einfach nur absolut langweilig, ignorant und doof sind, wie die Dursleys. Ein "mug" ist im britischen Slang ein Trottel. Auch "muggins" sind Einfaltspinsel und Idioten, die sich ganz leicht an der Nase herumführen lassen. Im 17. Jahrhundert gab es in England mal einen wandernden Schneider namens Lodovic Muggleton, der sich als großer Prophet aufspielte. Wer so einem falschen Fuffziger hinterherläuft, muß in der Tat ziemlich bescheuert sein ... Es gibt übrigens verschiedene Arten von Muggels. Die ganz extremen, sozusagen Muggel-Muggels (Familie Dursley), die freundlichen, die vielleicht sogar einen Zauberer in ihrer Familie akzeptieren (Hermiones Eltern), und die Squibs.

Mugwump
HP 1:4

"Supreme Mugwump" ist einer von Albus Dumbledores zahlreichen Ehrentiteln. In der Sprache der Algonkin-Indianer nennt man so einen Häuptling.

Mulciber
HP 4:30

Mulciber war ein Anhänger Voldemorts; nach Voldemorts Sturz verriet Karkaroff seinen Namen an die Untersuchungskommission , um seinen eigenen Kopf zu retten. Eigentlich ist Mulciber ein altitalischer Beiname des Feuergottes Vulcanus; er bedeutet "Weichmacher", weil Vulcan Metalle weich machen und bearbeiten konnte. Soll wohl andeuten, daß Mulciber, der auf den Imperius-Fluch spezialisiert war, jeden Gegner Voldemorts kleingekriegt hat ...

Muldoon, Burdock
Phantastic Beasts

Im 14. Jh. Vorsitzender des Zauberer-Rates, der Vorgänger-Institution des Magieministeriums. Dem Vornamen nach eine "Große Klette", sein Nachname weist aber nachdrücklich auf politische Befähigung hin: Robert Muldoon (1921-1992) war von 1975-1984 Premierminister von Neuseeland.

Mumps, Zacharias
Quidditch

... hatte vielleicht nicht unbedingt die Kinderkrankheit Mumps, aber sicher eine ziemlich miese Laune (engl. "mumps").

Munch, Eric
HP 5:7,14

Von seinem Job ziemlich gelangweilter Sicherheitsbeamter im Magieministerium. Seine Aufgabe ist es, Besucher im Ministerium auf verdächtige Gegenstände zu untersuchen - allerdings mit einer Wünschelrute statt eines Metalldetektors - und ihre Zauberstäbe genau zu prüfen. Aus dem Daily Prophet erfährt Harry später, daß Munch einen Zauberer hat verhaften lassen, der mitten in der Nacht in einen streng geheimen Bereich des Ministeriums eindringen wollte: Sturgis Podmore, ein Mitglied des Phönixordens.
Na toll. Die Guten werden eingelocht, die Bösen läßt man laufen - wie konnten sonst Voldemort und seine fiesen Death Eaters, allen voran Bellatrix Lestrange, ins Magieministerium eindringen? In dieser Situation hätte Eric sich verhalten sollen, wie die Figur auf dem berühmten Gemälde seines norwegischen Namensvetters Edvard Munch: Der Schrei. Schreien, kreischen, Krach schlagen was das Zeug hält.

St. Mungo's Hospital
HP 4f.

Im St.-Mungo-Krankenhaus werden Patienten mit magischen Krankheiten und Verletzungen behandelt. Einen besonders guten Eindruck bekommen wir zunächst mal nicht von dieser Institution, weil sie großzügige Spenden von Lucius Malfoy annimmt. Da "mungo" außerdem ein eher abfälliger Slangausdruck für einen bescheuerten, aufgeblasenen Typen ist, könnte man fast ein bißchen Angst um die Patienten bekommen. Andererseits gab es wirklich mal einen Heiligen Mungo: Mungo ist ein liebevoller Spitzname für St. Kentigern, den Apostel Südwest-Schottlands und Schutzheiligen der schottischen Stadt Glasgow. Einer seiner Anhänger, der eine lateinische Vita (Lebensbeschreibung) des Heiligen verfaßte, übersetzte dort den Beinamen "Mungho" mit "carissimus amicus", also "allerliebster Freund". Im Gälischen sind allerdings (zumindest laut A Dictionary of First Names) keine Wortstämme mit dieser Bedeutung überliefert. Mungo - Liebster. Also doch ein gutes Omen für die Eltern von Neville Longbottom, die in St. Mungo's liegen?
Ich denke schon! Denn aus dem Tierreich kennen wir ja ebenfalls Mungos, die sich ziemlich erfolgreich gegen giftige Schlangen zur Wehr setzen. Sie gehören zu den Schleichkatzen; am bekanntesten ist wohl der indische Mungo, den Rudyard Kipling als "Rikki-tikki-tavi" in seinem Dschungelbuch verewigt hat. Diese Mungos sind für ihren Mut berühmt, denn sie wagen es tatsächlich, Königskobras anzugreifen und sogar zu töten! Auch die Ärzte im St. Mungo-Krankenhaus brauchen sicher Mut, um mit den Auswirkungen böser Zaubersprüche fertigzuwerden. Echte Lateinkenner denken vielleicht noch an "emungere", das sowohl "sich die Nase putzen" als auch "betrügen" bedeuten kann. Schon wieder doppeldeutig!

Murcus
HP 4f.

Obwohl "-us" eigentlich eine Endung für Männernamen ist, ist die Trägerin dieses Namens weiblichen Geschlechts: Murcus ist die - ja wie sagt man: Häuptlingin? der Meerleute, die im See unterhalb von Hogwarts leben. Ein Mannweib. Ihr Namensvetter Lucius Staius Murcus war von 48 bis 46 v. Chr., also so ungefähr zur Asterix-Zeit, Gesandter Cäsars in Gallien, später Prokonsul von Syrien. Nach der Ermordung Cäsars im Jahr 44 v. Chr. schloß er sich den Attentätern und einer Flotte unter dem Befehl von Brutus und Cassius an. Als Brutus bei Philippi besiegt worden war, mußte er fliehen und wurde Pirat. Er hatte also, wie unsere Murcus, viel mit dem feuchten Element zu tun, und raubte vielleicht auch ganz gerne mal andere aus - Murcus und ihre Leute dagegen klauen die Zauberschüler aber natürlich nur im Rahmen des Zauberer-Turniers und verschleppen sie in die trüben Tiefen des Sees. Darum klingt auch das englische "murky" (düster, trüb) in Murcus' Namen mit an.

Moaning Myrtle
HP 3

Moaning Myrtle (auf deutsch: "Die maulende Myrte") ist eine Schülerin von Hogwarts, die vom Basilisken getötet wurde und seitdem auf dem Mädchenklo spukt. Die Myrte ist eigentlich eine Pflanze mit ledrigen Blättern und weißen Blüten. In der Antike war sie der Liebesgöttin Aphrodite heilig, weshalb der Myrtenkranz auch heute noch ein traditioneller Brautschmuck ist. Tatsächlich scheint Moaning Myrtle ein bißchen in Harry verliebt zu sein ...

N

Zurück zum Seitenanfang

Nagini
HP 4:1,29,33

Nagini ist eine riesige Schlange, die an Voldemorts dunklen Plänen beteiligt ist: Er kann sie kontrollieren, weil er ein Parselmouth ist. In der Mythologie der Hindus sind Nagas (männl.) bzw. Nagis (weibl.) Mischwesen, die teils einen Menschen-, teils einen Schlangenkörper besitzen, oder Schlangen, die sich in Menschen verwandeln können. Sie können Regen und damit Fruchtbarkeit bringen, aber auch Katastrophen wie z. B. Überschwemmungen. Nag und Nagaina heißen die bösartigen Königskobras in Rudyard Kiplings Rikki-tikki-tavi. Doch auch das englische Wort "nag" klingt nicht unbedingt vertrauenerweckend - es bedeutet "nagen, bohren".

Nettles, Madam Z.
HP 2:8

"Nettle" heißt im Englischen die Nessel, und wenn man mit einer solchen in Berührung kommt, ist man schnell gereizt und ärgerlich. Man sagt ja auch im Deutschen "sich in die Nesseln setzen" ... Genauso muß es unserer Madam Nettles ergangen sein. Sie taucht im Werbeprospekt des Zauberfernkurses Kwikspell auf: Angeblich war sie schrecklich vergeßlich, hat aber durch den Kurs ihr Gedächtnis wiedergewonnen ...

N.E.W.T.s
HP 3

Nastily Exhausting Wizarding Tests - "Widerlich anstrengende Zauberer-Prüfungen". Das ist das Zauberer-Abitur, also die höchste Prüfung, die man in Hogwarts am Ende der Schulzeit ablegen muß. Wenn man dieses Wort normal, also ohne Großbuchstaben und Punkte schreibt, kommen "newts" dabei heraus: Molche! Siehe auch O.W.L.s.

Nearly Headless Nick
 

Es ist schon gemein. Einfach richtig gemein. Da ist man schon tot, darf aber nicht bei der Kopflosen Jagd mitmachen, weil man nicht richtig geköpft worden ist, sondern der Kopf noch ein bißchen dranhängt am Hals, wie beim Hausgeist von Gryffindor. Eigentlich heißt er ja Sir Nicholas de Mimsy-Porpington und kann den Namen Nick ganz und gar nicht leiden. Warum wohl? Weil "Nick" auf Englisch ausgerechnet "Kerbe, Einkerbung, Einschnitt" bedeutet ...

Niffler
HP 4:28; FB

"Sniff" oder "sniffle" bedeutet im Englischen "Schnüffeln". Niffler sind nämlich kleine Schnüffeltiere, die Schätze unter der Erde aufstöbern können, also so eine Art Trüffelschweine für Zauberer - bloß eben nicht für Trüffel, sondern für Gold. Ron hätte gern so einen. Allerdings haben die Niffler einen gewaltigen Nachteil. Welchen wohl, wenn das englische Wort "niff" "stinken" bedeutet?

Nigellus, Phineas
HP 5:37

Ur-Ur-Großvater von Sirius Black und zugleich der unbeliebteste Rektor, den Hogwarts je hatte. Nigellus ist die latinisierte Form des ursprüglich keltischen Namens Nigel, Neil oder Neal. Bedeutet soviel wie "Kämpfer, Meister". Könnte man auch als versteckten Hinweis auf das lateinische "niger" (schwarz) verstehen, das wiederum auf die Zugehörigkeit zum Hause Black verwiese ... Phineas (Pinhas) ist hebräischen Ursprungs; im Alten Testament heißt so ein Enkelsohn Aarons.

Nimbus 2000
HP 1-3

Harrys erster Quidditch-Besen ist schon eine Klasse für sich - kein Wunder, daß er sich beim Fliegen wie im siebten Himmel fühlte! "Nimbus" ist nämlich eigentlich ein anderes Wort für "Heiligenschein" - also für die Lichtscheibe oder den Strahlenkranz, der inbesondere in der christlichen Kunst die Heiligkeit der dargestellten Person anzeigen soll.

Norbert, the Norwegian Ridgeback
HP 1:14

Der "Rhodesian Ridgeback" ist eine Hunderasse, die ursprünglich im südlichen Afrika gezüchtet wurde: ein Allzweck-Hund, der sowohl als Familienhund, als auch als Arbeitshund auf den Farmen oder auch auf der Jagd gute Dienste leistete. Der charakteristische kleine Kamm auf dem Rücken ("ridge") besteht aus Haaren, die gegen den Strich wachsen, und ist noch ein Erbe seiner wilden Vorfahren. Genau so ein wunderbares Haustier wünscht sich wohl auch Hagrid, als er sich einen Norwegian Ridgeback anschafft - einen Drachen! Leider ist der gute Norbert aber nicht ganz so friedfertig wie seine Namensvettern aus der Muggelwelt ... Immerhin muß er ja seinem Vornamen Ehre machen! "Norbert" bedeutet nämlich "aus dem Norden, glänzend" (althochdeutsch "nord" und "beraht"). Siehe auch Common Welsh Green und Hebridean Blacks.

Mrs Norris
 

JK Rowling behauptet zwar, sie habe diese unsympathische Mieze nach einem Kind an ihrer alten Schule benannt; wer die Klassiker der englischen Literatur kennt, wittert jedoch eine witzigere Anspielung. Taufpatin der Schnüffelkatze von Hausmeister Argus Filch könnte eine Figur in Jane Austens Roman Mansfield Park sein. Dort ist die Pfarrerswitwe Mrs Norris die Tante der Protagonistin Fanny Price: eine gehässige, hinterlistige und scharfzüngige Dame, der kein Fehler der schüchternen Fanny entgeht. (Patricia Rozema hat aus dem Buch einen großartigen Film gemacht, der 1999 im Kino lief.)

Nott
HP 4:33 / 5:35

Nott ist ein Anhänger Voldemorts und muß sich von diesem dafür rügen lassen, daß er ihn verleugnet hat. Vielleicht spielt sein Name genau darauf an: nämlich auf seine Beteuerungen "Ich bin KEIN Todesser!" ("I am NOT a Deatheater!"). Zu denken wäre auch an das Wort "nótt", das im heutigen Isländisch dasselbe meint wie vor 1000 Jahren im Altnordischen: Nacht. Was sollte so ein Death Eater auch anderes sein als ein düsterer Charakter? Sein Sohn Theodore besucht in Hogwarts dieselbe Jahrgangsstufe wie Harry, gehört aber natürlich zum Haus Slytherin und nicht zu Gryffindor.

Nott, Theodore
HP 1:7 / 5:26

Theodore ist ein Slytherin-Schüler aus Harrys Jahrgangsstufe. Angesichts des finsteren Familiennamens wirkt es fast zynisch, daß Mr Nott seinen Sohn ausgerechnet Theodore nannte - aus dem Griechischen übersetzt, bedeutet das "Gottesgabe" (Altgriechisch "theós" - Gott - und "dôron" mit langem "ô" - Geschenk, Gabe). Deutet vielleicht darauf hin, daß Voldemorts Anhänger sich als quasi göttlich auserwählte Elite betrachten.
Auf J. K. Rowlings offizieller Website sind unter der Rubrik Extra Stuff/Edits ergänzende Informationen zu Theodore nachzulesen, die sie in den Manuskripten zu Band 2 und 4 mangels Platz leider streichen mußte. Sie schildert Theodore als cleveren Einzelgänger, der sich von Draco Malfoy nicht unterjochen läßt.

Nox
HP 3:17

Nox ist der Gegenzauber zu Lumos - mit ihm kann man also das Licht, das der Zauberstab ausstrahlt, magisch ausknipsen. Dann herrscht stockfinstere Nacht - auf lateinisch: "nox".

Nundu
Phantastic Beasts

Nundu heißt eine Stadt in der Demokratischen Republik Kongo, und die Nandus sind graue Straußenvögel in Südamerika ("Pampastrauße") und keineswegs so gefährlich, wie Scamander uns das von den Nundus weißmachen will ...

Nurmengard
HP 7:18, 24

Ich bin keine Fennistin, aber soviel ich weiß, ist "nurmi" das finnische Wort für "Gras" oder "Rasen" (also die gepflegte Wiese), "nurmen" dürfte der Genitiv dazu sein. "Gard" kann nach skandinavischem Vorbild (z. B. schwedisch "gård", altnordisch "garður") hier eigentlich nur "Hof" bedeuten. "Rasenhof"? Klingt mild und lieblich. Arg beschönigend in diesem Fall.

O

Zurück zum Seitenanfang

Oblansk
HP 4:8

Oblansk oder Obalonsk oder so ähnlich - so heißt der bulgarische Magieminister, dessen Namen sich sein englischer Kollege Cornelius Fudge leider nicht richtig gemerkt hat. Peinlich ... Sein Name erinnert einen englischen Zauberer zunächst wohl weniger an Magie, sondern an das Wort "oblong" - "länglich". Hoffentlich ist Herr Oblonsk wirklich ein bißchen länglich und nicht einfach nur klein und fett.

Obliteration Charm
HP 5:20

Mittels dieses Zaubers hinterlassen Hermione, Ron und Harry keine Spuren im Schnee, als sie Hagrid heimlich in seiner Hütte besuchen. Das englische "obliterate" (auslöschen, tilgen, wegradieren) wurzelt im Lateinischen: Sein antikes Ahnwort "oblitterare" läßt sich wortwörtlich als "über die Buchstaben schreiben" verstehen. Da für einen guten Fährtenleser Spuren im Schnee tatsächlich eine Schrift bilden und Hermione mit ihrem Zauberstab vermutlich entsprechende Schreibbewegungen vollführt, liegt der Gedanken gar nicht so fern ...

Obliviate
HP 2:16

Mit diesem Zauber kann man jemanden alles vergessen lassen. Von lat. "oblivio" (Vergeßlichkeit, Vergessenheit) bzw. "oblivisci" (vergessen).

Obliviator
HP 4:7

Ein Obliviator ist ein Zauberer, der Erinnerungen von Muggels löscht und ändert. Das ist nicht böse gemeint, sondern notwendig, damit die Muggels keinen Verdacht schöpfen, wenn die Zauberer irgendwelchen Blödsinn angestellt haben. Der Obliviator sorgt dafür, daß die Muggels solche Zwischenfälle ganz schnell wieder vergessen - und genau das bedeutet auch sein Name: Vergessen-Lasser. Er leitet sich vom lateinischen "oblivisci" (vergessen) ab. Den Beruf des Obliviator übt z. B. Arnold Peasegood aus.

Obscuro
HP 7:15
HP CC: II,13

Verdunkelt magische Porträts oder verbindet dem Ziel des Zaubers quasi magisch die Augen, so dass man nichts mehr sehen kann. Lateinisch "obscuro" bedeutet soviel wie "ich verdunkle, verhülle, verberge".

Obscurus Books
Phantastic Beasts

Zauber-Verlag von Phantastic beasts and where to find them ansässig in der Diagon Alley 18A. Verwunderlich, daß die ein Buch für Muggel veröffentlichen - das lateinische "obscurus" bedeutet doch eigentlich "dunkel, finster, verborgen".

Occamy
Phantastic Beasts

"Occamy" oder "ochimy" nennt man im Englischen eine Metall-Legierung, die Gold oder Silber imitiert. Kein Wunder, daß der Occamy auf seine Eier ganz besonders scharf aufpaßt, bestehen ihre Schalen doch aus echtem, nicht aus nachgemachtem Silber.

Occlumency
Occlumens

HP 5:24,26,37

Die Kunst, seine Gedanken und Erinnerungen magisch gegen andere abzuschirmen, die mittels Legilimency in deinen Kopf einzudringen versuchen. Lateinisch "occludere" (verschließen, versperren) und "mens" (Geist, Verstand, Seele).

Ollivanders
HP 1:5 / 4:18

Seit dem Jahre 382 vor Christi Geburt kann man bei Mr. Ollivander in der Diagon Alley die allerbesten Zauberstäbe kaufen. Im Name Ollivander steckt auf jeden Fall das Olivenholz, aber vielleicht haben wir es auch mit einem Wortspiel zu tun: "all wands" - so ziemlich alle Zauberstäbe kann Ollivander herstellen. [Siehe auch RH]

Omnioculars
HP 4:7f.

"Binoculars" heißt im Englischen das Fernglas - und Omnioculars sind ein ganz besonderes magisches Fernglas, das Harry bei der Quidditch-WM kennenlernt. Übersetzen könnte man das mit "Alles-Augen", vom lateinischen "omnis" (jeder, alles) und "oculus" (Auge). Die Omnioculars können alles, was im Muggel-Fernsehen die Bildregie bei einem Fußballspiel erledigt: Mit ihnen kann man sich z. B. die tollsten Szenen eines Quidditch-Spiels in Wiederholung, Zeitlupe und Vergrößerung anschauen. Mit Erläuterungen, wenn gewünscht! So ein Dings möchte ich gern mal mit in die Oper nehmen ...

Oppugno
HP 6:14

Lateinisch "oppugno"=ich greife an, bekämpfe.

Ottery St. Catchpole
HP 2:3 / 4:6

Das Dorf mit diesem merkwürdigen Namen liegt ganz in der Nähe des Weasley-Hauses. Übersetzt bedeutet der Name ungefähr "Heiliger Gerichtsdiener am Fluß Otter". Oder meint "catchpole" eine der Torstangen beim Quidditch? Jedenfalls ist der Otter, wie das Wiesel, eine Marderart, paßt also in den Umkreis der Weasleys.
In der Nähe des südenglischen Exeter (wo Rowling studierte!) liegt die kleine Stadt Ottery St. Mary, die Rowling vielleicht zu diesem Namen angeregt hat. Ottery St. Mary ist für einen spektakulären Brauch berühmt: alljährlich am 5. November tragen die Einwohner brennende, teergetränkte Fässer durch die Stadt. Siehe auch Aingingein.

O.W.L.s
 

"Gewöhnliche Zauberer-Prüfungen". Die Ordinary Wizarding Levels sind eine Art Mittlere Reife für Zauberer. (Im normalen britischen Schulsystem gab es früher die O-Levels (O für "Ordinary") als Abschlußprüfung der Mittelstufe. Dem entspricht heute das GCSE-Examen, das General Certificate of Secondary Education.) Die Schüler von Hogwarts müssen nach der fünften Klasse Prüfungen für die O.W.L.s ablegen. "Owl" ist im Englischen aber auch ganz einfach eine Eule! Siehe auch N.E.W.T.s.

Zurück zum Seitenanfang